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Business-blogger mit täglichen Nachrichten und Themenbeiträgen von Industrie-und Handelskammern (IHK ) aus Deutschland und Österreich.

Freitag, 5. September 2025

Europäische Unternehmen könnten jährlich vier Milliarden Euro einsparen

 





Brossardt: „Wettbewerbsvorsprung gegenüber China möglich“

05.09.2025 - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. begrüßt die erfolgte Verabschiedung des Textes des EU-Mercosur-Freihandelsabkommens durch die EU-Kommission. „Das Abkommen ist seit Monaten fertig. Angesichts der Belastungen im Welthandel unter anderem durch Trumps erratische Politik müssen Rat und EU-Parlament jetzt zustimmen. Das Abkommen ist nicht nur ein klares Signal an die US-Administration. Mit dem Mercosur-Abkommen würde eine riesige Freihandelszone mit 780 Millionen Einwohnern entstehen. Mit dem Wegfall von Zöllen für 91 Prozent aller Waren könnten europäische Unternehmen pro Jahr etwa vier Milliarden Euro einsparen. Das Abkommen bietet der EU große Chancen zur Markterschließung, verbessert die Rohstoffsicherheit und sichert der EU weltweiten Einfluss für höhere Standards im Bereich der Nachhaltigkeit und Beschäftigung. Zudem ist die EU der erste Partner, mit dem das südamerikanische Staatenbündnis ein Handelsabkommen schließt – damit erzielen wir gegenüber China einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung“, erläutert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten birgt umfassende wirtschaftliche Potenziale. „2024 ging nur ein knappes Prozent der bayerischen Exporte in die Mercosur-Staaten. Aber: unsere stark unter der derzeitigen wirtschaftlichen Schwäche leidenden Unternehmen könnten vom Abbau der bestehenden Zölle und von einem erleichterten Marktzugang deutlich profitieren. Das gilt insbesondere für die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Chemie- und Pharmaindustrie“, sagt Brossardt und ergänzt: „Die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay stellen die fünfgrößte Wirtschaftsregion der Welt dar. Die Märkte sind dank einer jungen und mindestens bis Mitte des Jahrhunderts wachsenden Bevölkerung und demokratischer Strukturen mit engen Verbindungen zu Europa sehr attraktiv.“

Laut vbw muss Europa mit Blick auf die Aggression Russlands, die industrielle Expansion Chinas und die transatlantische Komplikation Einigkeit und Stärke demonstrieren. „Wir sind überzeugt, dass jedes Freihandelsabkommen unseren europäischen Wirtschaftsraum stärker macht und davon alle Branchen profitieren können. Bisher wurde das Mercosur-Abkommen öffentlich nicht besonders gut verkauft. Mit dem eingeleiteten Ratifizierungsprozess ist ein weiterer wichtiger Schritt vollzogen. Es gilt den Vertrag über 25 Jahre nach Beginn der Verhandlungen wie geplant bis Ende des Jahres abzuschließen“, resümiert Brossardt.



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Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe Berichtsmonat Juli 2025




05.09.2025 - Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sind im Juli zum dritten Mal in Folge gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 ist das Ordervolumen gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt mit einem Minus von 2,9 % deutlich zurückgegangen. Der Rückgang ist vor allem durch den starken Rückgang im schwankungsanfälligen Sonstigen Fahrzeugbau zu erklären. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen, unter anderem aus diesem Bereich, stiegen die Auftragseingänge insgesamt um 0,7 %.

Bei den Auftragseingängen im Verarbeitenden Gewerbe im Juni war es revidiert zu einer Abnahme um 0,2 % gekommen (zuvor: -1,0 %). Zuletzt waren Bestellungen aus dem Ausland mit einer Verringerung um 3,1 % etwas stärker rückläufig als Inlandsaufträge, die um 2,5 % abnahmen. Die Nachfrageschwäche aus dem Euroraum war dabei mit -3,8 % besonders ausgeprägt. Bestellungen aus Ländern außerhalb der Währungsunion gingen um 2,8 % zurück.

Im Vergleich der einzelnen Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes war eine uneinheitliche Entwicklung zu beobachten. Die deutlichsten Nachfragerückgänge waren im Sonstigen Fahrzeugbau (-38,6 %), bei elektrischen Ausrüstungen (-16,8 %), bei Chemischen Erzeugnissen (-2,6 %) und bei der Metallerzeugung (-1,4 %) zu verzeichnen. Von einer dynamischeren Bestelltätigkeit konnten hingegen Branchen wie Pharmazeutische Erzeugnisse (+14,8 %), Bekleidung (+10,0 %), EDV und optische Geräte (+8,2 %) sowie Kfz- und Kfz-Teile (+6,5 %) profitieren. Auch der Maschinenbau vermeldete ein Plus von 1,8 %.

Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich ergibt sich ein leichtes Plus von 0,2 % gegenüber der Vorperiode. Die Volatilität der Auftragsentwicklung ist nach wie vor von den hohen handels- und geopolitischen Unsicherheiten geprägt. Die starken Schwankungen bei den Bestellungen im Sonstigen Fahrzeugbau dürften zudem auch die Fortschritte in der Beschaffung von Rüstungsgütern im In- und Ausland widerspiegeln. Insgesamt bleibt die Nachfrage aber auch bereinigt um Schwankungen und Sondereffekte bis zuletzt verhalten, wobei der im Trend wieder leicht steigende Auftragsbestand auf eine Bodenbildung bei der Industrienachfrage hindeutet.


Downloads

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland - Preisbereinigte Ergebnisse (Volumenindex) - Juli 2025
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New industrial orders in Germany - Figures adjusted for price (volume index) - july 2025
(Document is not accessible)
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Entrée des commandes dans le secteur secondaire en Allemagne - Résultats corrigés de l'influence des prix (indice de volume) - juillet 2025
(Le document n'est pas accessible)
PDF: 219 KB

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland - Lange Reihen
Berichtsmonat Juli 2025 (Dokument ist nicht barrierefrei)
PDF: 237 KB



Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE)
Öffentlichkeitsarbeit
10100 Berlin

Internet: www.bundeswirtschaftsministerium.de

Bayern unter den Top-10 der stärksten Industriestandorte weltweit, Dynamik lässt aber nach




Brossardt: „Hohe Lohnzusatzkosten und Energiepreise durch Berlin verursacht“

05.09.2025 - . „Der Freistaat verteidigt seine hervorragende Position als einer der zehn stärksten globalen Industriestandorte“, fasst Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die zentrale Erkenntnis der von der IW Consult GmbH im Auftrag der vbw durchgeführten Studie „Industrielle Standortqualität im internationalen Vergleich“ zusammen und ergänzt: „Bayern ist Industrieland, ein knappes Viertel der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung wird im verarbeitenden Gewerbe erzielt. Klar ist aber auch: Die Stärke der Industrie basiert auf der Stärke unseres Standorts. Und hier müssen wir dringend handeln. Denn unser Vorsprung schmilzt, unser Standort verliert im internationalen Vergleich an Attraktivität. Das liegt vor allem an dem hohen Niveau bei Steuern sowie Arbeits- und Energiekosten. Erfreulicherweise hat die schwarz-rote Bundesregierung die Weichen in Richtung Wirtschaftswende gestellt und erste wichtige Maßnahmen beschlossen. Dieser Weg muss nun entschlossen, insbesondere durch eine Stabilisierung und Senkung der Lohnzusatzkosten, fortgesetzt werden. Eine Sozialstaatsreform ist unumgänglich.“

Die Studie kombiniert dabei erstmals Niveau- und Dynamik-Ranking. „Durch die Zusammenlegung beider Rankings sowie weiterer methodischer Aktualisierungen lässt sich die Standortqualität im internationalen Vergleich in dieser Studie noch realistischer erfassen. Ein Vergleich mit den Vorjahren ist dadurch jedoch nur sehr eingeschränkt möglich“, macht Brossardt deutlich.

„Im Niveau-Ranking, welches die internationale Standortqualität mit den 45 wichtigsten Wettbewerbsländern vergleicht, belegt Bayern den neunten Platz, vier Plätze vor Deutschland. Im Bereich Markt liegt Bayern aufgrund seiner breiten industriellen Basis und der außenwirtschaftlichen Orientierung auf dem Spitzenplatz. Ebenso stark schneidet der Freistaat mit einem dritten Platz aufgrund seines starken Innovationsumfelds, hoher Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie zahlreicher Patentanmeldungen im Bereich Wissen ab. Während der Freistaat bei den weiteren Kriterien Staat, Ressourcen und Infrastruktur ebenfalls überdurchschnittlich gut ist, liegt unser Standort beim Kostenniveau auf dem vorletzten Platz“, führt Brossardt weiter aus.

Beim Dynamik-Ranking schneidet Bayern dagegen schwach ab. „Zum Teil ist die schwache Dynamik durch das hohe Ausgangsniveau bedingt. Grundsätzlich gilt hier zu beachten, dass erwartungsgemäß Schwellenländer die größte Dynamik aufweisen, weil sich deren Standortbedingungen von einem niedrigen Niveau aus dynamisch verbessern. Trotz alledem erreicht der Freistaat in den Bereichen Markt und Wissen aufgrund der Entwicklung der Verbundwertschöpfung und der Ausgaben für Forschung und Entwicklung eine ordentliche Platzierung. In den Bereichen Staat, Ressourcen und Infrastruktur bewegt sich unser Standort im Mittelfeld. Der mit Abstand kritischste Punkt sind die Kosten. Der Kostennachteil Bayerns vergrößert sich weiter. Die hohen Aufwendungen für Energie, Arbeit und Abgaben sind die größte Wachstumsbremse für unsere Betriebe. Gerade was die Lohnzusatzkosten und die Kosten für Energie anbelangt, liegt die Zuständigkeit zum größten Teil beim Bundesgesetzgeber. Der Spielraum Bayerns ist hier eingeschränkt. Folglich liegt auch der Schlüssel für eine breite Kostensenkung eindeutig in Berlin: Wir setzen hier auf die neue Bundesregierung“, resümiert Brossardt.

Die Studie betrachtet zudem, mit welchen Staaten Bayern am stärksten im wirtschaftlichen Wettbewerb steht. „Die sogenannte Wettbewerbsintensität misst sich daran, wie groß die Marktanteile der Wettbewerber auf wichtigen Exportmärkten Bayerns sind. China ist hier die größte Herausforderung für unsere Wirtschaft. Es legt zugleich die drittgrößte Dynamik im globalen Standortranking an den Tag. Ebenso steht unser Standort im starken Wettbewerb mit Kanada, den USA, Südkorea, Japan und den Niederlanden, die alle eine überdurchschnittliche Standortqualität aufweisen. Die dynamischste Standortentwicklung haben Indien und Vietnam und zeichnen sich somit als kommende Wettbewerber Bayerns aus“, so Brossardt weiter.

Abschließend ergänzt Brossardt: „Die Studie zeigt ganz klar: Die hohen Kosten sind unserer mit Abstand größter Standortnachteil. Unser Standort steht im internationalen Vergleich zwar immer noch sehr gut da, aber diese Position ist in Gefahr. Damit wir aber weiterhin erfolgreich bleiben, müssen wir unsere tiefgreifenden strukturellen Probleme endlich in den Griff bekommen.“

Die vollständige Studie „Industrielle Standortqualität im internationalen Vergleich“ finden Sie hier online zum Download.

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Reformpolitik braucht Substanz statt LkSG-Symbolik



Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen übt deutliche Kritik an den beschlossenen Änderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Überhastete Anhörungsfristen und Scheinentlastungen schwächen weiter das Vertrauen in die Politik und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit.

Mit Sorge blickt die Südthüringer Wirtschaft auf den jüngsten Beschluss des Bundeskabinetts zur Änderung des LkSG, welcher durch überhastete Rückmeldefristen und verkürzte Anhörungszeiträume begleitet wird.

Torsten Herrmann, Präsident der IHK Südthüringen erklärt: „Kurze Anhörungsfristen sind kein Zeichen von Entschlossenheit, sondern von Geringschätzung gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft. Wer, wie jetzt abermals in Berlin angekündigt, ernsthaft daran interessiert ist, dieses Land wirtschaftlich voranzubringen, darf sich nicht hinter einem ständigen Zeitdruck verstecken, sondern muss Raum für fundierte Abwägung zugunsten tragfähiger Lösungen lassen.“

Besonders irritierend ist die beabsichtigte Regelung, wonach Berichtspflichten im Rahmen des LkSG zwar dauerhaft entfallen sollen, die Dokumentationspflichten jedoch unverändert bestehen bleiben.

„Berichtspflichten zu streichen, die Dokumentationspflichten aber vollständig beizubehalten, ist ein echter Etikettenschwindel. Als Unternehmer werde ich dadurch nicht entlastet. Weiterhin müssen wir jeden Vorgang kontrollieren, jeden Nachweis aufschreiben alles gegenprüfen und sorgfältig ablegen. Die ganze mühsame Arbeit bleibt bestehen. Lediglich das abschließende Drücken des „Absenden“-Knopfs entfällt. Am Ende ist es, als würde man einen Roman schreiben müssen, ihn finalisieren, binden und ins Regal stellen, ohne ihn je zu veröffentlichen. Die Last ist damit nicht kleiner, sondern nur unsichtbarer gemacht. Das ist weder ökonomisch sinnvoll noch politisch redlich“, kritisiert Torsten Herrmann.

Die Begründung, dass diese Pflichten möglicherweise auf europäischer Ebene ohnehin wieder eingeführt werden, verdeutlicht das eigentliche Problem.

„Wer so argumentiert, offenbart ein grundlegendes Missverständnis“, betont Herrmann. „Anstatt auf nationaler Ebene Scheinreformen zu inszenieren, sollte Deutschland auf europäischer Ebene dafür sorgen, dass Berichtspflichten und Dokumentationsauflagen ausgesetzt werden. Es geht auf allen Ebenen nicht mehr um kleine Korrekturen und Schadensbegrenzung, sondern um die grundlegende Frage, ob die Politik bereit ist, die Augen zu öffnen und zu erkennen, wie die Lage der Wirtschaft tatsächlich ist. Solange diese Einsicht fehlt, bleibt jede vermeintliche Reform wirkungslos“, warnt Torsten Herrmann abschließend.

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Freitag, 14. März 2025

„Entbürokratisierung, Steuerentlastung von Unternehmen und Reformen bei den sozialen Sicherungssystemen müssen nun kommen“.




vbw zum Start der Koalitionsverhandlungen: Wirtschaftswende jetzt!

14.03.2025 - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert die Verhandlungspartner von Union und SPD auf, einen Koalitionsvertrag zu verhandeln, durch den eine wirtschaftliche Wende in Deutschland eingeleitet wird. „Wir haben eine konjunkturelle und eine tiefgreifende strukturelle Krise. Angesichts der wirtschaftlichen Krise und vor dem Hintergrund der geopolitischen Situation brauchen wir schnell eine handlungsfähige Regierung, die mutige Entscheidungen trifft“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt anlässlich der gestarteten Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD.

Die vbw unterstützt ausdrücklich die geplante Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. Sie sieht auch den großen Investitionsbedarf in den verschiedenen Bereichen der Infrastruktur, mahnt aber, dass die zusätzlichen Ausgabenspielräume durch das geplante Sondervermögen nicht dazu führen dürfen, dass notwendige Sparmaßnahmen und strukturelle Reformen unterbleiben. Brossardt: „Ebenso wenig dürfen Maßnahmen aus dem Sondervermögen finanziert werden, die eigentlich in den Kernhaushalt gehören.“

Die vbw setzt darauf, dass der radikale Umbau des Staates durch Entbürokratisierung, Beschleunigung, drastische Sparmaßnahmen im Haushalt generell sowie umfassende kosten- und beitragssenkende Reformen der Sozialversicherungssysteme im Koalitionsvertrag sichtbar werden. Brossardt weiter: „Die im Sondierungspapier angedeuteten steuerlichen Entlastungen der Unternehmen müssen im Koalitionsvertrag ebenso konkretisiert werden wie die geplante Flexibilisierung der Tageshöchstarbeitszeit für alle Unternehmen.“

Die vbw fordert zudem eine sichere und bezahlbare Energieversorgung für die Unternehmen. „Die Pläne im Sondierungspapier zur Senkung der Energiekosten sind zu begrüßen. Sie müssen noch in die Schaffung eines Brückenstrompreises münden“, so Brossardt.

Die vbw mahnt die Koalitionäre, keine Eingriffe in die Tarifautonomie vorzunehmen und wie geplant an der Unabhängigkeit der Mindestlohn-Kommission festzuhalten. „Eine Vorwegnahme des Ergebnisses der Beratungen der Kommission bereits zum jetzigen Zeitpunkt weisen wir zurück“, so Brossardt.






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IHKs des Landes Brandenburg fordern zielgerichtete Investitionen gekoppelt an Bürokratieabbau.




14-03.2025 - 500 Milliarden Euro für Infrastruktur: Die mittelständische Wirtschaft im Land Brandenburg begrüßt die Pläne der kommenden Bundesregierung für ein 500-Milliarden-Euro-Investitionspaket zur Modernisierung der Infrastruktur, über das am kommenden Dienstag im Deutschen Bundestag abgestimmt werden soll. Gleichzeitig warnen Brandenburgs Industrie- und Handelskammern vor einer zweckfremden Verwendung der Mittel und fordert eine konsequente Fokussierung auf investive Projekte.

„Dieses einmalige Investitionspaket bietet die historische Chance, unser Land und unsere Wirtschaft endlich nachhaltig zu stärken. Es darf jedoch nicht durch parteipolitische Interessen oder überbordende Bürokratie ausgebremst werden.“ Das sagt Potsdams IHK-Präsidentin Ina Hänsel, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg. „Von Brücken bis Breitband, von Energie bis Fachkräfte – wichtig dabei ist, dass es auch eine Menge aufzuholen gibt, ehe man ganz neue Projekte anschiebt.” Die IHKs verweisen dabei neben ihren Positionen zu den jüngsten Landtags- und Bundestagswahlen auf eine Liste* ganz konkreter Vorhaben im Land Brandenburg.

Damit steigende staatliche Ausgaben nicht zum Hemmschuh werden, braucht es flankierende Maßnahmen bei Bürokratieabbau, Beschleunigung und Effektivität. Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen wie beim „Aufbau Ost“ in den 1990er-Jahren grundlegend reformiert, die Vergabepraxis vereinfacht und überzogene Standards angepasst werden. Nur so können öffentliche Mittel schnell und zielgerichtet eingesetzt werden, um Strukturprobleme im Bund zu überwinden.

Deshalb fordert der Mittelstand eine zweckgebundene Verwendung der Gelder. „Wir brauchen nachhaltige Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Landes, keine kurzfristigen politischen Maßnahmen auf Kosten der kommenden Generationen“, betont Ina Hänsel. Die IHKs des Landes Brandenburgs appellieren damit an die Verantwortlichen, diese historische Chance nicht zu verspielen.



* Maßnahmen und Aufgaben, die im Interesse der brandenburgischen Wirtschaft im Zusammenhang mit dem 500-Milliarden-Euro-Investitionspaket zur Modernisierung der Infrastruktur ergriffen bzw. gelöst werden sollten:


Infrastruktur ausbauen und modernisieren

Verkehr: Verbindliche Finanzierungszusagen zum Ausbau und der Sanierung von Straßen, Brücken und Schienenwegen (B87, B96, B97, B169, B198, A11, A12, A13, A14-Lückenschluss, Schönefelder Kreuz). Entlastung des grenzüberschreitenden Verkehrs auf der A12 und Neubau des Grenzübergangs Schwedt sowie Anbindung der Lausitz nach Osteuropa im gesamtdeutschen und -europäischen Interesse. Dringende Stärkung des Schienenverkehrs (Konkretisierung Projekte i2030, i2045, Anhalter Bahn, Ostbahn). Die im Strukturwandelgesetz festgelegten und bestätigten Lausitzer Schienen- und Straßenprojekte mit personeller Planerkapazität beschleunigen.

Wasser: Wasserstraßen wie die Havel-Oder-Wasserstraße ausbauen, Schiffbarkeit der Oder sichern und Schleuseninfrastruktur (u.a. in Fürstenwalde, Kleinmachnow) ertüchtigen; außerdem sollte die Wasser- und Abwasserinfrastruktur vor dem Hintergrund des Klimawandels einbezogen werden: Finanzierung von Investitionen zur Sicherung der Trinkwasser- und Abwasserversorgung sowie zum Ausgleich von Wassermengen (z. B. aus Braunkohletagebauen) und zum Schutz kritischer Infrastrukturen

E-Ladeinfrastruktur: Ladeinfrastruktur insgesamt und zügiger Ausbau des Lkw-Schnellladenetzes entlang der Autobahnen sind essenziell für einen zukunftsfähigen Güterverkehr.


Digitale Transformation und Cybersicherheit stärken
Netzausbau: Glasfaserausbau beschleunigen und 5G-Netze forcieren. Leitungsgebundene und funkbasierte Technologien müssen ganzheitlich betrachtet und Genehmigungsprozesse digitalisiert werden.

Cybersicherheit und technologische Souveränität: Effektive IT-Sicherheitsarchitektur, ausreichende Ausstattung der Behörden und gezielte Förderung digitaler Schlüsseltechnologien (KI, Quantencomputing, Mikroelektronik) sind unabdingbar, um strukturelle Defizite zu überwinden und darüber hinaus internationale Zukunftsmärkte zu erschließen.

Energie- und Wärmewende vorantreiben

Erneuerbare Energien und Wasserstoff: Markthochlauf von Wasserstoff, Ausbau erneuerbarer Energien sowie leistungsfähige Strom- und Gasnetze ermöglichen Unternehmen die aktive Beteiligung an der Energiewende.

Speicher und Infrastruktur: Flexibilitäten nutzen, Energiespeicher in allen Bereichen ausbauen, Wasserstoff-Kernnetz auch für Nord- und Westbrandenburg vorsehen.

Fachkräfte, Bildung und Wohnen

Aus- und Weiterbildung: Investitionen in Schulen, Berufsschulen und Hochschulen (z.B. in Digitalisierung und den Erhalt aller Berufsschulstandorte). Ziel muss eine bessere Wissensvermittlung und Imagesteigerung der Dualen Ausbildung sein. Ausbildungsfreundliche Rahmenbedingungen (z.B. Azubiticket, Azubiwohnen) sichern zukünftigen Fachkräftenachwuchs. Bei der Beruflichen Orientierung müssen berufliche und akademische Bildung sowie das Unternehmertum gleichermaßen darstellt werden.

Vorhandene Potentiale erschließen: Konsequente Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration, durch Anerkennung informeller Kompetenzen, Umsetzung arbeitsmarktrelevanter Teilqualifikationen, Förderung beruflicher Weiterbildung und Individualisierung von Aufstiegsqualifikationen.

Arbeits- und Fachkräfteeinwanderung: Gewinnung und Integration effektiv unterstützen, durch u.a. beschleunigte Verfahren, flexibel gestaltete Sprachförderung, abgestimmte Unterstützungsstrukturen sowie eine Willkommenskultur mit klarer demokratischer Haltung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Wohnraum: Beschleunigte Genehmigungsverfahren und Förderungen für bezahlbares Wohnen sichern den Bedarf an Fachkräften, insbesondere in wachsenden Regionen (Potsdam, Berliner Umland) und geben konjunkturelle Impulse für die Baubranche; überzogene Anforderungen bei Bau- und Umweltstandards sollten, ohne Gefährdung des Klimaschutzes reduziert werden.

Industriestandort Brandenburg stärken

Innovationsprojekte und Technologie: Umsetzung der Industrie-Strategie und der Erklärungen zur Industriekonferenz im März 2025, Ausbau industrieller Vorsorgestandorte (z. B. Seddiner Güterbahnhof, Industriegebiet LOS Ost bei Eisenhüttenstadt) und mehr Investitionen in Reallabore, Pilotfabriken und Experimentierklauseln.

· Genehmigungsverfahren: Umwelt- und Verbandsklagerechte sollten so umgestellt werden, dass Genehmigungen und Investitionen nicht jahrelang blockiert werden.

· Innovative Ansiedlungs- und Entwicklungsprojekte: Klares Bekenntnis zum Fahrplan im Lausitzer Strukturwandel und der Modellregion Net Zero Valley.



Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.




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Jetzt anmelden ! Auftakt für INDUSTRIE INTOUCH Thüringens Süden 2025.




14.03.2025 – Unternehmen können sich ab 18. März anmelden. - Die 12. Auflage von INDUSTRIE INTOUCH Thüringens Süden steht in den Startlöchern. Ab dem 18. März können sich interessierte Industrieunternehmen und industrienahe Dienstleister für das diesjährige Event am 5. November anmelden. Dann öffnen regionale Unternehmen ihre Tore für Besucher und geben exklusive Einblicke hinter die Kulissen ihrer Produktionsabläufe, stellen verschiedene Berufsfelder vor und können sich als zukunftsfähiges und innovatives Unternehmen präsentieren. Ziel ist es, Fachkräfte und potenzielle Auszubildende für sich zu begeistern.

INDUSTRIE INTOUCH Thüringens Süden lädt dazu ein, Produkte und Produktionsprozesse in Südthüringens Industrie zu erkunden und zu erleben. Besucher erhalten darüber hinaus Einblicke in Karriere- und Ausbildungsmöglichkeiten und können sich vor Ort mit Mitarbeitern, Personalverantwortlichen und Geschäftsführern austauschen. Das Format bringt Menschen und Unternehmen der Region zusammen und bietet Firmen die Chance, Kontakte zu potenziellen Fach- und Nachwuchskräften aufzubauen und sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

Von diesen Erfahrungen berichtet auch Manuela Jakob, Leiterin der Betriebsstätte der MZA Meyer-Zweiradtechnik GmbH in Meiningen. Das Unternehmen hat letztes Jahr erstmals teilgenommen: „Unsere erste Erfahrung mit INDUSTRIE INTOUCH war ein voller Erfolg. Wir waren beeindruckt von dem großen Interesse an unseren Produkten für SIMSON-Fahrzeuge und der Vielfalt des Publikums – von Jung bis Alt. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und einige entdeckten uns sogar als potenziellen Arbeitgeber. Besonders erfreulich ist, dass wir durch die Veranstaltung eine Festanstellung im Bereich Logistik besetzen konnten. Auch das Interesse an Praktika und Ferienjobs war bemerkenswert.
Gerade während der Mopedsaison im Frühjahr und Sommer sind wir stets auf der Suche nach engagierter Unterstützung in der Logistik und Fertigung. Durch die Veranstaltung konnten wir wertvolle Kontakte zu Schülern und Eltern knüpfen – ein wichtiger Schritt für unsere Zukunft, da wir zum Ausbildungsstart 2025/2026 Fachkräfte für Lagerlogistik und Fachlageristen ausbilden möchten.“

Seit 5 Jahren ist die AZUBI TOUR ein wichtiger Bestandteil von INDUSTRIE INTOUCH Thüringens Süden. Sie richtet sich speziell an Schüler und Schulabgänger, die sich in den Unternehmen der Region über Praktika, duale Ausbildungsmöglichkeiten und Ferienjobs informieren möchten. Nach dem Motto „Von Azubis für Azubis“ führen Auszubildende vor Ort selbst die Touren durch.

Die Zusatztour academicMATCH für Studenten und Hochschulabsolventen wird nach ihrem erfolgreichen Start im letzten Jahr fortgeführt. Unternehmen haben mit diesem Extra-Modul die Chance, Perspektiven zu Praktika und der Betreuung von Abschlussarbeiten aufzuzeigen sowie Orientierung am Arbeitsmarkt zu geben.

Interessierte Unternehmen können sich bis zum 15. April 2025 zu INDUSTRIE INTOUCH Thüringens Süden anmelden. Die Anzahl der Unternehmen ist auf 40 limitiert. Weitere Informationen zum Event und die Online-Anmeldung sind zu finden unter www.industrie-intouch.de.

Bildunterschrift: Besucher erhielten zu INDUSTRIE INTOUCH Thüringens Süden 2024 bei der MZA Meyer-Zweiradtechnik GmbH in Meiningen Einblicke in das Unternehmen. Die Firma, die Ersatzteile für ostdeutsche Zweiradoldtimer entwickelt, produziert und vermarktet, nahm 2024 zum ersten Mal an der Veranstaltung teil und wird auch 2025 wieder dabei sein.
Bildquelle: © MZA Meyer-Zweiradtechnik GmbH
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Erfolgreicher Abschluss der dualen Ausbildung stärkt regionale Wirtschaft.



14.03.2025 – Feierliche Zeugnisübergabe für 220 Absolventen in Thüringens Süden. - Strahlende Gesichter, stolze Familien und ein wichtiger Meilenstein im Berufsleben: In einer feierlichen Zeremonie im Haus der Wirtschaft Suhl erhielten die Absolventen der dualen Berufsausbildung ihre wohlverdienten Abschlusszeugnisse. Damit starten sie bestens qualifiziert in ihre berufliche Zukunft und leisten einen wertvollen Beitrag zur regionalen Wirtschaft.

222 Auszubildende haben in 50 Ausbildungsberufen ihre Abschlussprüfung im Winter 2024/25 bei der IHK Südthüringen absolviert. Davon sind 120 Absolventen im gewerblich-technischen Bereich und 102 Absolventen im kaufmännischen Bereich. 17 der Prüflinge haben sich sogar vorzeitig der Abschlussprüfung gestellt.

Die duale Ausbildung, die Theorie und Praxis optimal verbindet, gilt als ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen und Fachkräfte gleichermaßen. „Unsere Absolventinnen und Absolventen haben bewiesen, dass sie den hohen Anforderungen der Berufswelt gewachsen sind. Sie verfügen nicht nur über fundiertes Fachwissen, sondern auch über praktische Erfahrung – eine Kombination, die in der Wirtschaft dringend gebraucht wird“, betonte Annette Theil-Deininger, Vizepräsidentin der IHK Südthüringen in ihrer Festrede.

Weiter unterstrich sie die Bedeutung der dualen Ausbildung. „Der Fachkräftenachwuchs ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Gut ausgebildete junge Menschen sichern die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und tragen zur Innovationskraft der Region bei. Der Abschluss einer dualen Berufsausbildung ist dabei definitiv ein Erfolgsschlüssel, der im wahrsten Sinne des Wortes Türen öffnen kann“, erklärte Annette Theil-Deininger weiter.

Die duale Ausbildung bietet jungen Menschen zahlreiche Vorteile: Sie erwerben einen anerkannten Berufsabschluss, sammeln wertvolle Praxiserfahrung und haben hervorragende Karrierechancen, ob als Fachkraft, in einer Führungsposition oder mit einer späteren Weiterbildung. „Die Perspektiven nach einer dualen Ausbildung sind vielfältig. Zahlreiche unserer Absolventen übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben oder nutzen ihre Qualifikation als Sprungbrett für weitere Karriereschritte“, so Annette Theil-Deininger.

Zum feierlichen Abschluss gratulierte auch die Abteilungsleiterin für Aus- und Weiterbildung der IHK Südthüringen, Anja Boller: „Wir sind stolz auf unseren Nachwuchs. Sie haben mit Engagement und Durchhaltevermögen bewiesen, dass sich Leistung lohnt. Ihnen stehen nun alle Türen offen – ob in der Region oder darüber hinaus.“



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Termine

ISMMA 2025 Kommen Sie zum Community Event 2025 im Saarland! Am 8. und 9. März 2025 geht die ISMMA (Innung Saarland Mode Messe Award) im E-Werk in Saarbrücken in die zweite Runde. --------- Vom 13. bis 17. Januar 2025 öffnet die BAU, die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, in München ihre Türen. https://www.rkw-kompetenzzentrum.de/innovation/blog-1/ausblick-auf-die-bau-2025-die-zukunft-des-bauens-aktiv-gestalten/