10.02.2021.
In den letzten Wochen haben die Ankündigungen von Preiserhöhungen für
Papier, teilweise im signifikanten Ausmaß von 6 bis 8 Prozent, viele
Druckdienstleister erreicht. Sie bereiteten auch dem Bundesverband Druck
und Medien e.V. (bvdm) als Branchenverband große Sorge, sieht sich doch
die Druckindustrie in der aktuellen Krisensituation der Pandemie noch
weniger in der Lage, Preiserhöhungen durch Zulieferer an ihre Kunden
weiterzureichen. Dabei verkennt der bvdm nicht die schwierige Lage der
papierproduzierenden Industrie: Nach deutlichen Anstiegen bei den
Rohstoffpreisen (vor allem Zellstoff), die mit Papierpreiserhöhungen bis
zu einem Allzeithoch an die Druckereien durchgereicht wurden, gingen
die Preise ab Ende 2019 und 2020 deutlich nach unten, so dass
beispielsweise beim Bilderdruckpapier Tiefstpreise erreicht wurden.
Dieser erfreuliche Trend kehrt sich zurzeit jedoch ins Gegenteil.
Pandemiebedingt sind die Frachtkosten im letzten Jahr deutlich in die
Höhe geschnellt und der Transport nachvollziehbarer Weise insgesamt
beschwerlicher geworden.
Vor allem aber ziehen die Langfaserzellstoffpreise seit Ende des letzten Jahres an. Es ist zu befürchten, dass angesichts der in China längst wieder angesprungenen Volkswirtschaft und der dort für Kurzfasern ‒ im Vergleich zu Europa ‒ deutlich höher gezahlten Preise, die Papierhersteller weitere Preiserhöhungen für Papierlieferungen durchzusetzen versuchen werden.
Vor diesem Hintergrund appelliert der bvdm an die Produzenten, den Bogen nicht zu überspannen. Denn letztlich erwiesen sie sich einen Bärendienst, wenn das Geschäft der Druckereien damit zusätzlich erschwert werden würde. „Wer jetzt in gewaltigen Preiserhöhungen für Papier zukünftige Rohstoffpreissteigerungen vorwegnimmt, eigene Kostenentlastungen bei Strom (gesunkene EEG-Umlage!) außen vor lässt und neue Anläufe für weitere Erhöhungen planen will, sägt an dem Ast, auf dem Papierlieferanten und Druckdienstleister gemeinsam sitzen“, bemerkt der Hauptgeschäftsführer des bvdm, Dr. Paul Albert Deimel. (bvdm)
Über den bvdm
Der Bundesverband Druck und Medien e. V. (bvdm) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der bvdm von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell über 7.200 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit mehr als 121.000 Beschäftigten..
Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)
German Printing and Media Industries Federation (bvdm)
Friedrichstraße 194-199
D-10117 Berlin
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