Das liegt nicht zuletzt an der Ausbreitung des Coronavirus und den absehbaren Produktions- und Nachfrageausfällen in China. Zudem dämpfen ausbleibende Impulse im Inland die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Für die weitere Entwicklung ist jetzt entscheidend, dass die Politik rasch die Wachstumskräfte stärkt, etwa mit einer Innovations- und Investitionsoffensive auf den Feldern Infrastruktur, Energiewende und Klimaschutz sowie mit einer Senkung der Unternehmenssteuerlast auf OECD-Niveau. Dies wäre ein wichtiges Signal des Aufbruchs.“ So kommentierte IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier die Ergebnisse der Februar-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäftigten beteiligten.
Insgesamt bewerten derzeit 34 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 50 Prozent mit befriedigend und 16 Prozent mit schlecht. Rund laufen die Geschäfte nur noch in der Medizintechnik. Im Ernährungsgewerbe, in der Elektroindustrie, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, in der Keramikindustrie, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, im Stahlbau, im Maschinenbau, in der Bauwirtschaft und in weiten Teilen des Fahrzeugbaus ist die Lage überwiegend befriedigend. In der Stahlindustrie und bei den Gießereien bleibt sie weiterhin angespannt.
Deutlich besser als in der Industrie ist die Stimmung im Dienstleistungssektor. Hier berichten 94 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute Geschäfte melden die Versicherungswirtschaft, die IT-Branche sowie die Hotellerie und Gastronomie. Bei den Banken, im Handel und in den industrienahen Bereichen des Transportgewerbes ist die Lage überwiegend befriedigend.
Keine Strukturbrüche riskieren!
In den kommenden Monaten dürfte die Saarwirtschaft nur in Trippelschritten vorankommen. Insgesamt rechnen neun Prozent der Unternehmen mit besseren, 78 Prozent mit gleichbleibenden und 13 Prozent mit schlechteren Geschäften. Skeptische Stimmen kommen vor allem aus der Industrie. Hier liegt der Erwartungsindikator mit minus 6,3 Zählern trotz deutlicher Erholungstendenz in den letzten Monaten noch immer im negativen Bereich. In den Dienstleistungsbranchen stehen die Ampeln dagegen weitgehend auf Grün: „Damit aus der fortschreitenden Transformation in den Kernbranchen der Industrie keine Strukturbrüche entstehen, sollte sich der Bund für die Änderungen der Europäischen Beihilferegeln stark machen. Das betrifft insbesondere die Anpassung der Finanzierungsgrenzen sowie der Schwellenwerte für Betriebsgrößen. Andernfalls wäre es dem Bund nicht möglich, Bürgschaften für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern bereitzustellen, die vom Strukturwandel besonders betroffen sind“, so Meier
IHK Saarland
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