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Business-blogger mit täglichen Nachrichten und Themenbeiträgen von Industrie-und Handelskammern (IHK ) aus Deutschland und Österreich.

Freitag, 5. September 2025

Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe Berichtsmonat Juli 2025




05.09.2025 - Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sind im Juli zum dritten Mal in Folge gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 ist das Ordervolumen gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt mit einem Minus von 2,9 % deutlich zurückgegangen. Der Rückgang ist vor allem durch den starken Rückgang im schwankungsanfälligen Sonstigen Fahrzeugbau zu erklären. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen, unter anderem aus diesem Bereich, stiegen die Auftragseingänge insgesamt um 0,7 %.

Bei den Auftragseingängen im Verarbeitenden Gewerbe im Juni war es revidiert zu einer Abnahme um 0,2 % gekommen (zuvor: -1,0 %). Zuletzt waren Bestellungen aus dem Ausland mit einer Verringerung um 3,1 % etwas stärker rückläufig als Inlandsaufträge, die um 2,5 % abnahmen. Die Nachfrageschwäche aus dem Euroraum war dabei mit -3,8 % besonders ausgeprägt. Bestellungen aus Ländern außerhalb der Währungsunion gingen um 2,8 % zurück.

Im Vergleich der einzelnen Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes war eine uneinheitliche Entwicklung zu beobachten. Die deutlichsten Nachfragerückgänge waren im Sonstigen Fahrzeugbau (-38,6 %), bei elektrischen Ausrüstungen (-16,8 %), bei Chemischen Erzeugnissen (-2,6 %) und bei der Metallerzeugung (-1,4 %) zu verzeichnen. Von einer dynamischeren Bestelltätigkeit konnten hingegen Branchen wie Pharmazeutische Erzeugnisse (+14,8 %), Bekleidung (+10,0 %), EDV und optische Geräte (+8,2 %) sowie Kfz- und Kfz-Teile (+6,5 %) profitieren. Auch der Maschinenbau vermeldete ein Plus von 1,8 %.

Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich ergibt sich ein leichtes Plus von 0,2 % gegenüber der Vorperiode. Die Volatilität der Auftragsentwicklung ist nach wie vor von den hohen handels- und geopolitischen Unsicherheiten geprägt. Die starken Schwankungen bei den Bestellungen im Sonstigen Fahrzeugbau dürften zudem auch die Fortschritte in der Beschaffung von Rüstungsgütern im In- und Ausland widerspiegeln. Insgesamt bleibt die Nachfrage aber auch bereinigt um Schwankungen und Sondereffekte bis zuletzt verhalten, wobei der im Trend wieder leicht steigende Auftragsbestand auf eine Bodenbildung bei der Industrienachfrage hindeutet.


Downloads

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland - Preisbereinigte Ergebnisse (Volumenindex) - Juli 2025
(Dokument ist nicht barrierefrei)
PDF: 221 KB

New industrial orders in Germany - Figures adjusted for price (volume index) - july 2025
(Document is not accessible)
PDF: 216 KB

Entrée des commandes dans le secteur secondaire en Allemagne - Résultats corrigés de l'influence des prix (indice de volume) - juillet 2025
(Le document n'est pas accessible)
PDF: 219 KB

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland - Lange Reihen
Berichtsmonat Juli 2025 (Dokument ist nicht barrierefrei)
PDF: 237 KB



Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE)
Öffentlichkeitsarbeit
10100 Berlin

Internet: www.bundeswirtschaftsministerium.de

Bayern unter den Top-10 der stärksten Industriestandorte weltweit, Dynamik lässt aber nach




Brossardt: „Hohe Lohnzusatzkosten und Energiepreise durch Berlin verursacht“

05.09.2025 - . „Der Freistaat verteidigt seine hervorragende Position als einer der zehn stärksten globalen Industriestandorte“, fasst Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die zentrale Erkenntnis der von der IW Consult GmbH im Auftrag der vbw durchgeführten Studie „Industrielle Standortqualität im internationalen Vergleich“ zusammen und ergänzt: „Bayern ist Industrieland, ein knappes Viertel der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung wird im verarbeitenden Gewerbe erzielt. Klar ist aber auch: Die Stärke der Industrie basiert auf der Stärke unseres Standorts. Und hier müssen wir dringend handeln. Denn unser Vorsprung schmilzt, unser Standort verliert im internationalen Vergleich an Attraktivität. Das liegt vor allem an dem hohen Niveau bei Steuern sowie Arbeits- und Energiekosten. Erfreulicherweise hat die schwarz-rote Bundesregierung die Weichen in Richtung Wirtschaftswende gestellt und erste wichtige Maßnahmen beschlossen. Dieser Weg muss nun entschlossen, insbesondere durch eine Stabilisierung und Senkung der Lohnzusatzkosten, fortgesetzt werden. Eine Sozialstaatsreform ist unumgänglich.“

Die Studie kombiniert dabei erstmals Niveau- und Dynamik-Ranking. „Durch die Zusammenlegung beider Rankings sowie weiterer methodischer Aktualisierungen lässt sich die Standortqualität im internationalen Vergleich in dieser Studie noch realistischer erfassen. Ein Vergleich mit den Vorjahren ist dadurch jedoch nur sehr eingeschränkt möglich“, macht Brossardt deutlich.

„Im Niveau-Ranking, welches die internationale Standortqualität mit den 45 wichtigsten Wettbewerbsländern vergleicht, belegt Bayern den neunten Platz, vier Plätze vor Deutschland. Im Bereich Markt liegt Bayern aufgrund seiner breiten industriellen Basis und der außenwirtschaftlichen Orientierung auf dem Spitzenplatz. Ebenso stark schneidet der Freistaat mit einem dritten Platz aufgrund seines starken Innovationsumfelds, hoher Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie zahlreicher Patentanmeldungen im Bereich Wissen ab. Während der Freistaat bei den weiteren Kriterien Staat, Ressourcen und Infrastruktur ebenfalls überdurchschnittlich gut ist, liegt unser Standort beim Kostenniveau auf dem vorletzten Platz“, führt Brossardt weiter aus.

Beim Dynamik-Ranking schneidet Bayern dagegen schwach ab. „Zum Teil ist die schwache Dynamik durch das hohe Ausgangsniveau bedingt. Grundsätzlich gilt hier zu beachten, dass erwartungsgemäß Schwellenländer die größte Dynamik aufweisen, weil sich deren Standortbedingungen von einem niedrigen Niveau aus dynamisch verbessern. Trotz alledem erreicht der Freistaat in den Bereichen Markt und Wissen aufgrund der Entwicklung der Verbundwertschöpfung und der Ausgaben für Forschung und Entwicklung eine ordentliche Platzierung. In den Bereichen Staat, Ressourcen und Infrastruktur bewegt sich unser Standort im Mittelfeld. Der mit Abstand kritischste Punkt sind die Kosten. Der Kostennachteil Bayerns vergrößert sich weiter. Die hohen Aufwendungen für Energie, Arbeit und Abgaben sind die größte Wachstumsbremse für unsere Betriebe. Gerade was die Lohnzusatzkosten und die Kosten für Energie anbelangt, liegt die Zuständigkeit zum größten Teil beim Bundesgesetzgeber. Der Spielraum Bayerns ist hier eingeschränkt. Folglich liegt auch der Schlüssel für eine breite Kostensenkung eindeutig in Berlin: Wir setzen hier auf die neue Bundesregierung“, resümiert Brossardt.

Die Studie betrachtet zudem, mit welchen Staaten Bayern am stärksten im wirtschaftlichen Wettbewerb steht. „Die sogenannte Wettbewerbsintensität misst sich daran, wie groß die Marktanteile der Wettbewerber auf wichtigen Exportmärkten Bayerns sind. China ist hier die größte Herausforderung für unsere Wirtschaft. Es legt zugleich die drittgrößte Dynamik im globalen Standortranking an den Tag. Ebenso steht unser Standort im starken Wettbewerb mit Kanada, den USA, Südkorea, Japan und den Niederlanden, die alle eine überdurchschnittliche Standortqualität aufweisen. Die dynamischste Standortentwicklung haben Indien und Vietnam und zeichnen sich somit als kommende Wettbewerber Bayerns aus“, so Brossardt weiter.

Abschließend ergänzt Brossardt: „Die Studie zeigt ganz klar: Die hohen Kosten sind unserer mit Abstand größter Standortnachteil. Unser Standort steht im internationalen Vergleich zwar immer noch sehr gut da, aber diese Position ist in Gefahr. Damit wir aber weiterhin erfolgreich bleiben, müssen wir unsere tiefgreifenden strukturellen Probleme endlich in den Griff bekommen.“

Die vollständige Studie „Industrielle Standortqualität im internationalen Vergleich“ finden Sie hier online zum Download.

ibw – Informationszentrale

der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Max-Joseph-Straße 5

80333 München


Reformpolitik braucht Substanz statt LkSG-Symbolik



Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen übt deutliche Kritik an den beschlossenen Änderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Überhastete Anhörungsfristen und Scheinentlastungen schwächen weiter das Vertrauen in die Politik und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit.

Mit Sorge blickt die Südthüringer Wirtschaft auf den jüngsten Beschluss des Bundeskabinetts zur Änderung des LkSG, welcher durch überhastete Rückmeldefristen und verkürzte Anhörungszeiträume begleitet wird.

Torsten Herrmann, Präsident der IHK Südthüringen erklärt: „Kurze Anhörungsfristen sind kein Zeichen von Entschlossenheit, sondern von Geringschätzung gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft. Wer, wie jetzt abermals in Berlin angekündigt, ernsthaft daran interessiert ist, dieses Land wirtschaftlich voranzubringen, darf sich nicht hinter einem ständigen Zeitdruck verstecken, sondern muss Raum für fundierte Abwägung zugunsten tragfähiger Lösungen lassen.“

Besonders irritierend ist die beabsichtigte Regelung, wonach Berichtspflichten im Rahmen des LkSG zwar dauerhaft entfallen sollen, die Dokumentationspflichten jedoch unverändert bestehen bleiben.

„Berichtspflichten zu streichen, die Dokumentationspflichten aber vollständig beizubehalten, ist ein echter Etikettenschwindel. Als Unternehmer werde ich dadurch nicht entlastet. Weiterhin müssen wir jeden Vorgang kontrollieren, jeden Nachweis aufschreiben alles gegenprüfen und sorgfältig ablegen. Die ganze mühsame Arbeit bleibt bestehen. Lediglich das abschließende Drücken des „Absenden“-Knopfs entfällt. Am Ende ist es, als würde man einen Roman schreiben müssen, ihn finalisieren, binden und ins Regal stellen, ohne ihn je zu veröffentlichen. Die Last ist damit nicht kleiner, sondern nur unsichtbarer gemacht. Das ist weder ökonomisch sinnvoll noch politisch redlich“, kritisiert Torsten Herrmann.

Die Begründung, dass diese Pflichten möglicherweise auf europäischer Ebene ohnehin wieder eingeführt werden, verdeutlicht das eigentliche Problem.

„Wer so argumentiert, offenbart ein grundlegendes Missverständnis“, betont Herrmann. „Anstatt auf nationaler Ebene Scheinreformen zu inszenieren, sollte Deutschland auf europäischer Ebene dafür sorgen, dass Berichtspflichten und Dokumentationsauflagen ausgesetzt werden. Es geht auf allen Ebenen nicht mehr um kleine Korrekturen und Schadensbegrenzung, sondern um die grundlegende Frage, ob die Politik bereit ist, die Augen zu öffnen und zu erkennen, wie die Lage der Wirtschaft tatsächlich ist. Solange diese Einsicht fehlt, bleibt jede vermeintliche Reform wirkungslos“, warnt Torsten Herrmann abschließend.

Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Hauptgeschäftsstelle
Bahnhofstraße 4 – 8 • 98527 Suhl

Freitag, 14. März 2025

„Entbürokratisierung, Steuerentlastung von Unternehmen und Reformen bei den sozialen Sicherungssystemen müssen nun kommen“.




vbw zum Start der Koalitionsverhandlungen: Wirtschaftswende jetzt!

14.03.2025 - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert die Verhandlungspartner von Union und SPD auf, einen Koalitionsvertrag zu verhandeln, durch den eine wirtschaftliche Wende in Deutschland eingeleitet wird. „Wir haben eine konjunkturelle und eine tiefgreifende strukturelle Krise. Angesichts der wirtschaftlichen Krise und vor dem Hintergrund der geopolitischen Situation brauchen wir schnell eine handlungsfähige Regierung, die mutige Entscheidungen trifft“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt anlässlich der gestarteten Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD.

Die vbw unterstützt ausdrücklich die geplante Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. Sie sieht auch den großen Investitionsbedarf in den verschiedenen Bereichen der Infrastruktur, mahnt aber, dass die zusätzlichen Ausgabenspielräume durch das geplante Sondervermögen nicht dazu führen dürfen, dass notwendige Sparmaßnahmen und strukturelle Reformen unterbleiben. Brossardt: „Ebenso wenig dürfen Maßnahmen aus dem Sondervermögen finanziert werden, die eigentlich in den Kernhaushalt gehören.“

Die vbw setzt darauf, dass der radikale Umbau des Staates durch Entbürokratisierung, Beschleunigung, drastische Sparmaßnahmen im Haushalt generell sowie umfassende kosten- und beitragssenkende Reformen der Sozialversicherungssysteme im Koalitionsvertrag sichtbar werden. Brossardt weiter: „Die im Sondierungspapier angedeuteten steuerlichen Entlastungen der Unternehmen müssen im Koalitionsvertrag ebenso konkretisiert werden wie die geplante Flexibilisierung der Tageshöchstarbeitszeit für alle Unternehmen.“

Die vbw fordert zudem eine sichere und bezahlbare Energieversorgung für die Unternehmen. „Die Pläne im Sondierungspapier zur Senkung der Energiekosten sind zu begrüßen. Sie müssen noch in die Schaffung eines Brückenstrompreises münden“, so Brossardt.

Die vbw mahnt die Koalitionäre, keine Eingriffe in die Tarifautonomie vorzunehmen und wie geplant an der Unabhängigkeit der Mindestlohn-Kommission festzuhalten. „Eine Vorwegnahme des Ergebnisses der Beratungen der Kommission bereits zum jetzigen Zeitpunkt weisen wir zurück“, so Brossardt.






ibw – Informationszentrale

der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Max-Joseph-Straße 5

80333 München


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