Kommission
stellt Mitteilung zu Unternehmensbesteuerung vor. Markus Ferber
kritisiert unambitionierte Vorschläge. - „Die Bilanz von Steuerkommissar
Gentiloni ist bisher ziemlich dünn. Weder beim Kampf gegen aggressive
Steuerplanung noch beim Abbau von Steuerhindernissen hat Gentiloni in
den vergangenen Jahren bisher Akzente setzen können. Es wäre gut, wenn
die von der Leyen-Kommission nach mehr als zwei Jahren im Amt nun
langsam ein steuerpolitisches Profil entwickelt. Auch diese Mitteilung
wärmt vor allem altbekannte Vorschläge auf“, so der
CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der
EVP-Fraktion, Markus Ferber, anlässlich der heute von der Europäischen
Kommission vorgestellten Mitteilung zur Unternehmensbesteuerung im 21.
Jahrhundert. Der Europaabgeordnete sieht vor allem zwei Prioritäten:
„Die Kommission muss beim Thema Unternehmensbesteuerung vor allem zwei
Ziele verfolgen: der Abbau von Steuerhindernissen im Binnenmarkt und das
Schließen von Steuerschlupflöchern auf internationaler Ebene.“
Fragwürdiger Zeitpunkt:
„Angesichts der
derzeit laufenden Verhandlungen über einen neuen internationalen Rahmen
für die Unternehmensbesteuerung ist fraglich, wie lang die Halbwertszeit
der heutigen Mitteilung ist“, kritisiert der CSU-Steuerexperte mit
Blick auf die Verhandlungen im Rahmen der OECD für eine umfassende
Reform des Unternehmenssteuerrechts, deren Abschluss für Jahresmitte
erwartet werden.
Schlappe der Europäischen Kommission in Beihilferechtsverfahren:
„Mit
ihrer schlampigen Vorbereitung von Beihilfeverfahren gegen
Steuerdumping von Amazon und Apple hat die Europäische Kommission den
Bemühungen für ein faires Unternehmenssteuerrecht einen Bärendienst
erwiesen“, kritisiert Ferber. „Hätte die Kommission diese Verfahren
vernünftig zu Ende gebracht, wäre damit mehr gewonnen gewesen als mit
jeder neuen Mitteilung.“
Neuer Anlauf bei der Körperschaftssteuerbemessungsgrundlage notwendig:
„Eines
der wesentlichen steuerlichen Hindernisse im Binnenmarkt ist der
Umstand, dass es 27 verschiedene Körperschaftssteuersysteme gibt. Es ist
dringend Zeit für einen neuen Anlauf bei der gemeinsamen
Körperschaftssteuerbemessungsgrundlage. Das wäre ein echter Schritt für
eine stärkere Integration des europäischen Binnenmarktes und für die
Kapitalmarktunion“, so Ferber zu den Kommissionsvorschlägen für einen
neuen Rahmen für die Unternehmensbesteuerung (Business in Europe:
Framework for Income Taxation (BEFIT)). Ferber warnt jedoch: „Die
Kommission muss aber diesmal auch eine überzeugende Strategie
präsentieren, wie sie ihre Vorschläge den Mitgliedstaaten schmackhaft
macht. Dem Kind einfach einen neuen Namen zu geben, wird die
Mitgliedstaaten am Ende des Tages nicht überzeugen.“
Markus Ferber, Dipl.-Ing | Mitglied des Europäischen Parlaments | CSU-Bezirksvorsitzender von Schwaben | Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung
Kontakt Augsburg
CSU-Europabüro | Heilig-Kreuz-Str. 24 |
D-86152 Augsburg
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