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Mittwoch, 15. Oktober 2025

Wirtschaft kämpft gegen „Passierschein A38“


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sitzung des Praktikerrats zum Bürokratieabbau am 10.10.2025.

15.10.2025 - – Weniger Bürokratie, mehr Praxistauglichkeit und neues Vertrauen in wirtschaftliches Handeln: Das fordert der gemeinsame Praktikerrat der IHK Nürnberg für Mittelfranken und der Handwerkskammer für Mittelfranken (HWK). Bei einem Treffen im „Haus der Wirtschaft“ in Nürnberg kamen kürzlich Vertreter von Wirtschaft, Politik sowie kommunaler Verwaltung aus kreisfreien Städten und Landratsämtern zusammen. Sie tauschten sich darüber aus, wie sich praxisnahe Lösungen für weniger Bürokratie in der Bauwirtschaft entwickeln lassen.

Immer mehr Betriebe aus dem Planungs-, Bau- und Ausbaugewerbe wünschen sich einen Wandel hin zu mehr Vertrauen und weniger Bürokratie. Statt kleinteiliger Kontrollen und starrer Vorgaben braucht es pragmatische Freiräume und mehr Eigenverantwortung – gerade dort, wo Unternehmen Klima-, Ressourcen- oder Arbeitsschutz umsetzen. Zugleich müssen Regeln verlässlich gelten und Missbrauch konsequent geahndet werden.

Das machten auch die anwesenden Vertreter von Unternehmen und Handwerk deutlich. Sie berichteten über Fälle bürokratischer Hürden aus ihrem Alltag: So müssten beispielsweise Betriebsurlaube wegen fehlender Genehmigungen verlängert werden. Dachdecker hätten mit kleinteiligen Herkunftsnachweisen von Dachlatten zu kämpfen. Und Bauunternehmen bekämen keine Erlaubnis, Altholz zu verwerten, weil sie keine holzverarbeitenden Betriebe seien.

Ein weiteres Problem stellt sich oft, wenn Unternehmen Auskunft über den aktuellen Bearbeitungsstand eines Bauantrags haben wollen: Grund ist unter anderem, dass die Formulare von mehreren Stellen bearbeitet werden. Hier könnte eine digitale Lösung Verbesserung bringen, vergleichbar einer Sendungsverfolgung bei Paketzustellungen. Ein weiterer Lösungsansatz, den Unternehmen und Handwerk vorschlagen: Wenn die Wirtschaft bei Satzungsänderungen vorab einbezogen würde, könnten Fehlsteuerungen vermieden werden. Ein Beispiel sind kommunale Satzungen, die den Nachweis von Stellplätzen regeln.

Bürokratieabbau sei in der Bevölkerung so massiv angekommen wie kaum ein anderes Thema, erklärte Walter Nussel, Beauftragter für Bürokratieabbau der Bayerischen Staatsregierung. Sein Leitbild sei Artikel 153 der Bayerischen Verfassung, der dazu anhält, Betriebe in ihrer Entwicklung zu fördern und vor Überlastung zu schützen. „Drei Aspekte stehen für mich bei der Umsetzung im Vordergrund: Mehr Eigenverantwortung, Kommunikation verbessern, praxisnahe Umsetzung“, so Nussel. „Wir müssen vor die Lage kommen und lieber vor Veröffentlichung von Rechtsnormen aus der Praxis heraus analysieren, als im Nachhinein gegenzusteuern.“

Effizientere Abläufe sind aus Sicht von Ministerialdirigent Dr. Martin Kraus-Vonjahr von elementarer Bedeutung. Der Abteilungsleiter für Recht, Planung und Bautechnik im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr betonte: „Unser Ziel muss es sein, einfacher, schneller und kostengünstiger zu bauen. Dazu müssen wir Regelungen und Verfahren auf den Prüfstand stellen. Gerade der Beitrag der Kammern und der Bauwirtschaft ist dabei essenziell, um erfolgreich zu sein.“

Auch IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann plädierte für mehr Wirtschaftlichkeit und Effizienz: „Was wir vorschlagen, ist kein Abbau von Qualität – sondern ein Abbau von Überregulierung. Wir wollen nicht weniger Kontrolle – sondern intelligentere Verfahren. Und wir wollen nicht weniger Nachhaltigkeit – sondern mehr Wirtschaftlichkeit durch weniger Hürden.“

Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken, warb für mehr Vertrauen beim Thema Bürokratieabbau: „Mehr Vertrauen in das Handwerk bedeutet: weniger komplizierte Regeln, mehr Praxisnähe und Verfahren, die schneller und einfacher laufen. Unsere Betriebe zeigen jeden Tag, dass sie Probleme lösen und Innovationen vorantreiben können – sei es in der Sanierung von Gebäuden, bei der Energiewende oder im Wohnungsbau. Damit das gelingt, brauchen wir politische Rahmenbedingungen, die uns unterstützen statt ausbremsen.“

Die Mitglieder des Praktikerrats wollen ihren Austausch fortführen und intensivieren. Dazu sollen weitere Treffen von IHK und HWK mit der Bayerischen Staatsregierung stattfinden. Das Gremium war im Sommer 2024 von den beiden Kammern ins Leben gerufen worden und befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Planen und Bauen“. Die Beteiligten diskutieren Möglichkeiten, wie Genehmigungsverfahren sowie Baustellenplanung und -management effizienter werden können. Hintergrund sind zahlreiche Klagen von Unternehmen aus der Bauwirtschaft, die eine zu hohe Regelungsdichte kritisieren. Die Anregungen des Praktikerrats aus dem vergangenen Jahr fanden bereits Eingang in die Modernisierungsgesetze Bayerns.


IHK Nürnberg für Mittelfranken

Hauptmarkt 25/27

90403 Nürnberg





IHK-News: Endlich Meister! Große Ehrung der Absolventen 2025

Die 66 neuen IHK-Meister bei den Feierlichkeiten in der IHK Wiesbaden.

66 neue Meister in sechs Berufen wurden feierlich in der IHK Wiesbaden geehrt. Christine Lutz, IHK-Geschäftsführerin des Bereichs Bildung, unterstrich in ihrer Festrede die Bedeutung der Meister-Ausbildung.

15. Oktober 2025 - Es war ein Nachmittag voller Stolz über das Erreichen eines großen Lebens-Meilensteins: In der IHK Wiesbaden wurden am vergangenen Freitag die neuen Meister der IHK Wiesbaden gefeiert.

Rund 200 Gäste kamen zu diesem Anlass im festlich geschmückten Großen Saal der IHK zusammen. Unter ihnen waren die 66 frischgebackenen Meister, die im Frühjahr 2025 erfolgreich ihre IHK-Prüfungen absolviert hatten. Für viele von ihnen war die Feier der krönende Abschluss eines langen Weges, der Zielstrebigkeit und Leidenschaft erfordert hatte. Sie wurden mit einer Festrede geehrt und konnten auf der Bühne von ihrem jeweiligen Weg zum Meisterbrief berichten.



Die frisch gebackenen Meister erhielten Ihre Meister-Urkunden, die Prüfungsbesten aus dem Prüfungsjahr 2024 wurden auf der Bühne mit Pokalen und einer Bestenurkunde ausgezeichnet.

Mit Zielstrebigkeit und Leidenschaft zum Meisterbrief

In ihrer Festrede unterstrich Christine Lutz, Geschäftsführerin Bildung der IHK Wiesbaden, die Bedeutung der Meister-Ausbildung. „Die Verbindung zwischen Theorie und Fachpraxis ist das große PLUS des beruflichen Weges. Damit sind Sie für Ihre Arbeitgeber wertvolle Mitarbeiter und Führungskräfte – und das häufig in einem Alter, in dem Ihre Altersgenossen mit Studienabschluss noch ganz am Anfang Ihrer beruflichen Entwicklung stehen.“

Im Anschluss kamen die Meister und ihre Begleitungen aus Familie, Freundeskreis und Kollegium in lockerer Atmosphäre mit dem Bildungsteam der IHK Wiesbaden zusammen, um auf ihre tolle Leistung anzustoßen und sich auszutauschen.

Folgende Personen aus dem Jahrgang 2025 erhielten ihre Meisterurkunde:



Abwassermeister

Thomas Dohmen

Vincent Dombret

Dominik Haberl

Domenic Nix

Felix Sang

Florian Schmitt

Kai Schulz



Wassermeister

Dennis Knobeloch

Marco Multhaup



Logistikmeister

Hayri Can Al

Nebojsa Beljin

Heinz Jürgen Cullmann

Mohammed Gholami

Thomas Kroner

Soufian Sealiti

Björn Skornitzke

Alexander Franz Vajcek



Meister für Kraftverkehr

Yassine Aarab

Deniz Arguc

Tom Elias Buchmann

Wasilij Jarmosch

Elvira Renate Kling

Markus-Antonio Magerl

Felix Müller

Jani-Patrick Petalidis

Salih Redzic

Georgios Savvidis

Moritz Scheffler

Ilija Tejsov



Industriemeister Chemie

Akin Atesoglu



Industriemeister Metall

Marco Boos

Fabian Jud

Johann Kretz

Simon Stümper



Ebenfalls geehrt wurden am Freitag auch die besten Absolventinnen und Absolventen der IHK-Weiterbildungen aus dem Jahrgang 2024:



Sönke Busch (Technischer Betriebswirt)

Marcel Deuser (Industriemeister Metall)

Nina Fehler (Immobilienfachwirtin)

Leon Habermann (Abwassermeister)

Sven Henß (Meister für Kraftverkehr)

Leon Schäfer (Geprüfter Betriebswirt)

Pia Schönfeld (Geprüfte Wirtschaftsfachwirtin)



Foto © Andreas Schlote / IHK Wiesbaden IHK Wiesbaden | Wilhelmstraße 24 - 26 | 65183 Wiesbaden

Freitag, 19. September 2025

IHK-Resolution zur Bildungskrise - Bildung stärken – Fachkräfte sichern – Zukunft gestalten




In ihrer Sitzung vom 17.09.2025 hat die Vollversammlung der IHK Saarland einstimmig eine Resolution zur Bildung verabschiedet. Die Resolution sieht Bildung als eine der wichtigsten volkswirtschaftlichen Ressourcen und Grundlage für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Bildung sei entscheidend dafür, ob das Saarland als Wirtschaftsstandort im Wettbewerb um Fachkräfte, Innovationen und Investitionen bestehen könne. Für eine Region, die mitten im Transformationsprozess zur Klimaneutralität stehe und deren Wirtschaft zukünftig stark von Industrie und wissensintensiven Dienstleistern sowie von neuen Technologiefeldern wie Wasserstoff und Künstlicher Intelligenz geprägt sein wird, komme der Bildungsqualität eine Schlüsselrolle zu.

Die IHK formuliert ein Zielbild, das Mindestniveaus bei Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen beschreibt. Sprachliche und mathematische Förderungen müssten bereits in der Kita beginnen und sich konsequent durch alle Schulstufen ziehen. Zugleich sollten frühe MINT-Impulse, Entrepreneurship Education, Finanzbildung und Digitalkompetenzen fester Bestandteil des Unterrichts sein – nicht als Zusatzangebot, sondern als verpflichtender Teil der Lehrpläne. Das Zielbild der IHK sieht vor, dass Berufsorientierung bereits ab Klasse 6 beginnt und dann in den Sekundarstufen systematisch mit praxisnahen Lernorten, Schülerlaboren, Unternehmensbesuchen und Mentoring-Programmen ausgebaut wird. Fortbildungen für Lehrkräfte sollen enger mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie der regionalen Wirtschaft verzahnt werden, neben der gezielten Unterstützung benachteiligter Schüler sei auch eine Exzellenzförderung für leistungsstarke Kinder notwendig, um deren Potenzial frühzeitig zu erkennen und zu entwickeln.

Um dieses Zielbild zu erreichen, appelliert die Vollversammlung der IHK Saarland an die saarländische Landesregierung, folgende bildungspolitische Leitlinien zu verfolgen:



· Frühkindliche Bildung stärken, insbesondere durch

- den Ausbau der Kita-Qualität,

- den notwendigen Ausbau der Zahl der Kita-Plätze – vor allem im Regionalverband Saarbrücken,

- frühe MINT-Impulse sowie

- eine wirksame und nachhaltige Fachkräftestrategie für Erzieherinnen und Erzieher: Ausbildungsoffensive (z. B. duale/praxisintegrierte Modelle), bessere Bezahlung, gezielte Quereinsteigergewinnung und gesellschaftliche Aufwertung des Berufsbildes.



· Basiskompetenzen in den Fokus rücken und durch verpflichtende Sprachstandserhebungen vor der Einschulung sichern, Defizite durch frühzeitige und intensive Deutschsprachförderung, insbesondere bei Kindern aus bildungsfernen Familien und jenen mit Migrationshintergrund beheben.



· Den eingeschlagenen Weg beim Ausbau der Ganztagsschulen forciert fortsetzen und flächendeckend verlässliche Ganztagsangebote schaffen.


Eine Lehrkräfteoffensive starten: neue Studienplätze, attraktive Quereinsteigerprogramme und bessere Arbeitsbedingungen gewährleisten sowie die Attraktivität des Lehrerberufs durch Entlastung bei Verwaltungsaufgaben und bessere Unterstützung steigern.



· Übergang von der Schule in den Beruf durch praxisorientierte Bildung systematisch stärken: Berufsorientierung ab Klasse 6 vertiefen, schulische Inhalte stärker mit betrieblicher Praxis verzahnen, Ausbildungspartnerschaften ausbauen, Matching-Initiativen und gezielte Azubi-Vorbereitung fördern – auch zur Sicherung der Ausbildungsreife und zur Reduktion von Ausbildungsabbrüchen.



· Eine klare digitale Bildungsstrategie entwickeln: Schulen modern ausstatten, Lehrkräfte im Umgang mit digitalen Medien schulen und nachhaltigen Support organisieren.


Verbindliche Qualitätsstandards und ein jährliches Bildungsmonitoring einführen, um Transparenz zu schaffen und Förderbedarf frühzeitig zu erkennen.


Verankerung von Digitalkompetenzen, Entrepreneurship-Bildung und Finanzbildung als eigenständige Fächer in den Lehrplänen – verbunden mit einem positiven Unternehmerbild, das Selbstständigkeit als gesellschaftlich wertvollen Beitrag und attraktive berufliche Perspektive vermittelt.


Kooperationen zwischen Schulen, Hochschulen und der Wirtschaft intensivieren.


Ausbau multiprofessioneller Teams an Schulen (z. B. Schulsozialarbeit, psychologische Fachkräfte, Integrationshelfer), um psychosozialen Belastungen wirksam zu begegnen und Bildungsbiografien zu sichern.




Zudem richtet die Vollversammlung ergänzende Forderungen an den Bund.

Die vollständige Resolution finden Sie im Anhang dieser Mail oder unter www.saarland.ihk.de (Kennzahl 470) oder über diesen Direktlink https://www.saarland.ihk.de/ihk-saarland/Integrale?SID=2AF7F7F1067363D43F358A80A6B68C3D&MODULE=Frontend.Media&ACTION=ViewMediaObject&Media.PK=9900&Media.Object.ObjectType=full







IHK Saarland
Franz-Josef-Röder-Straße 9
66119 Saarbrücken

Freitag, 5. September 2025

Europäische Unternehmen könnten jährlich vier Milliarden Euro einsparen

 





Brossardt: „Wettbewerbsvorsprung gegenüber China möglich“

05.09.2025 - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. begrüßt die erfolgte Verabschiedung des Textes des EU-Mercosur-Freihandelsabkommens durch die EU-Kommission. „Das Abkommen ist seit Monaten fertig. Angesichts der Belastungen im Welthandel unter anderem durch Trumps erratische Politik müssen Rat und EU-Parlament jetzt zustimmen. Das Abkommen ist nicht nur ein klares Signal an die US-Administration. Mit dem Mercosur-Abkommen würde eine riesige Freihandelszone mit 780 Millionen Einwohnern entstehen. Mit dem Wegfall von Zöllen für 91 Prozent aller Waren könnten europäische Unternehmen pro Jahr etwa vier Milliarden Euro einsparen. Das Abkommen bietet der EU große Chancen zur Markterschließung, verbessert die Rohstoffsicherheit und sichert der EU weltweiten Einfluss für höhere Standards im Bereich der Nachhaltigkeit und Beschäftigung. Zudem ist die EU der erste Partner, mit dem das südamerikanische Staatenbündnis ein Handelsabkommen schließt – damit erzielen wir gegenüber China einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung“, erläutert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten birgt umfassende wirtschaftliche Potenziale. „2024 ging nur ein knappes Prozent der bayerischen Exporte in die Mercosur-Staaten. Aber: unsere stark unter der derzeitigen wirtschaftlichen Schwäche leidenden Unternehmen könnten vom Abbau der bestehenden Zölle und von einem erleichterten Marktzugang deutlich profitieren. Das gilt insbesondere für die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Chemie- und Pharmaindustrie“, sagt Brossardt und ergänzt: „Die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay stellen die fünfgrößte Wirtschaftsregion der Welt dar. Die Märkte sind dank einer jungen und mindestens bis Mitte des Jahrhunderts wachsenden Bevölkerung und demokratischer Strukturen mit engen Verbindungen zu Europa sehr attraktiv.“

Laut vbw muss Europa mit Blick auf die Aggression Russlands, die industrielle Expansion Chinas und die transatlantische Komplikation Einigkeit und Stärke demonstrieren. „Wir sind überzeugt, dass jedes Freihandelsabkommen unseren europäischen Wirtschaftsraum stärker macht und davon alle Branchen profitieren können. Bisher wurde das Mercosur-Abkommen öffentlich nicht besonders gut verkauft. Mit dem eingeleiteten Ratifizierungsprozess ist ein weiterer wichtiger Schritt vollzogen. Es gilt den Vertrag über 25 Jahre nach Beginn der Verhandlungen wie geplant bis Ende des Jahres abzuschließen“, resümiert Brossardt.



ibw – Informationszentrale

der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Max-Joseph-Straße 5

80333 München

Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe Berichtsmonat Juli 2025




05.09.2025 - Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sind im Juli zum dritten Mal in Folge gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 ist das Ordervolumen gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt mit einem Minus von 2,9 % deutlich zurückgegangen. Der Rückgang ist vor allem durch den starken Rückgang im schwankungsanfälligen Sonstigen Fahrzeugbau zu erklären. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen, unter anderem aus diesem Bereich, stiegen die Auftragseingänge insgesamt um 0,7 %.

Bei den Auftragseingängen im Verarbeitenden Gewerbe im Juni war es revidiert zu einer Abnahme um 0,2 % gekommen (zuvor: -1,0 %). Zuletzt waren Bestellungen aus dem Ausland mit einer Verringerung um 3,1 % etwas stärker rückläufig als Inlandsaufträge, die um 2,5 % abnahmen. Die Nachfrageschwäche aus dem Euroraum war dabei mit -3,8 % besonders ausgeprägt. Bestellungen aus Ländern außerhalb der Währungsunion gingen um 2,8 % zurück.

Im Vergleich der einzelnen Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes war eine uneinheitliche Entwicklung zu beobachten. Die deutlichsten Nachfragerückgänge waren im Sonstigen Fahrzeugbau (-38,6 %), bei elektrischen Ausrüstungen (-16,8 %), bei Chemischen Erzeugnissen (-2,6 %) und bei der Metallerzeugung (-1,4 %) zu verzeichnen. Von einer dynamischeren Bestelltätigkeit konnten hingegen Branchen wie Pharmazeutische Erzeugnisse (+14,8 %), Bekleidung (+10,0 %), EDV und optische Geräte (+8,2 %) sowie Kfz- und Kfz-Teile (+6,5 %) profitieren. Auch der Maschinenbau vermeldete ein Plus von 1,8 %.

Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich ergibt sich ein leichtes Plus von 0,2 % gegenüber der Vorperiode. Die Volatilität der Auftragsentwicklung ist nach wie vor von den hohen handels- und geopolitischen Unsicherheiten geprägt. Die starken Schwankungen bei den Bestellungen im Sonstigen Fahrzeugbau dürften zudem auch die Fortschritte in der Beschaffung von Rüstungsgütern im In- und Ausland widerspiegeln. Insgesamt bleibt die Nachfrage aber auch bereinigt um Schwankungen und Sondereffekte bis zuletzt verhalten, wobei der im Trend wieder leicht steigende Auftragsbestand auf eine Bodenbildung bei der Industrienachfrage hindeutet.


Downloads

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland - Preisbereinigte Ergebnisse (Volumenindex) - Juli 2025
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New industrial orders in Germany - Figures adjusted for price (volume index) - july 2025
(Document is not accessible)
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Entrée des commandes dans le secteur secondaire en Allemagne - Résultats corrigés de l'influence des prix (indice de volume) - juillet 2025
(Le document n'est pas accessible)
PDF: 219 KB

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland - Lange Reihen
Berichtsmonat Juli 2025 (Dokument ist nicht barrierefrei)
PDF: 237 KB



Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE)
Öffentlichkeitsarbeit
10100 Berlin

Internet: www.bundeswirtschaftsministerium.de

Bayern unter den Top-10 der stärksten Industriestandorte weltweit, Dynamik lässt aber nach




Brossardt: „Hohe Lohnzusatzkosten und Energiepreise durch Berlin verursacht“

05.09.2025 - . „Der Freistaat verteidigt seine hervorragende Position als einer der zehn stärksten globalen Industriestandorte“, fasst Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die zentrale Erkenntnis der von der IW Consult GmbH im Auftrag der vbw durchgeführten Studie „Industrielle Standortqualität im internationalen Vergleich“ zusammen und ergänzt: „Bayern ist Industrieland, ein knappes Viertel der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung wird im verarbeitenden Gewerbe erzielt. Klar ist aber auch: Die Stärke der Industrie basiert auf der Stärke unseres Standorts. Und hier müssen wir dringend handeln. Denn unser Vorsprung schmilzt, unser Standort verliert im internationalen Vergleich an Attraktivität. Das liegt vor allem an dem hohen Niveau bei Steuern sowie Arbeits- und Energiekosten. Erfreulicherweise hat die schwarz-rote Bundesregierung die Weichen in Richtung Wirtschaftswende gestellt und erste wichtige Maßnahmen beschlossen. Dieser Weg muss nun entschlossen, insbesondere durch eine Stabilisierung und Senkung der Lohnzusatzkosten, fortgesetzt werden. Eine Sozialstaatsreform ist unumgänglich.“

Die Studie kombiniert dabei erstmals Niveau- und Dynamik-Ranking. „Durch die Zusammenlegung beider Rankings sowie weiterer methodischer Aktualisierungen lässt sich die Standortqualität im internationalen Vergleich in dieser Studie noch realistischer erfassen. Ein Vergleich mit den Vorjahren ist dadurch jedoch nur sehr eingeschränkt möglich“, macht Brossardt deutlich.

„Im Niveau-Ranking, welches die internationale Standortqualität mit den 45 wichtigsten Wettbewerbsländern vergleicht, belegt Bayern den neunten Platz, vier Plätze vor Deutschland. Im Bereich Markt liegt Bayern aufgrund seiner breiten industriellen Basis und der außenwirtschaftlichen Orientierung auf dem Spitzenplatz. Ebenso stark schneidet der Freistaat mit einem dritten Platz aufgrund seines starken Innovationsumfelds, hoher Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie zahlreicher Patentanmeldungen im Bereich Wissen ab. Während der Freistaat bei den weiteren Kriterien Staat, Ressourcen und Infrastruktur ebenfalls überdurchschnittlich gut ist, liegt unser Standort beim Kostenniveau auf dem vorletzten Platz“, führt Brossardt weiter aus.

Beim Dynamik-Ranking schneidet Bayern dagegen schwach ab. „Zum Teil ist die schwache Dynamik durch das hohe Ausgangsniveau bedingt. Grundsätzlich gilt hier zu beachten, dass erwartungsgemäß Schwellenländer die größte Dynamik aufweisen, weil sich deren Standortbedingungen von einem niedrigen Niveau aus dynamisch verbessern. Trotz alledem erreicht der Freistaat in den Bereichen Markt und Wissen aufgrund der Entwicklung der Verbundwertschöpfung und der Ausgaben für Forschung und Entwicklung eine ordentliche Platzierung. In den Bereichen Staat, Ressourcen und Infrastruktur bewegt sich unser Standort im Mittelfeld. Der mit Abstand kritischste Punkt sind die Kosten. Der Kostennachteil Bayerns vergrößert sich weiter. Die hohen Aufwendungen für Energie, Arbeit und Abgaben sind die größte Wachstumsbremse für unsere Betriebe. Gerade was die Lohnzusatzkosten und die Kosten für Energie anbelangt, liegt die Zuständigkeit zum größten Teil beim Bundesgesetzgeber. Der Spielraum Bayerns ist hier eingeschränkt. Folglich liegt auch der Schlüssel für eine breite Kostensenkung eindeutig in Berlin: Wir setzen hier auf die neue Bundesregierung“, resümiert Brossardt.

Die Studie betrachtet zudem, mit welchen Staaten Bayern am stärksten im wirtschaftlichen Wettbewerb steht. „Die sogenannte Wettbewerbsintensität misst sich daran, wie groß die Marktanteile der Wettbewerber auf wichtigen Exportmärkten Bayerns sind. China ist hier die größte Herausforderung für unsere Wirtschaft. Es legt zugleich die drittgrößte Dynamik im globalen Standortranking an den Tag. Ebenso steht unser Standort im starken Wettbewerb mit Kanada, den USA, Südkorea, Japan und den Niederlanden, die alle eine überdurchschnittliche Standortqualität aufweisen. Die dynamischste Standortentwicklung haben Indien und Vietnam und zeichnen sich somit als kommende Wettbewerber Bayerns aus“, so Brossardt weiter.

Abschließend ergänzt Brossardt: „Die Studie zeigt ganz klar: Die hohen Kosten sind unserer mit Abstand größter Standortnachteil. Unser Standort steht im internationalen Vergleich zwar immer noch sehr gut da, aber diese Position ist in Gefahr. Damit wir aber weiterhin erfolgreich bleiben, müssen wir unsere tiefgreifenden strukturellen Probleme endlich in den Griff bekommen.“

Die vollständige Studie „Industrielle Standortqualität im internationalen Vergleich“ finden Sie hier online zum Download.

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der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Max-Joseph-Straße 5

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Reformpolitik braucht Substanz statt LkSG-Symbolik



Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen übt deutliche Kritik an den beschlossenen Änderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Überhastete Anhörungsfristen und Scheinentlastungen schwächen weiter das Vertrauen in die Politik und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit.

Mit Sorge blickt die Südthüringer Wirtschaft auf den jüngsten Beschluss des Bundeskabinetts zur Änderung des LkSG, welcher durch überhastete Rückmeldefristen und verkürzte Anhörungszeiträume begleitet wird.

Torsten Herrmann, Präsident der IHK Südthüringen erklärt: „Kurze Anhörungsfristen sind kein Zeichen von Entschlossenheit, sondern von Geringschätzung gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft. Wer, wie jetzt abermals in Berlin angekündigt, ernsthaft daran interessiert ist, dieses Land wirtschaftlich voranzubringen, darf sich nicht hinter einem ständigen Zeitdruck verstecken, sondern muss Raum für fundierte Abwägung zugunsten tragfähiger Lösungen lassen.“

Besonders irritierend ist die beabsichtigte Regelung, wonach Berichtspflichten im Rahmen des LkSG zwar dauerhaft entfallen sollen, die Dokumentationspflichten jedoch unverändert bestehen bleiben.

„Berichtspflichten zu streichen, die Dokumentationspflichten aber vollständig beizubehalten, ist ein echter Etikettenschwindel. Als Unternehmer werde ich dadurch nicht entlastet. Weiterhin müssen wir jeden Vorgang kontrollieren, jeden Nachweis aufschreiben alles gegenprüfen und sorgfältig ablegen. Die ganze mühsame Arbeit bleibt bestehen. Lediglich das abschließende Drücken des „Absenden“-Knopfs entfällt. Am Ende ist es, als würde man einen Roman schreiben müssen, ihn finalisieren, binden und ins Regal stellen, ohne ihn je zu veröffentlichen. Die Last ist damit nicht kleiner, sondern nur unsichtbarer gemacht. Das ist weder ökonomisch sinnvoll noch politisch redlich“, kritisiert Torsten Herrmann.

Die Begründung, dass diese Pflichten möglicherweise auf europäischer Ebene ohnehin wieder eingeführt werden, verdeutlicht das eigentliche Problem.

„Wer so argumentiert, offenbart ein grundlegendes Missverständnis“, betont Herrmann. „Anstatt auf nationaler Ebene Scheinreformen zu inszenieren, sollte Deutschland auf europäischer Ebene dafür sorgen, dass Berichtspflichten und Dokumentationsauflagen ausgesetzt werden. Es geht auf allen Ebenen nicht mehr um kleine Korrekturen und Schadensbegrenzung, sondern um die grundlegende Frage, ob die Politik bereit ist, die Augen zu öffnen und zu erkennen, wie die Lage der Wirtschaft tatsächlich ist. Solange diese Einsicht fehlt, bleibt jede vermeintliche Reform wirkungslos“, warnt Torsten Herrmann abschließend.

Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Hauptgeschäftsstelle
Bahnhofstraße 4 – 8 • 98527 Suhl

Freitag, 14. März 2025

„Entbürokratisierung, Steuerentlastung von Unternehmen und Reformen bei den sozialen Sicherungssystemen müssen nun kommen“.




vbw zum Start der Koalitionsverhandlungen: Wirtschaftswende jetzt!

14.03.2025 - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert die Verhandlungspartner von Union und SPD auf, einen Koalitionsvertrag zu verhandeln, durch den eine wirtschaftliche Wende in Deutschland eingeleitet wird. „Wir haben eine konjunkturelle und eine tiefgreifende strukturelle Krise. Angesichts der wirtschaftlichen Krise und vor dem Hintergrund der geopolitischen Situation brauchen wir schnell eine handlungsfähige Regierung, die mutige Entscheidungen trifft“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt anlässlich der gestarteten Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD.

Die vbw unterstützt ausdrücklich die geplante Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. Sie sieht auch den großen Investitionsbedarf in den verschiedenen Bereichen der Infrastruktur, mahnt aber, dass die zusätzlichen Ausgabenspielräume durch das geplante Sondervermögen nicht dazu führen dürfen, dass notwendige Sparmaßnahmen und strukturelle Reformen unterbleiben. Brossardt: „Ebenso wenig dürfen Maßnahmen aus dem Sondervermögen finanziert werden, die eigentlich in den Kernhaushalt gehören.“

Die vbw setzt darauf, dass der radikale Umbau des Staates durch Entbürokratisierung, Beschleunigung, drastische Sparmaßnahmen im Haushalt generell sowie umfassende kosten- und beitragssenkende Reformen der Sozialversicherungssysteme im Koalitionsvertrag sichtbar werden. Brossardt weiter: „Die im Sondierungspapier angedeuteten steuerlichen Entlastungen der Unternehmen müssen im Koalitionsvertrag ebenso konkretisiert werden wie die geplante Flexibilisierung der Tageshöchstarbeitszeit für alle Unternehmen.“

Die vbw fordert zudem eine sichere und bezahlbare Energieversorgung für die Unternehmen. „Die Pläne im Sondierungspapier zur Senkung der Energiekosten sind zu begrüßen. Sie müssen noch in die Schaffung eines Brückenstrompreises münden“, so Brossardt.

Die vbw mahnt die Koalitionäre, keine Eingriffe in die Tarifautonomie vorzunehmen und wie geplant an der Unabhängigkeit der Mindestlohn-Kommission festzuhalten. „Eine Vorwegnahme des Ergebnisses der Beratungen der Kommission bereits zum jetzigen Zeitpunkt weisen wir zurück“, so Brossardt.






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IHKs des Landes Brandenburg fordern zielgerichtete Investitionen gekoppelt an Bürokratieabbau.




14-03.2025 - 500 Milliarden Euro für Infrastruktur: Die mittelständische Wirtschaft im Land Brandenburg begrüßt die Pläne der kommenden Bundesregierung für ein 500-Milliarden-Euro-Investitionspaket zur Modernisierung der Infrastruktur, über das am kommenden Dienstag im Deutschen Bundestag abgestimmt werden soll. Gleichzeitig warnen Brandenburgs Industrie- und Handelskammern vor einer zweckfremden Verwendung der Mittel und fordert eine konsequente Fokussierung auf investive Projekte.

„Dieses einmalige Investitionspaket bietet die historische Chance, unser Land und unsere Wirtschaft endlich nachhaltig zu stärken. Es darf jedoch nicht durch parteipolitische Interessen oder überbordende Bürokratie ausgebremst werden.“ Das sagt Potsdams IHK-Präsidentin Ina Hänsel, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg. „Von Brücken bis Breitband, von Energie bis Fachkräfte – wichtig dabei ist, dass es auch eine Menge aufzuholen gibt, ehe man ganz neue Projekte anschiebt.” Die IHKs verweisen dabei neben ihren Positionen zu den jüngsten Landtags- und Bundestagswahlen auf eine Liste* ganz konkreter Vorhaben im Land Brandenburg.

Damit steigende staatliche Ausgaben nicht zum Hemmschuh werden, braucht es flankierende Maßnahmen bei Bürokratieabbau, Beschleunigung und Effektivität. Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen wie beim „Aufbau Ost“ in den 1990er-Jahren grundlegend reformiert, die Vergabepraxis vereinfacht und überzogene Standards angepasst werden. Nur so können öffentliche Mittel schnell und zielgerichtet eingesetzt werden, um Strukturprobleme im Bund zu überwinden.

Deshalb fordert der Mittelstand eine zweckgebundene Verwendung der Gelder. „Wir brauchen nachhaltige Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Landes, keine kurzfristigen politischen Maßnahmen auf Kosten der kommenden Generationen“, betont Ina Hänsel. Die IHKs des Landes Brandenburgs appellieren damit an die Verantwortlichen, diese historische Chance nicht zu verspielen.



* Maßnahmen und Aufgaben, die im Interesse der brandenburgischen Wirtschaft im Zusammenhang mit dem 500-Milliarden-Euro-Investitionspaket zur Modernisierung der Infrastruktur ergriffen bzw. gelöst werden sollten:


Infrastruktur ausbauen und modernisieren

Verkehr: Verbindliche Finanzierungszusagen zum Ausbau und der Sanierung von Straßen, Brücken und Schienenwegen (B87, B96, B97, B169, B198, A11, A12, A13, A14-Lückenschluss, Schönefelder Kreuz). Entlastung des grenzüberschreitenden Verkehrs auf der A12 und Neubau des Grenzübergangs Schwedt sowie Anbindung der Lausitz nach Osteuropa im gesamtdeutschen und -europäischen Interesse. Dringende Stärkung des Schienenverkehrs (Konkretisierung Projekte i2030, i2045, Anhalter Bahn, Ostbahn). Die im Strukturwandelgesetz festgelegten und bestätigten Lausitzer Schienen- und Straßenprojekte mit personeller Planerkapazität beschleunigen.

Wasser: Wasserstraßen wie die Havel-Oder-Wasserstraße ausbauen, Schiffbarkeit der Oder sichern und Schleuseninfrastruktur (u.a. in Fürstenwalde, Kleinmachnow) ertüchtigen; außerdem sollte die Wasser- und Abwasserinfrastruktur vor dem Hintergrund des Klimawandels einbezogen werden: Finanzierung von Investitionen zur Sicherung der Trinkwasser- und Abwasserversorgung sowie zum Ausgleich von Wassermengen (z. B. aus Braunkohletagebauen) und zum Schutz kritischer Infrastrukturen

E-Ladeinfrastruktur: Ladeinfrastruktur insgesamt und zügiger Ausbau des Lkw-Schnellladenetzes entlang der Autobahnen sind essenziell für einen zukunftsfähigen Güterverkehr.


Digitale Transformation und Cybersicherheit stärken
Netzausbau: Glasfaserausbau beschleunigen und 5G-Netze forcieren. Leitungsgebundene und funkbasierte Technologien müssen ganzheitlich betrachtet und Genehmigungsprozesse digitalisiert werden.

Cybersicherheit und technologische Souveränität: Effektive IT-Sicherheitsarchitektur, ausreichende Ausstattung der Behörden und gezielte Förderung digitaler Schlüsseltechnologien (KI, Quantencomputing, Mikroelektronik) sind unabdingbar, um strukturelle Defizite zu überwinden und darüber hinaus internationale Zukunftsmärkte zu erschließen.

Energie- und Wärmewende vorantreiben

Erneuerbare Energien und Wasserstoff: Markthochlauf von Wasserstoff, Ausbau erneuerbarer Energien sowie leistungsfähige Strom- und Gasnetze ermöglichen Unternehmen die aktive Beteiligung an der Energiewende.

Speicher und Infrastruktur: Flexibilitäten nutzen, Energiespeicher in allen Bereichen ausbauen, Wasserstoff-Kernnetz auch für Nord- und Westbrandenburg vorsehen.

Fachkräfte, Bildung und Wohnen

Aus- und Weiterbildung: Investitionen in Schulen, Berufsschulen und Hochschulen (z.B. in Digitalisierung und den Erhalt aller Berufsschulstandorte). Ziel muss eine bessere Wissensvermittlung und Imagesteigerung der Dualen Ausbildung sein. Ausbildungsfreundliche Rahmenbedingungen (z.B. Azubiticket, Azubiwohnen) sichern zukünftigen Fachkräftenachwuchs. Bei der Beruflichen Orientierung müssen berufliche und akademische Bildung sowie das Unternehmertum gleichermaßen darstellt werden.

Vorhandene Potentiale erschließen: Konsequente Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration, durch Anerkennung informeller Kompetenzen, Umsetzung arbeitsmarktrelevanter Teilqualifikationen, Förderung beruflicher Weiterbildung und Individualisierung von Aufstiegsqualifikationen.

Arbeits- und Fachkräfteeinwanderung: Gewinnung und Integration effektiv unterstützen, durch u.a. beschleunigte Verfahren, flexibel gestaltete Sprachförderung, abgestimmte Unterstützungsstrukturen sowie eine Willkommenskultur mit klarer demokratischer Haltung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Wohnraum: Beschleunigte Genehmigungsverfahren und Förderungen für bezahlbares Wohnen sichern den Bedarf an Fachkräften, insbesondere in wachsenden Regionen (Potsdam, Berliner Umland) und geben konjunkturelle Impulse für die Baubranche; überzogene Anforderungen bei Bau- und Umweltstandards sollten, ohne Gefährdung des Klimaschutzes reduziert werden.

Industriestandort Brandenburg stärken

Innovationsprojekte und Technologie: Umsetzung der Industrie-Strategie und der Erklärungen zur Industriekonferenz im März 2025, Ausbau industrieller Vorsorgestandorte (z. B. Seddiner Güterbahnhof, Industriegebiet LOS Ost bei Eisenhüttenstadt) und mehr Investitionen in Reallabore, Pilotfabriken und Experimentierklauseln.

· Genehmigungsverfahren: Umwelt- und Verbandsklagerechte sollten so umgestellt werden, dass Genehmigungen und Investitionen nicht jahrelang blockiert werden.

· Innovative Ansiedlungs- und Entwicklungsprojekte: Klares Bekenntnis zum Fahrplan im Lausitzer Strukturwandel und der Modellregion Net Zero Valley.



Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.




IHK Ostbrandenburg

Puschkinstraße 12b

15236 Frankfurt (Oder)

www.ihk.de/ostbrandenburg















Termine

ISMMA 2025 Kommen Sie zum Community Event 2025 im Saarland! Am 8. und 9. März 2025 geht die ISMMA (Innung Saarland Mode Messe Award) im E-Werk in Saarbrücken in die zweite Runde. --------- Vom 13. bis 17. Januar 2025 öffnet die BAU, die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, in München ihre Türen. https://www.rkw-kompetenzzentrum.de/innovation/blog-1/ausblick-auf-die-bau-2025-die-zukunft-des-bauens-aktiv-gestalten/