Business-blogger

Business-blogger mit täglichen Nachrichten und Themenbeiträgen von Industrie-und Handelskammern (IHK ) aus Deutschland und Österreich.

Samstag, 13. Februar 2021

Hessische Unternehmerverbände fordern besser ausgestattete Berufsschulen.

Kommunalpolitik und Wirtschaft: Gemeinsam für stabiles Gemeinwesen sorgen!  Mang: „Wir brauchen besser ausgestattete Berufsschulen, mehr Wohn- und Gewerbeflächen, eine digitale Verwaltung.“ - Corona-Pandemie und Strukturwandel haben 2020 dazu geführt, dass die Zahl der Erwerbstätigen um über 35.000 Menschen gesunken ist, viele Beschäftigte sind in Kurzarbeit und die Arbeitslosigkeit ist im Januar wieder gestiegen. Die hessischen Unternehmen stellen rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze. Mit Blick auf die Kommunalwahl analysiert VhU-Präsident Wolf Matthias Mang: „Je erfolgreicher die Unternehmen nach dem Lockdown sein können, desto mehr Menschen bleiben und werden erwerbstätig und desto höher ist das Steueraufkommen der Kommunen. Nur so können wir gemeinsam für ein stabiles Gemeinwesen sorgen. Wirtschaft und Kommunalpolitik bedingen sich jetzt mehr denn je gegenseitig. Diese Win-win-Gemeinschaft muss gestärkt werden, damit beide Seiten gemeinsam vor Ort erfolgreich sein können. Es ist dringend notwendig, den hessischen Unternehmen attraktive Rahmenbedingungen zu bieten.“ Um Anreize für mehr private Investitionen zu setzen, sollten die Kommunen ein Belastungsmoratorium für Betriebe beschließen. Mang weiter: „Hebesätze von Gewerbesteuer und Grundsteuer dürfen jetzt nicht steigen, sondern sollen mittel- und langfristig möglichst sinken.“

Schon im Juli 2020 hatte die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) ihre Erwartungen für die neue Legislaturperiode nach der Kommunalwahl formuliert. Modernere Ausstattung der Schule, digitale und schnellere Verwaltungen, mehr Flächen für Wohngebiete in Städten sowie für Gewerbe und Industrie, Verdoppelung der Bus- und Bahnangebote, bessere Zusammenarbeit zwischen Jobcentern und Arbeitsagenturen sowie Priorität für Investitionen in den Haushalten – das erwarten die hessischen Unternehmer von den Kommunalpolitikern für die Zeit nach der Überwindung der Corona-Krise. Angesichts der anhaltenden Corona-Krise und des soeben auf den 7. März verlängerten Lockdown haben sich die Dringlichkeiten weiter verschärft. Die wirtschaftlichen Folgen werden für viele Unternehmen immer bedrohlicher, für manche sogar existenzgefährdend. Die Kommunen haben entsprechend hohe Steuerausfälle und Arbeitsplätze sind gefährdet.

„Die Wirtschaft braucht eine leistungsstarke Verwaltung und ein funktionierendes Gesundheits- und Bildungssystem. In diesen drei Bereichen wünschen wir uns eine Digitalisierungsoffensive, die Versäumnisse der letzten Jahre sind offensichtlich. Schulen und vor allem die dualen Ausbildungspartner der Unternehmen, die Berufsschulen, hinken bei der Digitalisierung weit hinter her. Gleiches gilt bei der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen. Ganz grundlegend benötigen wir eine Entbürokratisierung und schnellere Genehmigungsverfahren“, so Mang

Mehr Informationen:
Das Positionspapier mit Standpunkten zu 14 Themengebieten ist 2020 im Kreis der 80 VhU-Mitgliedsverbände erarbeitet worden und richtet sich an die Kommunalpolitik in 422 hessischen Gemeinden und 21 Landkreisen. Die Broschüre „Erwartungen der hessischen Wirtschaft an die Politik nach der Kommunalwahl…“ finden Sie unter https://www.vhu.de/kommunalwahlen-in-hessen-2021.html

VhU
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V.
Emil-von-Behring-Straße 4
60439 Frankfurt

 

Freitag, 12. Februar 2021

Bayerische Wirtschaft hält Lieferkettengesetz für überflüssig.


13.02.2021 -  Brossardt: „Aufwand für die Unternehmen auf notwendiges Minimum beschränken“  - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. begrüßt, dass das geplante Lieferkettengesetz entschärft wurde. Sie betont aber weiterhin, dass das Gesetz überflüssig ist und zur Unzeit kommt: „Die deutschen und bayerischen Unternehmen lassen bei der Einhaltung von Sozial-, Arbeits- und Menschenrechtsstandards entlang ihrer Lieferketten hohe Sorgfalt walten. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie und des wirtschaftlichen Abschwungs sind weitere Vorschriften, Kosten und bürokratische Hürden Gift für die Unternehmen“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt zur Einigung der zuständigen Bundesminister. Die vbw begrüßt, dass die zivilrechtliche Haftung der Unternehmen aus dem Gesetz gestrichen wurde. Auch in der „abgestuften Verantwortung“ für den Weg vom Endprodukt zurück zum Rohstoff sieht sie einen Fortschritt gegenüber den bisherigen Gesetzentwürfen. Brossardt: „Es geht auch in die richtige Richtung, dass kleine und mittlere Unternehmen aus dem Geltungsbereich des Gesetzes herausgenommen wurden. Denn gerade für kleine und mittelständische Unternehmen, denen aufgrund der Wettbewerbsposition Einflussmöglichkeiten auf ihre indirekten Geschäftspartner fehlen, ist eine Kontrolle und Haftung bis ins letzte Glied der stark ausdifferenzierten internationalen Liefer- und Wertschöpfungsketten nicht möglich.

Aber es bleibt dabei: Das Gesetz bringt zusätzliche Bürokratie, Kosten und Aufwand für die Unternehmen - auch für größere Unternehmen. Die Bußgeldandrohung ist nicht akzeptabel. Wir wenden uns auch strikt dagegen, dass das Gesetz die Unternehmen unter einen Generalverdacht stellt.“

Die vbw appelliert an den Gesetzgeber, den Aufwand für die Unternehmen auf ein notwendiges Minimum zu beschränken. Dazu gehört zum Beispiel, eine Liste mit Ländern anzugeben, in denen die Rechtsdurchsetzung garantiert ist und daher keine Maßnahmen zur Einhaltung der Sorgfaltspflichten ergriffen werden müssen. "Außerdem muss bei der Ausgestaltung der Sorgfaltspflichten sichergestellt sein, dass kein Aufwand für Unternehmen resultiert, die nicht im direkten Anwendungsbereich des Gesetzes liegen. Sonst kommt es durch die Hintertür für kleine und mittlere Unternehmen zu zusätzlichen Belastungen“, sagte Brossardt.

Die vbw betont, dass der Wirtschaft nicht die Verantwortung übertragen werden kann, die Achtung der Menschenrechte durchzusetzen. „Aufgabe der Unternehmen ist es in der Tat, geltende Gesetze einzuhalten. Die Verbesserung von Rechtsstandards und die Sicherstellung der Rechtsdurchsetzung in den jeweiligen Ländern sind aber originär staatliche Aufgaben“, so Brossardt.

ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Max-Joseph-Straße 5
80333 München


www.vbw-bayern.de

Donnerstag, 11. Februar 2021

IHK kritisiert Bund-Länderbeschlüsse zur Coronakrise scharf.


Thomé: „Wer Geduld fordert, muss auch echte Perspektiven aufzeigen! - schrittweise Öffnung auch bei Inzidenzwerten über 50 möglich“ - Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) kritisiert die aktuellen Beschlüsse der Bund-Länderrunde zur weiteren Pandemiebekämpfung als zu undifferenziert und zu wenig lösungsorientiert. „Die pauschale Verlängerung des flächendeckenden Lockdowns hat die Grenzen der Nachvollziehbarkeit und Geduld in vielen Wirtschaftsbereichen inzwischen überschritten. Statt der geforderten Perspektive einer auf Basis klarer Indikatoren schrittweise erfolgenden Öffnung wurde die Strategie des ‚Weiter so‘ gewählt – hier hätte es differenzierterer und stärker lösungsorientierter Maßnahmen bedurft“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé.

Die Pandemiebekämpfung sei an einem Punkt angekommen, an dem Durchhalteparolen nicht mehr wirken. Insbesondere hätten die vielen Betriebe, die nun trotz hoher Investitionen in Sicherheit und Infektionsschutz weiterhin nicht öffnen dürfen, Akzeptanz und Vertrauen in die staatlichen Maßnahmen verloren. „Wer Vertrauen und Geduld fordert, muss auch echte Perspektiven aufzeigen. Wir appellieren an die Politik, eine schrittweise Öffnung zu ermöglichen – und zwar auch bei Inzidenzen über 50. Bei Umsetzung umfassender Infektionsschutzmaßnahmen kann die Saarwirtschaft auch dann Sicherheit für Kunden und Mitarbeitende gewährleisten“, so Thomé.

Grundlage der nun erforderlichen Perspektive müsse ein intelligenter Mix wirkungsorientierter Maßnahmen sein. Dazu gehörten insbesondere:

1.) hochfrequentes Testen anhand flächendeckender Schnelltests
2.) medizinische Masken
3.) Erfassung von Kontaktdaten
4.) Flächendeckende Nutzung digitaler Lösungen zur Steuerung von Kundenströmen.

Die IHK appelliert an die Politik, unverzüglich zu handeln. „Gerade im Saarland benötigen wir nun schnellere Lösungen, zumal die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land bereits vor Corona eine Lücke zum Bund aufgewiesen hat, die sich während der Pandemie noch vergrößert hat. Wir können daher nicht auf den nächsten Corona-Gipfel im März warten. Wichtig ist, dass die Stimme der Wirtschaft in die politische Entscheidungsfindung mit einbezogen wird!“, so Thomé abschließend.
IHK Saarland
Franz-Josef-Röder-Straße 9 | 66119 Saarbrücken

 

Mittwoch, 10. Februar 2021

Bundesverband Druck und Medien sieht angekündigte Papierpreiserhöhungen mit Sorge


10.02.2021. In den letzten Wochen haben die Ankündigungen von Preiserhöhungen für Papier, teilweise im signifikanten Ausmaß von 6 bis 8 Prozent, viele Druckdienstleister erreicht. Sie bereiteten auch dem Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) als Branchenverband große Sorge, sieht sich doch die Druckindustrie in der aktuellen Krisensituation der Pandemie noch weniger in der Lage, Preiserhöhungen durch Zulieferer an ihre Kunden weiterzureichen. Dabei verkennt der bvdm nicht die schwierige Lage der papierproduzierenden Industrie: Nach deutlichen Anstiegen bei den Rohstoffpreisen (vor allem Zellstoff), die mit Papierpreiserhöhungen bis zu einem Allzeithoch an die Druckereien durchgereicht wurden, gingen die Preise ab Ende 2019 und 2020 deutlich nach unten, so dass beispielsweise beim Bilderdruckpapier Tiefstpreise erreicht wurden. Dieser erfreuliche Trend kehrt sich zurzeit jedoch ins Gegenteil. Pandemiebedingt sind die Frachtkosten im letzten Jahr deutlich in die Höhe geschnellt und der Transport nachvollziehbarer Weise insgesamt beschwerlicher geworden.

Vor allem aber ziehen die Langfaserzellstoffpreise seit Ende des letzten Jahres an. Es ist zu befürchten, dass angesichts der in China längst wieder angesprungenen Volkswirtschaft und der dort für Kurzfasern ‒ im Vergleich zu Europa ‒ deutlich höher gezahlten Preise, die Papierhersteller weitere Preiserhöhungen für Papierlieferungen durchzusetzen versuchen werden.

Vor diesem Hintergrund appelliert der bvdm an die Produzenten, den Bogen nicht zu überspannen. Denn letztlich erwiesen sie sich einen Bärendienst, wenn das Geschäft der Druckereien damit zusätzlich erschwert werden würde. „Wer jetzt in gewaltigen Preiserhöhungen für Papier zukünftige Rohstoffpreissteigerungen vorwegnimmt, eigene Kostenentlastungen bei Strom (gesunkene EEG-Umlage!) außen vor lässt und neue Anläufe für weitere Erhöhungen planen will, sägt an dem Ast, auf dem Papierlieferanten und Druckdienstleister gemeinsam sitzen“, bemerkt der Hauptgeschäftsführer des bvdm, Dr. Paul Albert Deimel.  (bvdm)


Über den bvdm

Der Bundesverband Druck und Medien e. V. (bvdm) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der bvdm von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell über 7.200 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit mehr als 121.000 Beschäftigten..

 

Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)
German Printing and Media Industries Federation (bvdm)
Friedrichstraße 194-199           
D-10117 Berlin

 

Technisch anspruchsvolle Zusammenhänge schnell und fehlerfrei erfassen - Mit CAPAdata kostensicher anbieten.


09.02.2021 -CAPAdata von Caparol: intuitive Bedienung, Kalkulation und Konfiguration - Mit CAPAdata_online bietet Caparol seit Jahren ein immer aktuelles und benutzerfreundliches Tool im Internet an. Das Ausschreibungs-, Kalkulations- und Produkt-Informationssystem, das nun grundlegend überarbeitet wurde, bietet neben der verbesserten Bedienfähigkeit weitere sinnvolle Lösungen: bei immer komplexer werdenden Gewerken stellt sich oft die Frage, ob die Textbausteine wohl auf dem neusten Stand sind und die Preise für ein stichhaltiges Angebot aktuell. Hier kann der CAPAdata-Nutzer sicher sein. Zudem gibt es Hinweise auf eventuelle Vorarbeiten, die zu beachten und mit anzubieten sind.

Dabei ist die Nutzung von CAPAdata einfach: die Ausschreibungs- und Informationsplattform beinhaltet neben dialoggeführten LV-Konfiguratoren, vorkonfektionierte Systemaufbauten, technische Datenblätter, Richtpreis- und Kalkulationsangaben zu Zeit, Lohn und Material. Zudem bietet sie eine Vielzahl von Gewerken, darunter Maler- und Lackierarbeiten, Fassaden- und Dämmtechnik sowie Bautenschutz.

Per Drag & Drop besonders schnell und intuitiv ausschreiben

Auch komplexe Gewerke lassen sich mit den dialoggeführten LV-Konfiguratoren sicher und schnell
ausschreiben.

Mit CAPAdata arbeitet der Nutzer sicher und dank Drag & Drop besonders schnell und intuitiv. Für eine kurze Einführung oder als Hilfe stehen anschauliche Tutorials bereit. Ein weiteres Plus: Mit nur einem Klick exportieren sie die Ergebnisse und können anschließend bequem in der jeweiligen Handwerker-Software weiterverarbeitet werden. „Caparol gibt dem Handwerker mit dem kostenfreien CAPAdata-online-Programm ein Tool zur Hand, bei dem viel Zeit für Angebote eingespart wird“, so Oliver Junglas, zuständig für Digitales Marketing bei Caparol. Er appelliert an die User: „Haben Sie Fragen oder wünschen Sie eine Schulung, so kontaktieren Sie uns: ausschreiben@daw.de 

LV-Texte mit Richtpreisen ermöglichen zuverlässige Angebote.


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DAW SE
Roßdörfer Straße 50
D-64372 Ober-Ramstadt

 

Informatik in der Produktionstechnik - WGP verleiht Otto-Kienzle-Gedenkmünze an Ausnahme-Wissenschaftler.


10. Februar 2021 – Prof. Peter Nyhuis übergibt die Otto-Kienzle-Gedenkmünze an Dr. Marc-André Dittrich (v.l.n.r. Prof. Peter Nyhuis, Leiter des Instituts für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) Hannover; Prof. Berend Denkena, Vizepräsident der WGP und Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) Hannover; Prof. Bernd-Arno Behrens, Leiter des Instituts für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) Hannover; Dr. Marc-André Dittrich, Quelle: Nico Niemeyer, IFW Hannover -  Dr. Marc-André Dittrich nahm am Freitag die goldene Otto-Kienzle-Gedenkmünze entgegen – die renommierte Auszeichnung der WGP, der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik, dem Zusammenschluss führender Professoren der Produktionstechnik. „Seine extrem schnelle Auffassungsgabe und vor allem sein interdisziplinärer Blick auf die Dinge hat eine ganze Bandbreite an Innovationen nach sich gezogen“, berichtete Prof. Berend Denkena, Vizepräsident der WGP und Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz-Universität Hannover. Der Pandemie geschuldet, wurde die Preisverleihung nur in kleinstem Rahmen organisiert. „Insbesondere bei sich selbst optimierenden Fertigungssystemen hat er eine Schnittstelle zur Informatik geschaffen. Neben grundlegenden Aspekten konnten wir durch seine Arbeiten vor allem bei der praktischen Umsetzung der Systeme einen großen Schritt nach vorne machen.“ Mit Blick auf die Digitalisierung „müssen wir uns auf jeden Fall mehr an der Informatik ausrichten, etwa beim Machine Learning“, ergänzt Dr. Marc-André Dittrich. „Wir schauen als Fertigungstechniker noch zu oft nur darauf, was allein aus der Mechanik machbar wäre Die interdisziplinäre Kooperation eröffnet uns hingegen neue Möglichkeiten.“ 

Das Arbeiten an den Schnittstellen der verschiedenen Fachrichtungen treibt er als Leiter des Bereichs „Produktionssysteme“ voran. Hier forschen die Mitarbeiter an der Optimierung von Fertigungssystemen und deren Steuerung: „Unser Ziel ist es, sich selbst optimierende Maschinen und Anlagen zu schaffen“, erläutert der Preisträger. Seit der Übernahme der Leitung während seiner Promotion im Jahr 2015 hat er die Zahl der Mitstreiter von zehn auf 25 erhöhen können – ein in der Kürze der Zeit erstaunlicher Ausbau. „Darauf bin ich schon etwas stolz, aber diese Entwicklung lässt sich nicht auf eine Person herunterrechnen. Das haben wir im Team erreicht.“ Unter anderem hat Dittrich mit seinen Kollegen für die Verstetigung von Entwicklungsarbeiten an einer technologischen NC-Simulation für spanende Fertigungsprozesse gesorgt. Eine eigenständige Abteilung sorgt für deren ständige Weiterentwicklung. Im Exzellenzcluster PhoenixD führt Dittrich darüber hinaus eine Task Group, die sich mit Qualitätsregelkreisen in der Fertigungstechnik beschäftigt: „Daten aus der Fertigung müssen intelligent miteinander verknüpft werden, um zu selbstlernenden Systemen zu kommen, die auch bei kleinsten Losgrößen eine effiziente Fertigung gewährleisten.“

Interdisziplinarität als Leitbild

Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Prozessrobustheit – der thematische Bogen bei Dittrichs Forschungen ist ungewöhnlich weit gespannt. Das Merkmal, das die gesamte Laufbahn von Dittrich kennzeichnet, ist dabei die Interdisziplinarität. „Ich hatte schon in der Schule keine Lieblingsfächer, weil mich alles interessiert hat“, blickt Dittrich zurück. „Ich bin neugierig und schnell begeisterungsfähig – mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt.“ Seinem Werdegang hat es bislang offensichtlich nicht geschadet. Die Gedenkmünze ist sein dritter größerer Preis, den er erhalten hat – von den verschiedenen Stipendien mal abgesehen.

Bei der langen Reihe herausragender Erfolge bleibt die Frage, wo Dittrich selbst die Höhepunkte seiner bisherigen Laufbahn sieht. „Zunächst einmal gehört mein Studienaufenthalt am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA dazu. Dort ist in mir die Idee herangereift, in die Forschung zu gehen.“ Aufregend sind aber immer wieder das Vorstellen von eigenen Arbeitsergebnissen vor internationalem Fachpublikum. „Meine Ergebnisse zu präsentieren und diskutieren ist vorab immer mit einer gewissen Nervosität verbunden. Aber danach schlägt es um in Glücksgefühle.“ Dem war wohl auch 2019 so bei der Vorstellung des neuen Sonderforschungsbereichs SFB 1368 vor den Gutachtern. „Es war eine große Anerkennung, denn normalerweise machen das gestandene Professoren.“ Und es ist gutgegangen, der SFB wird seit 2020 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert: „Ein ziemlich gutes Gefühl“, meint Dittrich.

Sauerstofffreie Produktion

Aber der Wirtschaftsingenieur war schließlich in seinem Element – im SFB geht es um die interdisziplinäre Forschung, in diesem Fall um Grundlagenforschung zu sauerstofffreien Produktionsprozessen. „Das ist ein absolut spannendes Gebiet“, freut er sich. Er hat die Leitung eines Teilprojekts zur Zerspanung inne. „Wir werden untersuchen, was genau passiert, wenn ohne Sauerstoff zerspant wird: Was passiert an der Schneidkante? Wie wirkt sich das auf die Späne aus beziehungsweise auf den Werkzeugverschleiß?“ Seine Aufmerksamkeit will der Nachwuchswissenschaftler unter anderem auf Titanspäne richten. Titan ist bekanntlich teuer und nicht recycelte Späne sind extreme Verschwendung. „Das IFW arbeitet bereits an Recyclingmethoden, aber das Potenzial zur Wiederverwendung hängt auch mit dem Grad der Oxidation zusammen. Wir wollen Titanspäne direkt recycelbar machen.“ 


Neugier als Antrieb

Aber auch seine Arbeit als Research Affiliate in der Internationalen Akademie für Produktionstechnik (CIRP, Collège Internationale pour la Recherche en Productique) empfindet der 34-Jährige als etwas ganz Besonderes: „Dort arbeite ich auf internationalem Level zusammen mit Leuten, die ihren Job schon lange machen und noch immer für ihn brennen. Das ist sehr anregend“, erzählt Dittrich. Inspirierend scheint der Nachwuchswissenschaftler auch auf Studierende zu wirken. Die Lehrveranstaltungen im Bereich der Fertigung und deren Organisation, die er schon früh übernommen hat, sind jedenfalls beliebt. Hinzu kommt wohl, dass Dittrich stets ein offenes Ohr für seine Zuhörer und Zuhörerinnen hat – selbst, wenn es nichts mit der Vorlesung zu tun hat. „Ich bin während meines Werdegangs immer wieder auf Menschen gestoßen, die mich gefördert und mir weitergeholfen haben. Das möchte ich weitergeben.“

Aber es braucht auch Zeit – neben all den anderen Tätigkeiten. Wie er das alles schafft? „Das ist Neugier und der innere Antrieb, etwas Neues aufzubauen, das kein Strohfeuer ist“, formuliert es der Preisträger. Und dann ist da ja auch noch das Privatleben. „Das funktioniert natürlich nur, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der genauso tickt. Meine Frau ist ebenfalls in der Forschung aktiv, das ist ein ganz großes Glück. Wir müssen beide immer mal wieder am Wochenende arbeiten.“ Wenn dann mal wieder irgendwann keine Pandemie ist, sind aber neben Spaziergängen mit seiner Frau auch wieder Fußball-Treffen mit Freunden oder ein Tennis-Match mit dem Kollegen aus dem Büro gegenüber drin – oder der Besuch im Jazzclub Hannover.

Wie es beruflich weitergehen soll? „Zunächst möchte ich meine Habilitation an der Leibniz Universität Hannover abschließen“, sagt Dittrich. „Das Produktionstechnische Zentrum bietet hervorragende Möglichkeiten für die Forschung und ich bin Professor Denkena für die Unterstützung sehr dankbar. Perspektivisch kann ich mir sowohl eine Tätigkeit in der Wirtschaft als auch in der Forschung vorstellen.“ Jetzt hat er jedenfalls erst einmal noch die Leitung eines Arbeitskreises übernommen – im neuen DFG-Schwerpunktprogramm FluSimPro. Es geht um den effizienten Einsatz von Kühlschmierstoffen und die Simulation der Fluiddynamik, auch so ein Schnittstellenthema zu anderen Fachdisziplinen.

 

Cyber-physische Werkzeugmaschine für die Zerspanung, Quelle: Nico Niemeyer, IFW Hannover


Zur Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik e.V.:

Die WGP (Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik e.V.) ist ein Zusammenschluss führender deutscher Professorinnen und Professoren der Produktionswissenschaft. Sie vertritt die Belange von Forschung und Lehre gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Die WGP vereinigt 66 Professorinnen und Professoren aus 40 Universitäts- und Fraunhofer-Instituten und steht für rund 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Produktionstechnik. Die Mitglieder genießen sowohl in der deutschen Wissenschaftslandschaft als auch international eine hohe Reputation und sind weltweit vernetzt.

Die Labore der Mitglieder sind auf einem hohen technischen Stand und erlauben den WGP-Professoren, in ihren jeweiligen Themenfeldern sowohl Spitzenforschung als auch praxisorientierte Lehre zu betreiben. Die WGP hat sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung der Produktion und der Produktionswissenschaft für die Gesellschaft und für den Standort Deutschland aufzuzeigen. Sie bezieht Stellung zu gesellschaftlich relevanten Themen von Industrie 4.0 über Energieeffizienz bis hin zu 3D-Druck.

 

WGP – Lyoner Str. 14 - 60528 Frankfurt a.M.

 

Samstag, 6. Februar 2021

12.-19.-23.-26. Februar 2021 Online-Veranstaltungsreihe zur IT-Sicherheit


Den Mittelstand bei der Digitalisierung unterstützen  - Unter dem Motto "#gemeinsamdigital" bietet die IHK-Organisation jeden Monat Online-Informationsveranstaltungen zu einem Schwerpunktthema an. Im Februar dreht sich alles um das Thema „IT-Sicherheit“.

 Start ist am 12. Februar 2021 mit der Vorstellung des neuen BSI-Lageberichts zu IT-Sicherheit. Es folgen „IT-Notfall! Was nun?!“ am 19. Februar und „Erpressungstrojanern einen Strich durch die Rechnung machen“ am 23. Februar. Die Veranstaltungsreihe endet mit dem Vortrag „IT-Sicherheit im Mittelstand – Trends und Tendenzen, Erfahrungen und Handlungstipps“ am 26. Februar.
Online-Veranstaltungsreihe zur IT-Sicherheit -
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung über den Terminkalender auf der IHK-Homepage (www.saarland.ihk.de).

IHK Saarland
Franz-Josef-Röder-Straße 9 | 66119 Saarbrücken

 

Termine

ISMMA 2025 Kommen Sie zum Community Event 2025 im Saarland! Am 8. und 9. März 2025 geht die ISMMA (Innung Saarland Mode Messe Award) im E-Werk in Saarbrücken in die zweite Runde. --------- Vom 13. bis 17. Januar 2025 öffnet die BAU, die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, in München ihre Türen. https://www.rkw-kompetenzzentrum.de/innovation/blog-1/ausblick-auf-die-bau-2025-die-zukunft-des-bauens-aktiv-gestalten/