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18.06.2021 - Saarwirtschaft - Betriebliches Impfen nimmt Fahrt auf –
geringe Impfstoffmengen dämpfen Hoffnung auf schnelle Fortschritte. -
Thomé: „Unternehmen brauchen mehr Planungssicherheit!“ - „Die
Unternehmen der Saarwirtschaft haben nach ihrem hohen Engagement im
Rahmen der Testungen nun auch beim Impfen gegen COVID-19 eine besondere
Verantwortung zur Bewältigung der Pandemie übernommen. Im Verbund mit
Betriebsärzten wurden zahlreiche betriebliche Impfkapazitäten
eingerichtet. Damit diese dritte Impfsäule ihr Potenzial aber voll
entfalten kann, muss die bereitgestellte Impfstoffmenge rasch erhöht
werden. Die Unternehmen brauchen angesichts des für sie erheblichen
Aufwandes deutlich mehr Planungssicherheit bei Lieferquoten und
-fristen. Dies würde nicht nur den Ablauf verbessern, sondern zudem die
hohe Impfbereitschaft in den Betrieben weiter fördern. Hier ist aktuell
in erster Linie die Landesregierung gefordert, geeignete
Rahmenbedingungen bei der Zuteilung von Impfstoffmengen zu
gewährleisten.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé
die Ergebnisse der IHK-Blitzumfrage, an der im Zeitraum vom 9. bis 14.
Juni rund 40 Unternehmen mit gut 65.000 Beschäftigten aus Industrie,
Handel und Dienstleistungen teilgenommen haben.
Die Ergebnisse im Einzelnen
§ Rund 92 Prozent der
befragten Unternehmen haben im Verbund mit Betriebsärzten Impfzentren
eingerichtet und impfen ihre Beschäftigten bereits. Weitere zwei Prozent
planen, dies innerhalb der nächsten vier Wochen umzusetzen. Lediglich
sechs Prozent der Unternehmen werden von dieser Möglichkeit aus
unterschiedlichen Gründen (mangelnde personelle Ressourcen, mangelnde
Verfügbarkeit an geeigneten Räumen etc.) mittelfristig keinen Gebrauch
machen.
§ Ein Blick auf die Sektoren zeigt deutliche
Unterschiede: In der Industrie haben alle Unternehmen, die an der
Blitzumfrage teilgenommen haben, Impfzentren eingerichtet. Allein
hierdurch könnten rein rechnerisch rund 57.000 Beschäftigte geimpft
werden, sofern genügend Impfstoff zur Verfügung stünde. Etwas geringer,
aber noch immer hoch ist die Quote der impfenden Unternehmen in der
Dienstleistungsbrache. Hier haben vor allem Unternehmen aus der
Finanzwirtschaft und der Logistikbranche Impfzentren eingerichtet oder
planen dies in Kürze zu tun. Die großen Handelshäuser, deren
Beschäftigte von den Priorisierungscodes profitiert haben, und die
Bauwirtschaft halten sich dagegen mit entsprechenden Angeboten bislang
zurück.
§ Als Engpassfaktor stellt sich die gelieferte
Impfstoffmenge heraus. Lediglich 16 Prozent der Unternehmen haben die
Gesamtzahl der bestellten Impfdosen erhalten. 84 Prozent der Unternehmen
melden hingegen teils deutlich geringere Lieferquoten. Die Spanne
reicht hier von 10 bis 80 Prozent. Dies verdeutlicht, dass
Lieferengpässe die Impfmöglichkeiten auf betrieblicher Ebene deutlich
einschränken.
§ Nachbesserungsbedarf sehen die
Unternehmen zum einen bei der Menge der bereitgestellten Impfdosen sowie
bei den Lieferintervallen. Zum anderen wünschen sie sich einen
pro-aktiven, planbaren und damit zuverlässigeren Informationsfluss
seitens der verantwortlichen Akteure, insbesondere aus der Politik, an
die Betriebsärzte.
Zum Hintergrund:
Seit dem 7. Juni
dürfen Arbeitgeber im Verbund mit Betriebsärzten eigene Impfzentren
einrichten. Im Interesse einer beschleunigten Durchimpfung der
Bevölkerung hatte sich die IHK Saarland im Rahmen der politischen
Beratung bereits sehr frühzeitig für dieses zusätzliche Impfangebot
eingesetzt und auf Unternehmensebene für eine hohe Beteiligung geworben.
Das Impfangebot in Betrieben wird insbesondere mit Blick auf
Auffrischungsimpfungen auch mittel- und langfristig ein wichtiges
Standbein des Impfgeschehens bilden und durch seine Niedrigschwelligkeit
und Arbeitsplatznähe auch breitere Bevölkerungsschichten sowie
Impfunwillige ansprechen.
Franz-Josef-Röder-Straße 9 | 66119 Saarbrücken
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