IHK
Südthüringen veröffentlicht Arbeitsmarktdaten - Die Folgen der
Corona-Pandemie auf den Südthüringer Arbeitsmarkt halten sich bisher in
Grenzen. Der Einsatz von vielfältigen Wirtschaftshilfen, nicht zuletzt
der Kurzarbeit und der ausgesetzten Insolvenzregeln, hat dafür gesorgt,
dass die hiesige Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich 2019/2020 kaum
angestiegen ist. Viele Stellen sind sogar unbesetzt. Dies zeigt eine
aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen.Die
jahresdurchschnittliche Südthüringer Arbeitslosenquote stieg für den
Monat Dezember von 4,2 Prozent in 2019 auf 5,0 Prozent in 2020 an. Das
ergaben Berechnungen der IHK Südthüringen auf Basis der am 5. Januar
2021 veröffentlichen Arbeitslosenzahlen. Die geringste Arbeitslosenquote
im Jahresdurchschnitt erzielt der Landkreis Hildburghausen mit 4,1
Prozent, die höchste Arbeitslosenquote mit 5,9 Prozent die Stadt Suhl –
und liegt damit geringfügig besser als der Thüringer Landesdurchschnitt
mit 6,0 Prozent.
In Südthüringen waren 2020 durchschnittlich 10.420 Personen
arbeitslos gemeldet. Dies sind 1.686 mehr als im Jahr zuvor. Zugleich
veränderte sich die Zahl der Erwerbspersonen, also der Summe aus
Erwerbstätigen und Arbeitslosen. Sie ging nach IHK-Berechnungen um 985
Personen zurück. Somit ist die Zahl der Erwerbstätigen stärker gesunken
als die Zahl der Arbeitslosen gestiegen ist.
„Die
Corona-Pandemie hält den demografischen Wandel nicht auf. Die
Bevölkerung geht kontinuierlich zurück. Das spürt auch der Arbeitsmarkt:
In den letzten 15 Jahren ist die Zahl der Erwerbspersonen nur zweimal
gestiegen, in 2007 und in 2019. Dies hinterlässt Lücken in den
Unternehmen, die auch innerhalb der Corona-Pandemie sichtbar bleiben. Um
im nächsten Aufschwung durchstarten zu können, gilt es mehr denn je,
Fachkräfte aus anderen Regionen und dem Ausland für Südthüringen zu
begeistern“, mahnt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK
Südthüringen.
Der IHK-Umfrage zufolge hält jedes zweite
Südthüringer Unternehmen Fachkräfteengpässe für ein wirtschaftliches
Risiko. Jedes dritte Unternehmen berichtet über offene Stellen, für die
keine oder keine geeigneten Bewerbungen eingehen. Bleiben Stellen
dauerhaft frei, kann Arbeit nicht umverteilt werden, sondern entfällt.
Das schmälert die Betriebsergebnisse, von denen letztlich auch die
Einkommen der Mitarbeiter abhängen. Eine Hochrechnung der IHK
Südthüringen auf Basis der Angaben der Umfrageteilnehmer zeigt, dass
derzeit mehr als 8.000 Stellen unbesetzt sind. Im vergangenen Jahr waren
es 15.000 Stellen. Damit fällt die IHK-Hochrechnung höher aus als die
gemeldeten offenen Stellen der Agentur für Arbeit. Grund dafür ist, dass
nicht alle Unternehmen ihre Stellen melden.
Die Prognose von
Dr. Pieterwas: „In den kommenden Monaten wird die
Arbeitsmarktentwicklung stocken. Nicht alle Unternehmen überstehen den
Lockdown. Die Folge: kurzfristig steigende Arbeitslosigkeit. Allerdings
bleiben wir zuversichtlich, dass in der zweiten Jahreshälfte die
wirtschaftliche Erholung einsetzt, die spätestens ab Mitte 2022 mit
vielen neuen Stellen verbunden sein wird.“
Hauptgeschäftsstelle
Bahnhofstraße 4 – 8 • 98527 Suhl
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