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Business-blogger mit täglichen Nachrichten und Themenbeiträgen von Industrie-und Handelskammern (IHK ) aus Deutschland und Österreich.

Sonntag, 15. Dezember 2024

Stagnation auf dem Ausbildungsmarkt



Nachfrage nach dualer Berufsausbildung steigt - Zahl der Ausbildungsplatzangebote und neuen Verträge sinkt

Nachdem sich der Ausbildungsmarkt in den letzten Jahren etwas von den starken Einbußen der Coronapandemie erholt hat, ist in der Ausbildungsbilanz des Jahres 2024 eine Stagnation zu verzeichnen. Im Berichtsjahr 2024 wurden bundesweit 486.700 duale Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das entspricht einem Minus von 0,5 % (-2.500) im Vergleich zum Vorjahr. Nach den leichten Zuwächsen der letzten Jahre (2021: +1,2 %, 2022: +0,4 %, 2023: +3,0 %), kam es 2024 somit erstmals wieder zu einem leichten Rückgang.

Wie im Vorjahr stieg auch im Jahr 2024 die Nachfrage der Jugendlichen nach einer dualen Berufsausbildung um +4.200 auf 557.100 (+0,8 %) weiter an. Das Angebot an Ausbildungsstellen nahm jedoch um -6.500 (-1,2 %) ab und liegt nun bei 556.100. Damit übertraf die Nachfrage der Jugendlichen das Angebot an Ausbildungsplatzstellen.

Dies sind zentrale Ergebnisse der Analysen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2024 auf Basis der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum Stichtag 30. September sowie der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA).


Nach wie vor bestehen weiterhin Schwierigkeiten, das Ausbildungsangebot der Betriebe und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen. 2024 blieben insgesamt 69.400 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig haben 70.400 junge Menschen zum Stichtag 30. September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden und hielten deshalb ihren Vermittlungswunsch weiter aufrecht.
 
BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser betont: "Positiv zu verzeichnen ist, dass die Nachfrage der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach einer dualen Berufsausbildung weiter steigt. Auf der anderen Seite betrachte ich jedoch mit großer Sorge, dass die aktuelle konjunkturelle Schwäche anscheinend auf den Ausbildungsmarkt übergreift, da die Zahl der neu abgeschlossenen dualen Ausbildungsverträge nicht weiter gestiegen ist. Ich bedauere dies sehr, denn dadurch können wichtige Potenziale für die Fachkräftesicherung nicht vollständig ausgeschöpft werden."

Durch das gesunkene Ausbildungsplatzangebot und den leichten Anstieg der Nachfrage hat sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Jahr 2024 aus Sicht der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nachteilig entwickelt. Dementsprechend fällt der Anteil der noch eine Ausbildungsstelle suchenden Bewerberinnen und Bewerber an der Gesamtnachfrage mit 12,6 % in diesem Jahr höher aus als 2023 (11,5 %) und 2022 (11,3 %).


Die Besetzungsprobleme der Betriebe sind hingegen leicht zurückgegangen. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen sank gegenüber 2023 um -4.000 beziehungsweise -5,5 %. Damit ist auch der Anteil der unbesetzten Stellen an allen betrieblichen Ausbildungsplatzangeboten auf 12,8 % gesunken (2023: 13,4 %, 2022: 13,0 %). Sowohl bei der Besetzung der Ausbildungsstellen als auch bei der Versorgung der Jugendlichen mit Ausbildungsstellen gibt es erhebliche Unterschiede nach Regionen und Berufen.

Weitere Informationen, Statistiken, Tabellen, Grafiken und interaktive Regionalkarten im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/naa309-2024 sowie im Fachbeitrag "Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2024" unter www.bibb.de/ausbildungsmarkt2024.

RG-Bau präsentiert Preisverleihung „Auf IT gebaut“ sowie umfassendes Programm und neue Formate auf der BAU 2025

 




Vom 13. bis 17. Januar 2025 öffnet die BAU, die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, in München ihre Türen. Das RKW Kompetenzzentrum, vertreten durch die RG-Bau, bietet im Rahmen der Messe informative Vorträge und stellt die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ vor. Mit Anmeldung zu den Veranstaltungen der RG-Bau erhalten Teilnehmende ein kostenfreies Tagesticket zum Besuch der BAU.

Eschborn, 12. Dezember 2024. Auch in diesem Jahr widmet sich die Messe verschiedenen Leitthemen, die die aktuellen Trends der Branche aufgreifen. Im Mittelpunkt steht dabei die praktische Umsetzung. Die Veranstaltungen bieten Einblicke in neue Techniken, innovative Materialien und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten.

Die Expertinnen der RG-Bau vor Ort
Am Stand der RG-Bau in Halle A3, Stand 531 informieren die Kolleginnen zu den Themen Fachkräftesicherung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Bauwirtschaft. Zudem haben Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich über die prämierten Arbeiten der vergangenen Jahre im Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ zu informieren.

Preisverleihung im Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“
Am 14. Januar 2025 findet die Preisverleihung des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ statt (Halle A4, Forum Innovation Hub, 330, von 10 bis 13 Uhr), welcher unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) steht. Mit einem neuen Konzept – weg vom Vortragssaal, hinein in die Messehallen – bietet die Veranstaltung den Teilnehmenden die Gelegenheit, mehr über die prämierten Wettbewerbsbeiträge zu erfahren. Die RG-Bau präsentiert gemeinsam mit den Preisträgerinnen und Preisträgern innovative, praxisnahe Lösungen für die Wertschöpfungskette. Die Gewinnerinnen und Gewinner erläutern zudem, welchen Anlass es für die Entwicklung ihrer Lösung gab und welche beruflichen Ziele sie in der Bauwirtschaft verfolgen.

Prämierung in vier Kategorien plus zwei Sonderehrungen
Ausgezeichnet werden Arbeiten aus den vier Bereichen Handwerk und Technik, Architektur, Bauingenieurwesen und Baubetriebswirtschaft. Zusätzlich vergibt das RKW Kompetenzzentrum auch in diesem Jahr den Sonderpreis Start-up. Ein weiterer Sonderpreis wird von der Ed. Züblin AG verliehen. Die Vielfalt der Projekte zeigt, wie die Nachwuchstalente der Bauwirtschaft durch Anwendungen digitaler Methoden, bis hin zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die Zukunft der Branche gestalten.

Weitere Informationen zum Programm sowie Anmeldung unter www.rkw.link/digibau25

Zukunft des Bauens: Biobasierte Baustoffe im Fokus
Fachveranstaltung in Kooperation mit dem Fraunhofer Raum und Bau (IRB)

Am 15. Januar 2025 erörtern Expertinnen und Experten die Rolle nachwachsender Baustoffe für das Bauen in der Gegenwart und in der Zukunft (Forum Innovation Hub, Halle A4, Stand 330, von 10 bis 12 Uhr). Biobasiertes Bauen wird angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Verantwortung langfristig immer bedeutender. Erneuerbare Materialien, die Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit vereinen, aber bisher noch nicht umfangreich genutzt werden, stehen im Mittelpunkt des Forums. Die Natur stellt eine Vielzahl erneuerbarer Rohstoffe bereit, deren Potenzial für die Baupraxis durch innovative Produkte und Praxisbeispiele aufgezeigt wird. Dabei werden Herausforderungen wie Verfügbarkeit und Langlebigkeit thematisiert und im Anschluss mit den Referierenden diskutiert. Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick darüber zu vermitteln, wie biobasierte Baustoffe künftig von allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette Bau gezielter eingesetzt werden können, um die gebaute Umwelt als CO2-Speicher zu nutzen.

Weitere Informationen zum Programm sowie der Anmeldung unter www.rkw.link/biobasiertbau


Über das RKW Kompetenzzentrum
Das RKW Kompetenzzentrum ist ein neutraler Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Es sensibilisiert angehende wie etablierte kleine und mittlere Unternehmen für Zukunftsthemen und unterstützt sie dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft auszubauen. Das RKW Kompetenzzentrum leistet damit einen Beitrag zur Stärkung des Gründungsgeschehens und zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Zu den aktuellen Schwerpunktthemen „Gründung“, „Fachkräftesicherung“, „Digitalisierung“ und „Innovation“ bietet das RKW Kompetenzzentrum daher praxisnahe und branchenübergreifende Informationen sowie Handlungshilfen an. Bei der Verbreitung der Ergebnisse vor Ort arbeitet das RKW Kompetenzzentrum mit Sitz in Eschborn eng mit den RKW Landesorganisationen in den Bundesländern zusammen.

Das RKW Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Weitere Informationen: www.rkw-kompetenzzentrum.de

 


RKW Kompetenzzentrum

Düsseldorfer Str. 40 A
65760 Eschborn

KMU gegen Cyberkriminalität rüsten: NIS-2-konforme Lösungen im Fokus

 



Die neue EU-Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-2-Richtlinie) verschärft die IT-Sicherheitsanforderungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erheblich. Bei dem Projekt „KMU.kompetent.sicher.“ werden die Firmen mit Richtlinien-konformen Trainingsinhalten unterstützt, die von der Universität Paderborn, der Universität Hohenheim, dem Innovationsnetzwerk InnoZent OWL und dem IT-Dienstleister coactum GmbH entwickelt worden sind. Auf die neue Richtlinie zugeschnittene Schulungsangebote helfen KMU dabei, ihre individuelle Betroffenheit in Bezug auf die NIS-2-Richtlinie einzuschätzen, Lücken zu identifizieren und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit rund 1 Million Euro gefördert.

Die Richtlinie verpflichtet Unternehmen in den meisten Sektoren zu umfassenden Sicherheitsstrategien, Risikoanalysen und zur Meldung von Sicherheitsvorfällen. Durch die Einbindung in Lieferketten und die damit oft verbundene digitale Vernetzung betrifft sie indirekt nahezu alle Unternehmen, auch KMU. Zu den Vorgaben gehören Maßnahmen wie Zero-Trust-Grundsätze, regelmäßige Software-Updates, sichere Gerätekonfiguration und Identitätsmanagement. Mitarbeitende sollen zudem für Bedrohungen wie Phishing oder Social-Engineering sensibilisiert werden. Der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Simon Thanh-Nam Trang von der Universität Paderborn hebt hervor: „Das NIS-2-Umsetzungsgesetz wird in Deutschland schätzungsweise 30.000 Unternehmen betreffen, darunter viele KMU, die oft mit begrenzten Ressourcen im Bereich IT-Sicherheit kämpfen.”

Maßgeschneiderte und praxisorientierte Trainingseinheiten: NIS-2-Anforderungen effizient umsetzen

Die bestehenden Schulungs- und Qualifizierungs-Angebote, die von den Projektpartner*innen bereits in den Vorgängerprojekten „KMU. Einfach Sicher.“ und „ITS.kompetent” entwickelt wurden, werden nun an NIS-2 angepasst und in handlungsorientierte „Learning Nuggets”, also kleine Lernaktivitäten überführt. Prof. Dr. Julia Warwas von der Universität Hohenheim, Professur für Wirtschaftspädagogik, sieht in den Lerneinheiten viele Vorteile: „Wir möchten die vielschichtigen Inhalte zu IT-Sicherheit in kleine, digitale, modular aufgebaute Lerneinheiten verpacken. Diese Learning Nuggets lassen sich dann in einem individuellen Tempo und zeitlich flexibel absolvieren, sodass man sie persönlich gut mit seinem Berufsalltag vereinbaren kann.”

Um den Nutzer*innen einen niedrigschwelligen Zugang zu IT-Sicherheitsthemen zu vermitteln, setzen die Projektpartner*innen zudem auf einen praxisnahen Ansatz mit Storytelling-Elementen. „In Form von True-Crime-Beispielen zeigen wir in den Trainingsinhalten u. a., wie Phishing, eine Form des Internetbetrugs, funktioniert und welche Konsequenzen daraus entstehen können”, erklärt Dominik Niehus, Geschäftsführer von coactum GmbH. Dabei werden reale Fälle analysiert und anschaulich gezeigt, wie Angreifende vorgehen, um sensible Daten zu stehlen, und welche Maßnahmen wirksam schützen können. Alina Kornbach von InnoZent OWL fasst zur Relevanz der Kompetenzentwicklung im Bereich der IT-Sicherheit zusammen: „Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen wird ein hohes Maß an Cybersicherheit zu einem immer entscheidenderen Wettbewerbsfaktor werden.”

Projektkonsortium: Interdisziplinäre Basis zur Entwicklung NIS-2-konformer Lösungen

Die Universität Paderborn, vertreten durch den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (Prof. Dr. Simon Trang) im Rahmen des SICP – Software Innovation Campus Paderborn, bringt fundierte Expertise in den Bereichen Informationssicherheitsmanagement und Compliance ein. Ergänzt wird dies durch die Universität Hohenheim, deren Team um Prof. Dr. Julia Warwas sich auf die didaktische Gestaltung beruflicher Handlungskompetenzen spezialisiert hat. Das Technologienetzwerk InnoZent OWL e.V. bietet durch seine langjährige Erfahrung im Technologietransfer praxisnahe Unterstützung für KMU. Die coactum GmbH bringt ihre Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb nachhaltiger E-Learning-Plattformen ein.

Fachkontakt

Dr. Simon Oberthür, SICP – Software Innovation Campus Paderborn, Fon: +49 5251 60-6822, E-Mail: oberthuer@sicp.de


Universität Paderborn
Warburger Straße 100
33098 Paderborn
www.uni-paderborn.de

Strompreise weiterhin zu hoch – Wettbewerbsfähigkeit des Standorts in Gefahr

 



Brossardt: „Industrie braucht spätestens nach Bundestagswahl zügig Entlastung“

(München, 15.12.2024). Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. betonte auf einem Kongress, dass ohne bezahlbare Strompreise die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts auf dem Spiel steht. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt machte klar: „Wir stecken durch die Kombination aus einer verfestigten Konjunkturkrise und einer strukturellen Standortkrise gerade in einer Rezession. Die viel zu hohen Strompreise sind dabei ein wichtiger Faktor und begünstigen die De-Industrialisierung in Bund und Freistaat. Nach der anstehenden Bundestagswahl braucht die Wirtschaft grundlegend und schnell Entlastung, denn ohne einen global wettbewerbsfähigen Strompreis ist unsere Zukunftsfähigkeit ernsthaft in Gefahr. Hier sind die nächsten Monate entscheidend. Wir brauchen eine dauerhafte Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau, Netzkostenzuschüsse und einen Brückenstrompreis für energieintensive Unternehmen – zumindest in der Übergangsphase. Nur so können unsere Betriebe im harten internationalen Wettbewerb bestehen.“

Ohne staatliche Maßnahmen werden die Strompreise nicht rechtzeitig auf ein wettbewerbsfähiges Niveau sinken. Das geht aus der Studie „Strompreisprognose 2045“ hervor, die die Prognos AG im Auftrag der vbw erstellt hat. Brossardt führt aus: „Die Studie zeigt, dass die Strompreise trotz kurzfristiger Preisrückgänge mittel- und langfristig höher als vor der Energiekrise liegen werden. Im wahrscheinlichsten Szenario fallen die Großhandelsstrompreise vom derzeitigen Niveau von rund 95 Euro/MWh bis 2030 auf 86 Euro/MWh und sinken bis 2045 weiter auf etwa 73 Euro/MWh. Das ist immer noch weit mehr als in der Vor-Corona-Zeit, als der Preis (2019) bei durchschnittlich 41 Euro/MWh lag. Zusatzkosten für Verbraucher wie Netzentgelte, Steuern und Umlagen sind hier noch nicht berücksichtigt."

Aus Sicht der vbw muss auch der Ausbau aller erneuerbaren Energien und der dringend benötigten Energieinfrastruktur schneller umgesetzt werden. „Der Ausbau der Erneuerbaren und der entsprechenden Netze braucht viel mehr Tempo als bisher. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern muss zügig beendet werden und die Gefahr einer Strompreiszonenteilung gilt es abzuwenden. Die Bezahlbarkeit muss schließlich auch bei den laufenden Diskussionen über die notwendige Neugestaltung des Strommarktdesigns mit im Fokus stehen, beispielsweise wenn es um den Zubau von Kraftwerken und künftig um die Verstromung von Wasserstoff geht", erklärt Brossardt abschließend.


Donnerstag, 8. Februar 2024

Untersuchung zu den Chancen und Herausforderungen von Nachfolgerinnen in Familienunternehmen.

08. 02. 2024  - Nachfolgerinnen in Familienunternehmen - Familienunternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und ihr langfristiger Erfolg hängt stark von einer effektiven Nachfolgeplanung ab. Das Potential von Frauen als Nachfolgerinnen in Verantwortung von Familienunternehmen ist bei weiten nicht ausgeschöpft. Schon heute spielen Nachfolgerinnen eine immer wichtigere Rolle bei der Sicherung des Fortbestands von Familienunternehmen als Stabilitätsanker der Wohlstandssicherung Deutschlands. Mit den richtigen Rahmenbedingungen kann es gelingen, das Potential von Nachfolgerinnen weiter zu aktivieren. Der Verband deutscher Unternehmerinnen hat gemeinsam mit der Friedrich-Naumann-Stiftung eine Untersuchung zu Nachfolgerinnen in Familienunternehmen beauftragt, die das Institut für Familienunternehmen und Management der WHU - Otto Beisheim School of Management durchgeführt hat.

Mit den Fokusthemen Kinderbetreuung, Vereinbarkeit von Familie und Unternehmen und ländlicher Standort schließt die Studie eine wissenschaftliche Lücke und bietet ein umfassendes Verständnis darüber, mit welchen Herausforderungen sie in diesen Bereichen konfrontiert werden. Anhand dessen werden konkrete politische Empfehlungen abgeleitet.
Kinderbetreuung
Mit einer betrieblichen Kinderbetreuung wird der begrenzten Verfügbarkeit von Betreuungsmöglichkeiten entgegengewirkt und weiteren Beschäftigten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtert. Politik kann hier Anreize schaffen und für eine Vereinfachung von Genehmigungsverfahren bei der betrieblichen Kinderbetreuung sorgen.
Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum
Bürokratische Hürden in Unternehmen binden zeitliche Kapazitäten und erschweren damit die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmen. Gezielte Entbürokratisierungsmaßnahmen für mittelständische Unternehmen können hier Abhilfe schaffen und Nachfolgerinnen entlasten.
Ländlicher Raum
Der ländliche Raum bietet Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten für das familiäre Zusammenleben, dabei stellt die infrastrukturelle Anbindung eine zentrale Herausforderung dar. Eine Einführung und Förderung von „Kindertaxis“ wird als vielversprechende Maßnahme beschrieben, um Nachfolgerinnen zeitlich und mental zu entlasten.

Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen:
„Dem deutschen Mittelstand fehlt es an Nachfolgerinnen. Das muss nicht sein: Wenn es gelingt, pragmatische und vor allem ganztagsflächendeckende Kinderbetreuung zu gewährleisten und überbordende Bürokratie abzubauen, wird Frauen der Weg ins Unternehmertum erleichtert und Nachfolge als Karriereoption attraktiv – damit wäre potenziellen Unternehmerinnen und nicht zuletzt dem Mittelstand geholfen!“
Maren Jasper-Winter, Vorstandsmitglied der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit:
„Frauen können Unternehmensführung! Sie können einen entscheidenden Beitrag zur Entschärfung des Nachfolgeproblems leisten – ohne ihr Potential wird es in den nächsten Jahren schwierig. Damit sich mehr potentielle Nachfolgerinnen für die Übernahme von Verantwortung entscheiden, müssen wir sie aber besser unterstützen. Die Kinderbetreuungsmöglichkeiten müssen beispielsweise weiter ausgebaut und qualitativ verbessert werden.“
Die Studie gibt es hier zum Download.
 

 

Über den Verband deutscher Unternehmerinnen
Der Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU) vertritt seit 1954 als Wirtschaftsverband branchenübergreifend die Interessen von Unternehmerinnen in Politik und Gesellschaft. Seit 70 Jahren setzt sich der VdU für mehr weibliches Unternehmertum, mehr Frauen in Führungspositionen und bessere Bedingungen für Frauen in der Wirtschaft ein. In besonderem Maße zeichnet uns die Verbindung von unternehmerischer Interessenvertretung und gleichstellungspolitischer Lobby aus.

Über die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Anliegen und Verpflichtung zugleich: Seit 2007 ist der Zusatz „für die Freiheit“ Bestandteil unseres Namens: In mehr als 60 Ländern setzen wir uns als Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit für Menschenrechte und Demokratie ein, indem wir Politikdialog und Politikberatung unterstützen. Wir bieten liberale Angebote zur Politischen Bildung und ermöglichen damit dem Einzelnen, sich aktiv und informiert ins politische Geschehen einzumischen.

Über das Institut für Familienunternehmen und Mittelstand der WHU
Das Institut für Familienunternehmen und Mittelstand der WHU ist ein Vordenker im Bereich der Familienunternehmen und des Mittelstandes. Sie sind ein engagiertes Team von Wissenschaftlern und Praktikern und untersuchen verschiedene Aspekte von Familienunternehmen, Hidden Champions sowie kleinen und mittleren Unternehmen. Ihre aktuellen Forschungsprojekte zielen beispielsweise darauf ab, unser Verständnis von Innovation, Führung und Mitarbeiterzufriedenheit, Nachfolge, Nachhaltigkeit und Finanzierung von Familienunternehmen sowie Family Offices zu vertiefen.

 

Verband deutscher Unternehmerinnen e.V.

Glinkastraße 32

10117 Berlin

Groß- und Einzelhändlerin fordert von Kaffeeherstellerin Kartellschadenersatz.

08.02.2024 - Der 6. Kartellsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf verhandelt am 14. Februar 2024 um 9.30 Uhr im Saal BZ5, Cecilienallee 3 in Düsseldorf eine Klage der Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co.KG (Klägerin) gegen die Melitta Europa GmbH & Co. KG (Beklagte). Die Klä- gerin,  die Famila-Warenhäuser, Markant-Märkte und Bäckereien in Deutschland betreibt, fordert Schadenersatz in Millionenhöhe, weil sie kartellbedingt überhöhte Kaffeepreise habe zahlen müssen. Die Verhandlung leitet der Vorsitzende Richter am Oberlandesgericht Prof. Dr. Ulrich Egger. Das Aktenzeichen des Verfahrens lautet VI-6 U 6/22 (Kart).

Die Klägerin behauptet, die beklagte Kaffeeherstellerin sei an einem deutschlandweiten Kaffeeröster-Kartell beteiligt gewesen, an dem sich neben ihr auch die Alois Dallmayr Kaffee OHG, die Kraft Foods Deutschland GmbH (jetzt Mondelez Deutschland GmbH) sowie die Tchibo GmbH beteiligt hätten. Sie habe im Kartellzeitraum von 2002 bis März 2008 von Melitta, der Alois Dallmayr Kaffee OHG und der Kraft Foods Deutschland GmbH Kaffee bezogen. Die ihr gezahlten Preise seien im Kartellzeitraum um ca. 11% und danach bis September 2009 um ca. 4% kartellbedingt überhöht gewesen, so dass ihr ein Kartellschaden in Millionenhöhe entstanden sei. Der Kartellverstoß von Melitta stehe aufgrund des Urteils des 4. Kartellsenats des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 10. April 2014, Az. V-4 Kart 5/11 (OWi), fest. Das Gericht habe die Beklagte damals wegen der kartellrechtswidrigen Absprache zu einer Geldbuße in Höhe von 55 Millionen Euro verurteilt.

Die Beklagte behauptet, die Klägerin sei Teil des Kartells gewesen. Kaffeeröster, Groß- und Einzelhändler hätten im Rahmen eines einheitlichen Horizontal-/Vertikalkartells, eines sogenannten „Hub-and-Spoke-Kartells“, die Endverkaufspreise zulasten der Endkunden abgesprochen. Die Klägerin habe die zwischen den Kaffeeröstern vereinbarten Preiserhöhungen wissentlich umgesetzt, an die Endkunden weitergegeben und so ihrerseits von dem Kartell profitiert. Ein Schaden sei ihr daher nicht entstanden. Die Klägerin bestreitet dagegen, an dem von Melitta behaupteten „Hub-and-Spoke“-Kartell beteiligt gewesen zu sein.

Zum Verhandlungstermin sind mehrere Zeugen geladen, um ggfs. den Ablauf der Verhandlungen zwischen der Klägerin und den Kaffeeröstern zu klären.

Christina Klein Reesink - Richterin am Oberlandesgericht 

Oberlandesgericht Düsseldorf

Cecilienallee 3

 

40474 Düsseldorf  

www.olg-duesseldorf.nrw.de 

Ab 19. August 2024 Meisterkurse für Tischler und Metallbauer.

08.02.2024 - Das Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Halle bietet im laufenden Jahr Meistervorbereitungslehrgänge im Tischler- sowie Metallbauhandwerk an. Der Vollzeit-Lehrgang für Tischler startet am 19. August 2024. Ab dem 4. Oktober 2024 kann berufsbegleitend im Metallbau ein Meisterkurs absolviert werden.

Der erfolgreiche Abschluss mit dem Meisterbrief verbessert die Karrieremöglichkeiten und eröffnet den Absolventen die Möglichkeit zur Gründung eines eigenen Betriebs oder zur Übernahme einer Handwerksfirma. Die Lehrgänge werden von erfahrenen Dozenten und Praktikern geleitet und bieten eine praxisnahe Vorbereitung auf die Meisterprüfung. Eine Förderung mit dem Aufstiegs-BAföG ist möglich. 

Weitere Informationen zu den Meisterkursen sind online unter www.hwkhalle.de/meisterund per Telefon unter 0345 7798-700 erhältlich.

Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer Halle (Saale)
Straße der Handwerker 2
06132 Halle

Freitag, 2. Februar 2024

Sachsens Handwerk feiert erstklassigen Berufsnachwuchs



02. Februar 2024  -  Neun Erstplatzierte aus Sachsen beim Endausscheid der Deutschen Meisterschaft im Handwerk 2023 -  1. Festveranstaltung in Chemnitz. -  Mit einer Festveranstaltung hat das sächsische Handwerk die besten Gesellinnen und Gesellen des Jahrgangs 2023 geehrt. Im Beisein von Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft erhielten die pro Beruf bestplatzierten sächsischen Teilnehmer der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk - German Craft Skills" am Freitag in Chemnitz Blumen, Urkunden und Preisgelder in Höhe von 150 bzw. 300 Euro.  Für die sächsische Landesregierung gratulierte Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Kralinski (SPD) der Berufsnachwuchs-Elite und wünschte für die Zukunft weiterhin viel Erfolg. „Wirtschaftliche Transformation gelingt nur mit einem starken Handwerk. Die Ausgezeichneten leisten dazu einen unverzichtbaren Beitrag. Ich danke dem Handwerk für sein großes Engagement bei der Ausbildung des Nachwuchses", sagte der Staatssekretär. 

Glückwünsche an die Ausnahmetalente richteten ebenso Handwerkstag-Prä- sident Jörg Dittrich sowie der Beiratsvorsitzende der „Stiftung zur Förderung der Berufsbildung und Innovation im sächsischen Handwerk", Frank Wagner. Beide Handwerksvertreter würdigten zugleich den Beitrag der Ausbilder, Lehr- meister und Berufsschullehrer bei der Heranbildung eines qualifizierten und hochmotivierten Berufsnachwuchses. 

Von den 58 sächsischen Handwerkerinnen und Handwerkern, die sich als Landessieger für den bundesweiten Endausscheid qualifiziert hatten, erzielten im Finale von Europas größtem Berufswettbewerb neun Aktive den Spitzenplatz. Im Einzelnen sind dies: 

■   aus dem Bezirk Chemnitz 

Buchbinderin Tabea Petry, Hildesheim - Ausbilder: Buchbinderei Heinz Meyer GmbH, Lichtenau; 

Gerüstbauer Joel Mann, Annaberg-Buchholz — Ausbilder: Andreas Süß Gerüstbau GmbH, Schwarzenberg; 

Handzuginstrumentenmacher Vincent Wolfgang Hünefeld, Grünhain- Beierfeld — Ausbilder: Weltmeister Akkordeon Manufaktur GmbH, Klin- genthal; 

Holzspielzeugmacher Robbie Thomas Schalling, Kurort Seiffen — Aus- bilder: Drechsler- und Holzspielzeugmachermeister Thomas Schalling, Kurort Seifen; 

Malerin und Lackiererin (Fachrichtung Kirchenmalerei) Mara Emily Dehling, Öhningen — Ausbilder: Stuck & Malerei Lange UG, Limbach- Oberfrohna; 

Sattlerin (Fachrichtung Reitsportsattlerei) Lisa Bilgmann, St. Egidien — Ausbilder: Polsterermeister Hartmut Fiedler, St. Egidien; 

■  aus dem Bezirk Dresden 

Augenoptiker Rudolf Amm, Ostritz - Ausbilder: Fielmann AG & Co. OHG, Zittau; 

Automobilkaufmann Marco Schlencker, Glashütte — Ausbilder: Auto- haus Adler GmbH & Co. KG, Pirna; 

■  aus  dem Bezirk Leipzig 

Ofen- und Luftheizungsbauer Liam Mechsener, Leipzig — Ausbilder: Ofenbauermeister Wolfgang Parnow, Leipzig. 

Insgesamt waren 2023 in der Finalrunde 900 Landessiegerinnen und -sieger aus allen Bundesländern an den Start gegangen, um sich in mehr als 100 Wettbewerbsberufen (inklusive Fachrichtungen) auf Bundesebene zu mes- sen. 

Von den sächsischen Landessiegern belegten im bundesweiten Endaus- scheid — neben den neun ersten Spitzenplätzen — neun Gesellen einen Platz 2 und drei Gesellen einen Platz 3. 

 

Hintergrund: Deutsche Meisterschaft im Handwerk — German Craft Skills 

Die 58 an der bundesweiten Finalrunde der Berufsolympiade des Jahrgangs 2023 beteiligten jungen Leute aus Sachsen hatten sich ursprünglich in Regio- nalwettbewerben durchsetzen müssen. Auf dieser Ebene des Berufswettbe- werbs waren im Freistaat insgesamt mehr als 200 junge Mitbewerber ins Ren- nen gegangen. 

Eine wesentliche Teilnahmevoraussetzung war der Abschluss der Gesellen- prüfung mindestens mit der Note „gut". In die Bewertung flossen Arbeitspro- ben und Gesellenprüfungsarbeiten ein. Deutschlands „Wirtschaftsmacht von nebenan" kürt seit 1951 die besten jun- gen Gesellinnen und Gesellen eines jeden Jahrgangs, seit Anfang der 1990er-Jahre auch die im Osten Deutschlands. 

Insofern ist der von Anbeginn mehrstufig aufgebaute Leistungsvergleich auch ein Schaufenster für exzellente Ausbildungsleistungen innerhalb der Wirt- schaftsgruppe Handwerk. Für die Preisträger gilt der Wettbewerb als Sprung- brett für die weitere berufliche Karriere. 

Sächsischer Handwerkstag

Am Lagerplatz 8

 

01099 Dresden

 

 www.handwerkstag-sachsen.de 

Ausbildungsleistung der Bauhandwerk im Abwärtstrend.



02.02.2024 - Zahl der Auszubildenden sinkt um 3,7 Prozent, Frauenanteil steigt. Nach stark positiven Zahlen im 3. Quartal 2023 verzeichnet die Bauwirtschaft über das gesamte Bundesgebiet einen merklichen Rückgang. Über alle Ausbildungsjahre hinweg sank die Zahl junger Nachwuchskräfte laut Zahlen der SOKA-BAU zum Jahresende 2023 um über 1.500 (-3,7 Prozent) auf 40.300. Der Rückgang im 1. Ausbildungsjahr bewegt sich mit einem Minus von 2 Prozent auf knapp 13.000 Auszubildende nur unwesentlich darunter. „Die sich abschwächende Baukonjunktur sowie der allgemeine Rückgang an Nachwuchskräften scheint sich bedauerlicherweise auch auf die Ausbildungszahlen in der Bauwirtschaft niederzuschlagen“, konstatiert BAUINDUSTRIE-Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller. „Nach einem langen Aufwärtstrend mit stetigen Zuwächsen seit 2016 müssen die deutschen Bauunternehmen nun im zweiten Jahr in Folge mit einer rückläufigen Zahl an Ausbildungsverträgen umgehen.

Die positive Nachricht ist die, dass wir bei den Erstausbildungen mit einem Minus von 2,1 Prozent relativ zum Vorjahr wieder besser da stehen. Hier war 2022 noch ein Rückgang von 10,8 Prozent zu verzeichnen. Trotz aller widrigen Umstände zeigen sich die Bauberufe damit robust und attraktiv für Neueinsteiger. Immerhin ist gerade die Bauwirtschaft die Branche mit Zukunft, allein wenn man bedenkt, wie wichtig die Infrastrukturmodernisierung, der Netzausbau oder die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist.“

Erneut ist bei den Ausbildungstrends ein deutlicher Ost-West-Unterschied festzustellen. Während die Zahl Auszubildender in den alten Bundesländern um 4,4 Prozent sank, hielt sie sich in den neuen Bundesländern auf Vorjahresniveau. Erfreulich ist, dass die Zahl weiblicher Auszubildender weiter steigt und 2023 um 3,2 Prozent über dem Vorjahreswert liegt, wobei der Zuwachs allein im gewerblichen Bereich erfolgte. Der Frauenanteil in der Ausbildung liegt somit bei 12,6 Prozent und bleibt trotz des Positivtrends ausbaufähig.

Als bedenklich ist die weiter rückläufige Zahl an Ausbildungsbetrieben einzuschätzen, die mit 14.555 zum Jahresende 2023 seit Beginn der Statistik den tiefsten Stand aufweist. Ausschlaggebend sind hierfür einerseits die unsicheren politischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen, die eine längerfristige Personalplanung erschweren als auch die zunehmende Zahl ausbildungswilliger Betriebe, deren Bemühungen um Nachwuchs erfolglos blieben. „Mit unseren Sozialpartnern sowie als Spitzenverband engagieren wir uns seit Jahren für die Nachwuchskräftesicherung. Mit unserer verbandsweiten Nachwuchskampagne, Fachkräftekooperationen wie mit der Bundeswehr, unserem FrauenNetzwerk-Bau sowie durch die ständige Modernisierung unserer Berufsbilder setzen wir nicht nur branchenweit Maßstäbe. Wir schaffen auch ein gutes Umfeld für unsere Mitgliedsunternehmen und die Branche insgesamt, neue Fachkräfte zu finden. Dies geht aber nur im Einklang mit einem verlässlichen baupolitischen Rahmen, der durch ein hohes Maß an Investitionssicherheit Vertrauen für die Transformationsbranche Bau schafft“, so Müller abschließend. 

  

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin

www.bauindustrie.de

Wirtschaft im Stimmungstief - unvernünftige Politik bringt Unternehmer um ihr Lebenswerk.



02.02.2024 - Nicht ´mal ein Silberstreif am Horizont - Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2024 der IHK Südthüringen. Die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft gibt es nicht zum Nulltarif. Hierbei bildet die laufende Diskussion um öffentliche Ausgaben zur Finanzierung der Transformation nur einen kleinen Teil der Aufgabe ab. Viel größere Herausforderungen bestehen in den Unternehmen. Der Wandel bindet viel Kapital. Dieses fehlt der Südthüringer Wirtschaft jedoch zunehmend, weil sich die Geschäftsbedingungen permanent verschlechtern. Dieses Ergebnis liefert die Konjunkturumfrage Frühsommer 2024 der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen. Seit fünf Jahren befindet sich die Südthüringer Wirtschaft in der Dauerkrise. Auf längere Produktionsunterbrechungen in der Kfz-Industrie 2018/19 folgten die Corona-Einschränkungen 2020/21, gestörte Lieferketten 2021/22 und seit 2022 der Krieg in der Ukraine. Dies ist mit erheblichen wirtschaftlichen Einschnitten verbunden, die durch die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik weiter verschärft werden. Die Folge ist ein neuerliches Stimmungstief in der Südthüringer Wirtschaft.

Der Konjunkturklimaindikator fällt auf 65 Punkte. Vor einem Jahr waren es 75 Punkte, vor fünf Jahren noch 113 Punkte. Der Konjunkturklimaindikator wird von der IHK Südthüringen als geometrischer Mittelwert der Lage- und Erwartungseinschätzungen der Unternehmen ermittelt. Er kann bis zu 200 Punkte erreichen. Werte unter 100 Punkten signalisieren eine Wirtschaftskrise.

Ein Viertel der Unternehmen macht Verluste

Auffallend negativ – und das ist neu – bewerten die Unternehmen die aktuelle Wirtschaftslage. Für 20 Prozent ist die Geschäftslage gut, für 43 Prozent saisonüblich und für 37 Prozent schlecht. Noch vor einem Jahr werteten 32 Prozent die Lage als gut und nur 29 Prozent als schlecht. Innerhalb des letzten Jahres hat sich für 52 Prozent der Unternehmen die Ertragslage verschlechtert. Derzeit erzielen noch 32 Prozent Gewinne, 45 Prozent arbeiten nur noch kostendecken und 23 Prozent machen Verlust. Vor fünf Jahren erzielte noch jedes zweite Unternehmen regelmäßig Gewinne.

„Die Gründer nach 1989 haben große Sorgen, durch unvernünftige Politik um ihr Lebenswerk gebracht zu werden. Die Unternehmen stehen unter erheblichem Kostendruck und müssen Mega-Transformationen zur Dekarbonisierung und Digitalisierung leisten. Außerdem muss auf den demografischen Wandel reagiert werden. Die Geschäftsmodelle müssen weiterentwickelt werden, um auch unter veränderten Rahmenbedingungen erfolgreich zu sein. Dies erfordert über einen längeren Zeitraum Investitionen und kann nur aus den Gewinnen finanziert werden. Wer kein Geld mehr verdient, hat keine Zukunft“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Mehrheit mit Finanzierungsproblemen

Indes bestehen inzwischen in 55 Prozent der Unternehmen Finanzierungsprobleme. 35 Prozent melden einen Rückgang ihres Eigenkapitals und 23 Prozent Liquiditätsengpässe. 21 Prozent berichten, dass ihre Kunden ihrerseits in Schwierigkeiten sind und daher nicht mehr alle Rechnungen bezahlt werden. Im Gastgewerbe, im Verkehrsgewerbe und im Dienstleistungsbereich droht jedem zehnten Unternehmen die Insolvenz.

Daher nehmen die Investitionsplanungen ab. Nur noch 63 Prozent der Unternehmen gehen in diesem Jahr von Investitionen aus. Vor einem Jahr waren es 73 Prozent und vor fünf Jahren 85 Prozent. Hauptmotiv sind Modernisierungs- und Ersatzinvestitionen. Investitionen in Kostensenkung und die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen sind hingegen rückläufig, obwohl gerade sie so dringend gebraucht werden.

Als wesentliche Risiken bewerten die Unternehmen die Energiepreise mit einem Anteil von 74 Prozent, die Wirtschaftspolitik mit 62 Prozent, die Arbeitskosten mit 60 Prozent, die Inlandsnachfrage mit 57 Prozent und den Personalmangel mit 55 Prozent.

Blick in die Branchen

Für die Industrie ist die Nachfrage zu gering und die Kosten sind zu hoch. Der Auftragseingang ist für zwei von drei Betrieben im Vergleich zum Vorjahr gesunken, wobei der Rückgang aus dem Inland stärker ausfiel als aus dem Ausland. Den Auftragsbestand beschreiben 57 Prozent als zu klein. Lediglich 43 Prozent weisen größtenteils ausgelastete Kapazitäten aus. Zu kämpfen haben die Betriebe mit den Energiepreisen, der Entwicklung der Arbeitskosten und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Lediglich der ausgeprägte Fachkräftemangel verhindert Entlassungen wie in der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009.

Das Baugewerbe meldet einen Nachfragerückgang. Für zwei von drei Betrieben ist der Auftragseingang rückläufig. Die Auftragsreichweite geht von Umfrage zu Umfrage weiter zurück. Ein Drittel der Betriebe verfügt noch über ein großes Auftragspolster, das Beschäftigung für vier und mehr Monate beinhaltet. Ein weiteres Drittel lebt hingegen von der Hand in den Mund mit einer Auftragsreichweite von weniger als einem Monat. Eine Besserung der Geschäfte ist für die Unternehmen nicht in Sicht.

Im Handel berichten 37 Prozent der Unternehmen von Umsatzsteigerungen, 39 Prozent von Umsatzverlusten. Die Ausgabefreudigkeit der Kunden hat nachgelassen. Trotzdem sind die Betriebe mit der aktuellen Situation mehrheitlich zufrieden. Zwar hat sich die Ertragslage verschlechtert, doch erzielen immerhin 46 Prozent der Unternehmen Gewinne. Verluste beschränken sich auf 13 Prozent der Betriebe. Allerdings fallen die Erwartungen auf die nächsten Monate zurückhaltend aus. Die Budgets der Kunden sind beschränkt. Sie können nicht immer mithalten, wenn die Hersteller Kostenerhöhungen über den Preis weitergeben.

Die Lage im Verkehrsgewerbe ist desolat und äußert sich inzwischen auch im Personalabbau. Die rückläufige Industrieproduktion und die schlechten Geschäfte in den meisten Branchen senken das Transportvolumen. Zugleich haben die Mauterhöhung und die Erhöhung des CO2-Preises die Kosten nochmals erhöht. In den kommenden Monaten erwartet jeder zweite Betrieb ein sinkendes Transportvolumen. Auf eine geringere Nachfrage muss man in einer Marktwirtschaft mit Preissenkungen reagieren, wenn man im Geschäft bleiben will. Zunehmende Finanzierungsprobleme sind absehbar.

Im Gastgewerbe ist die Lage verheerend. Die Ursache liegt im Reiseverhalten der Gäste und den Erwartungen für die kommenden Monate. Nach wie vor fehlt ein Zehntel der Übernachtungen der Vor-Corona-Zeit. Die Rücknahme der Umsatzsteuerermäßigung für die Gastronomiebetriebe wird oftmals durch Preiserhöhungen aufgefangen, deren Folge jedoch ein weiterer sein kann. Bereits aktuell betrachten nur noch 14 Prozent der Unternehmen die Finanzlage als unproblematisch. 54 Prozent gehen davon aus, dass sie in diesem Jahr ihre Investitionstätigkeit einstellen müssen.

In der Dienstleistungswirtschaft hat sich in vielen Unternehmen die Stimmung im Vergleich zur Herbstumfrage etwas verbessert. Verhalten positiv ist die Situation im Wirtschaftszweig Information und Kommunikation, der vom verstärkten Einsatz der Informationstechnologien in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft lebt. Insgesamt ist die Branche jedoch angeschlagen. Die Auftragslage verbesserte sich für zehn Prozent und verschlechterte sich für 38 Prozent der Unternehmen. 29 Prozent melden Umsatzsteigerungen, doch 44 Prozent Umsatzverluste. Mit einer schnellen Verbesserung der Geschäfte rechnet die Branche nicht.

Zur Information

Die Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen fand vom 18. Dezember 2023 bis 18. Januar 2024 statt. Befragt wurden rund 900 Südthüringer Unternehmen aller Branchen. Weitere Ergebnisse der Konjunkturumfrage liefert der Ergebnisbericht unter: www.suhl.ihk.de/konjunktur.

 

Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Hauptgeschäftsstelle
Bahnhofstraße 4 – 8 • 98527 Suhl

 

Ruhr-IHKs: Kommunen müssen mehr tun - Unternehmen im Ruhrgebiet mit trüben Aussichten

Die Stimmung der Wirtschaft im Ruhrgebiet verschlechtert sich weiter. Viele Unternehmen blicken mit Sorge auf das Jahr 2024. Steigende Belastungen durch Steuern und Abgaben sind kaum noch zu stemmen. Zu viel Bürokratie und kaputte Straßen sorgen für Unmut. Hinzu kommt die schwierige Suche nach Personal. Die Themen sind nicht neu, aber die Lage verschärft sich. Deswegen sollten Politik und Verwaltung die Wirtschaft entlasten, so die Ruhr-IHKs.

„Die Politik muss dafür sorgen, dass es sich wieder lohnt, hier zu investieren. Sonst verlieren wir noch mehr Unternehmen ans Ausland“, verdeutlicht Werner Schaurte-Küppers, Präsident der der Niederrheinischen IHK und derzeit Sprecher der Ruhr-IHKs. Rund 60 Prozent der Firmen sehen sich durch das politische Hin und Her belastet. Vor einem Jahr waren es noch 45 Prozent. „Rohstoffe und Energie sind zu teuer. Und wer investieren will, bekommt Steine – oder besser gesagt: Papier – in den Weg gelegt. Die Unternehmen haben keine Zeit, sich durch den Bürokratiewahnsinn zu kämpfen“, kritisiert Schaurte-Küppers.

Alle Branchen sind betroffen

Insgesamt blickt jedes dritte Unternehmen pessimistisch in die Zukunft. Der IHK-Konjunkturklimaindex sinkt auf 94 Zähler. Er hat damit den niedrigsten Stand seit 15 Jahren erreicht. Nur auf dem Höhepunkt der Energiekriese 2022 lag er noch darunter. Die Aufträge in der Industrie gehen weiter zurück – im In- und im Ausland. Die Logistik leidet unter den verschärften Maut- und Abgasregeln. Gastronomen blicken besorgt auf die erhöhte Mehrwertsteuer, die seit Anfang 2024 wieder bei 19 Prozent liegt. Besonders negativ blicken die Händler auf 2024. Grund ist die Zurückhaltung der Konsumenten. Viele halten ihr Geld derzeit lieber zusammen, statt es auszugeben. Die Folgen der Inflation beeinflussen Einzel- und Großhandel.

Ruhrwirtschaft investiert weniger

Die Betriebe sind sparsamer. Die meisten reparieren oder ersetzen nur den Bestand. „Viele sind vorsichtig geworden und warten ab. Hier müssen Berlin und Düsseldorf verlässliche Perspektiven geben. Aber auch unsere Kommunen können viel tun, damit unsere Unternehmen schneller aus der Rezession kommen“, betont der IHK-Präsident.

Sechs Punkte für ein starkes Ruhrgebiet

Die Umfrage ist laut Ruhr-IHKs ein Hilferuf der Wirtschaft. Die Kammern fordern ein Wachstumspaket von Bund, Land und Kommunen. „Unsere Region ist ein wichtiger Ballungsraum in Europa. Wir brauchen deshalb intakte Straßen und Brücken. Wir müssen innovativer und mutiger werden und neue Konzepte testen“, sagt Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK. Er nennt sechs Forderungen: „Wenn die Kommunen attraktiver werden wollen, müssen sie die Infrastruktur schneller sanieren, Steuern senken, Flächen bereithalten und Bürokratie abbauen.“ Von Bund und Land fordern die IHKs „one in, two out“. Für jedes neue Gesetz müssen zwei abgeschafft werden. Außerdem müsse mehr getan werden, um die Energie und Rohstoffpreise bezahlbar zu halten.

Info:

 

Der Konjunkturklimaindex fasst die Bewertung der Geschäftslage und die Erwartungen zusammen. Zwei Mal im Jahr befragen die Ruhr-IHKs die Unternehmen, seit fast sechzig Jahren. In der aktuellen Umfrage haben sie 850 Unternehmen mit rund 165.000 Beschäftigten befragt. Die Ergebnisse wurden am 2. Februar bei der Niederrheinische IHK in Duisburg vorgestellt.

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