
13.02.2025 - Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) verändert unser Leben grundlegend. Wie können Unternehmen, Politik und Gesellschaft diesen Wandel verantwortungsvoll gestalten? Wer trägt die Verantwortung, damit niemand abgehängt wird? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Forums Wirtschaft und Gesellschaft „KI und gesellschaftlicher Frieden: Wer übernimmt die Verantwortung?“ Die Veranstaltung, organisiert von der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) und der Ludwig-Erhard-Stiftung, brachte am 11. Februar hochkarätige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften unter dem Dach der ODDO BHF SE in Frankfurt zusammen.
VhU-Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert betonte die Notwendigkeit, sich aktiv mit den Chancen der KI zu befassen: „KI ist kein Risiko, sondern eine Chance! Unternehmen brauchen eine klare KI-Strategie, um wettbewerbsfähig zu bleiben – und keine zu engen politischen Vorgaben. Sonst sind wir bei der Regulierung führend, hinken aber bei der Technologie hinterher. Wandel ist keine Bedrohung und der Erfolg hängt von den Menschen ab. Deshalb ist auch jeder und jede ganz persönlich im Rahmen der Eigenverantwortung gefordert, sich den Herausforderungen zu stellen, die die digitale Transformation mit sich bringt. Dann bietet sie für Unternehmen, Mitarbeiter, Bürger und Gesellschaft enorme Chancen.“
Dr. Andreas Widl, CEO der Samson AG, gab in seiner Keynote Einblicke in die Strategie seines Unternehmens zur Einführung von KI-gestützten Prozessen. "Wir stehen am Beginn einer neuen industriellen Ära – einer Ära, in der Menschen nicht mehr Maschinen steuern, sondern Künstliche Intelligenz orchestrieren. Mit MainChange bauen wir ein Werk, das von Grund auf digital gedacht ist: KI optimiert Produktionsprozesse, erkennt Anomalien frühzeitig und macht unsere Fertigung flexibler als je zuvor. Doch eines ist klar: Der Mensch bleibt im Mittelpunkt. Die Zukunft gehört nicht der KI allein, sondern den Menschen, die sie verstehen, weiterentwickeln und gezielt einsetzen. Deshalb investieren wir nicht nur in Technologie, sondern in ein neues Denken – in eine Arbeitswelt, in der Mensch und KI als Einheit agieren," so Dr. Widl.
In einem anschließenden Interview diskutierten Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitalisierung und Innovation, und Prof. Dr. h. c. mult. Roland Koch, ehemaliger Ministerpräsident Hessens und Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung, über die Herausforderungen, vor denen der Staat als Arbeitgeber und Dienstleister steht. Ministerin Sinemus unterstrich dabei: „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bieten große Chancen für unsere Gesellschaft. Damit der Wandel gelingt, setzen wir in Hessen auf unsere ressortübergreifende KI-Zukunftsagenda, fördern Innovationen und Start-ups, stärken digitale Kompetenzen und schaffen bestmögliche Rahmenbedingungen. Und nicht zuletzt suchen wir mit unserer KI-Bürgertour auch in diesem Jahr wieder den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern auf Hessens Marktplätzen, um gemeinsam über Chancen und Herausforderungen von KI zu sprechen und Vorbehalte abzubauen.“
Es ist unbestritten, dass KI das Potenzial hat, Arbeitsprozesse effizienter zu machen und ganze Berufsbilder zu transformieren. Unternehmen sind es gewohnt, Veränderungsprozesse zu bewältigen – doch wie gelingt das auf gesellschaftlicher Ebene? Welche Verantwortung trägt der Staat, und welche Rolle spielt die Eigenverantwortung jedes Einzelnen? Diese Fragen wurden bei der folgenden Podiumsdiskussion diskutiert, die den Höhepunkt der Veranstaltung bildete. Moderiert wurde das Gespräch von Carsten Knop, Herausgeber der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Hier betonte Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Bezirks Hessen-Thüringen: „Künstliche Intelligenz muss von Anfang an menschengerecht gestaltet werden. Gewerkschaften und Betriebsräte müssen frühzeitig beim Einsatz von KI beteiligt werden, um Arbeitsplatzverlust, Überwachung und Kontrolle sowie Diskriminierung zu vermeiden. Dafür sind mehr Mitbestimmung und Tarifbindung unerlässlich.“ Roland Koch ergänzte: „Künstliche Intelligenz wird die Art, wie wir leben und arbeiten, revolutionieren und uns Menschen dabei einiges abverlangen. Wenn wir ihre enormen Potenziale verantwortungsvoll und klug nutzen, können wir gesellschaftlichen Fortschritt nachhaltig maximieren.“
Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU)
Die VhU vertritt die branchenübergreifenden Interessen von 85 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden in Hessen, in denen über 100.000 Unternehmen mit 1,5 Mio. Beschäftigten Mitglied sind. Alle Unternehmensgrößenklassen und alle Branchen sind vertreten: Von Landwirtschaft und Rohstoffen über Bau, Industrie, Handel und Energie bis zu Handwerk, Verkehr, Banken, Versicherungen, Medien und IKT sowie weitere Dienstleistungen.
Die VhU ist die Stimme der freiwillig organisierten hessischen Wirtschaft. Sie bündelt die gemeinsamen politischen Anliegen ihrer Mitgliedsverbände. Sowohl für die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) als auch für den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ist die VhU die Landesvertretung in Hessen.
VhU
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V.
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Brossardt: „Haben kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem“
30.01.2025- Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sieht sich in ihren Befürchtungen bestätigt, dass das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) im Herbst 2024 ohne jegliche Grundlage eine viel zu optimistische Wachstumsprognose zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) vorgelegt hat. „Selbst die heute veröffentliche Prognosekorrektur von +1,1 auf +0,3 Prozent Wachstum in 2025 halten wir angesichts der tiefgreifenden konjunkturellen und strukturellen Krise für zu optimistisch. Offensichtlich wurde das Wachstum im Herbst mit Blick auf die daraus errechneten Steuermehreinnahmen bewusst hoch und das Haushaltsloch dementsprechend klein gerechnet. Damit wurden konsumtive Spielräume geschaffen, die in Wirklichkeit gar nicht existieren. Dass der Bundeswirtschaftsminister mit Taschenspielertricks arbeitet, ist traurig. Es wird Zeit für einen Regierungswechsel“, betont vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Das Jahr 2024 war das zweite Rezessionsjahr in Folge und der vorläufige Höhepunkt einer schon fünfjährigen Phase wirtschaftlicher Schwäche. Auch die Aussichten für 2025 bleiben trüb. „Die deutschen Steuereinnahmen liegen auf Rekordniveau, die Belastung erstickt die Steuerzahler. Gleichzeitig haben wir ein Ausgabenproblem: Der Staat gibt zu viel aus, und das zu oft an der falschen Stelle. Das bremst uns alle aus. Wir müssen öffentliche Aufgaben hinterfragen, konsumtive Sozialausgaben reduzieren und deutlich mehr in unsere Zukunft investieren. Nur so bleiben die Ausgaben trotz des demografischen Wandels beherrschbar, nur so steigt die wirtschaftliche Dynamik, nur so entstehen neue Einnahmeperspektiven und können Zukunftsinvestitionen generationengerecht finanziert werden“, findet Brossardt und ergänzt: „Impulse, die in diese Richtung gehen, vermissen wir im Jahreswirtschaftsbericht. Er ist mutlos und konserviert den Status Quo – so kommen wir nicht aus der Krise.“
Die vbw fordert umfassende Entlastungen für Wirtschaft und Bürger. „Wir sind als Standort zu teuer, zu kompliziert und zu wenig für die Zukunft gerüstet. In den letzten Jahren sind die Kosten und der bürokratische Aufwand für die Unternehmen massiv gestiegen. Wir brauchen einen drastischen Bürokratieabbau sowie eine Reform des Arbeitszeitrechts. Wir müssen die Energiepreise bezahlbar machen und die Arbeitskosten verringern. Die Sozialabgaben müssen dauerhaft unter die 40-Prozent-Schwelle sinken. Die Unternehmenssteuern müssen auf international wettbewerbsfähige 25 Prozent gesenkt werden und wir müssen dringend umsteuern, um die Produktion am Standort wieder attraktiver zu machen. Dann geht es auch wieder bergauf“, so Brossardt abschließend.
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vbw betont Bedeutung des britischen Absatzmarktes für die Exportwirtschaft
Brossardt: „Neues Kapitel für erfolgreiche Wirtschaftsbeziehungen eröffnen“
30.01.2025 - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert anlässlich des fünfjährigen Jahrestages des Austritts des Vereinigten Königsreichs am 01.02.2025 aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion eine Stärkung der Handelsbeziehungen. „Auch heute noch sind unsere Unternehmen tagtäglich mit den erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen durch Handelshemmnisse im Außenhandel konfrontiert. Dabei brauchen wir gerade in diesen Zeiten starke Partner für mehr Freihandel und wirtschaftliche Kooperation. Vor allem mit Blick auf die erwartbare protektionistische Trump-Präsidentschaft und die Androhung von Strafzöllen steht für die bayerische Wirtschaft viel auf dem Spiel. Wir benötigen dringend mehr alternative Absatzmärkte. Das Vereinigte Königreich ist hier ein attraktiver Partner. Fünf Jahre nach dem Brexit wird es Zeit, die Beziehungen zu Großbritannien wieder zu intensivieren und zu stärken,“ sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw fordert daher weitere ergänzende bilaterale Vereinbarungen. „Das Handels- und Kooperationsabkommen war ein wichtiger Schritt, um das Schlimmste zu verhindern. Gleichzeitig stellen Sondervorschriften im Dienstleistungshandel, der hohe bürokratische Aufwand bei der Mobilität für Arbeitssuchende sowie der aufwändige Nachweis der Erfüllung von Ursprungsregeln die Unternehmen weiterhin vor große Probleme. Die Verlängerung der CE-Kennzeichnung für die meisten Waren auf unbestimmte Zeit ist hier ein positives Signal. Wir brauchen eindeutig mehr davon: Ein ‚Mutual Recognition Agreement‘ für sämtliche Sektoren, ein Ende des Flickenteppichs an Regelungen im Dienstleistungshandel sowie eine Senkung der Hürden bei der gegenseitigen Anerkennung von Qualifikationen. Nur so schaffen wir Planungssicherheit und die Basis für einen erfolgreichen und nachhaltigen wirtschaftliche Austausch“, erläutert Brossardt.
Mit einem Handelsvolumen von rund 16 Milliarden Euro war das Vereinigte Königreich im Jahr 2024 nur noch der zehntwichtigste Handelspartner Bayerns. „Seit dem Brexit nimmt die wirtschaftliche Bedeutung des Vereinigten Königreichs für die bayerische Wirtschaft ab. Trotzdem wurden 2024 bayerische Produkte im Wert von 11,7 Milliarden Euro dorthin exportiert, somit immerhin 5,2 Prozent aller bayerischen Exporte. Das Vereinigte Königreich bietet viel zuletzt ungenutztes Potenzial. Vor allem mit Blick auf die unberechenbare geopolitische Gemengelage sowie auf die zunehmenden weltweiten Handelshemmnisse gilt es, unsere Wirtschaftsbeziehungen wieder zu stärken. Dies wäre ein wichtiger Schritt, um unsere Exportwirtschaft weiter zu diversifizieren und krisenfest zu machen“, so Brossardt.
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Unbefriedigende Wirtschaftslage schlägt auf den Arbeitsmarkt durch.
30.01.2025 - Schwache Nachfrage aus dem Inland, kaum Investitionen und hohe Kostenbelastung: Die mittelfränkische Wirtschaft bleibt ohne Schwung und plant mit weniger Beschäftigten. Der IHK-Konjunkturklima-Index verharrt auf niedrigem Niveau.
Auch zu Beginn des Jahres 2025 kommt die mittelfränkische Wirtschaft nicht in Fahrt: Die Auftragsbestände sind nach wie vor niedrig, es wird wenig investiert. Deshalb bleiben die Geschäftserwartungen im Keller. Preissteigerungen und unbefriedigende Standortbedingungen lähmen die Wirtschaft zusätzlich. In der Folge planen die Unternehmen für die kommenden Monate mit deutlich weniger Personal. Das sind zentrale Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahreswechsel, die keine nennenswerten Verbesserungen gegenüber der Umfrage im Herbst erkennen lässt. Der IHK-Konjunkturklimaindex aus Lage und Erwartungen rangiert weiter unter der 100-Punkte-Marke und steigt nur geringfügig um 0,3 Punkte auf 92,8.
aktuelle Geschäftslage und Erwartungen: Die aktuelle Geschäftslage bewerten die mittelfränkischen Unternehmen nur minimal besser als bei der letzten IHK-Konjunkturumfrage im Herbst. Unbefriedigend ist die Lage vor allem in der Industrie, am besten wird sie von den unternehmensnahen Dienstleistern bewertet. Bei den Erwartungen für die nächsten Monate überwiegt der Pessimismus, Mittelfrankens Unternehmen rechnen klar mit einer Verschlechterung der Lage.
Investitionen und Beschäftigung: Die schlechte Stimmung und die fehlende Hoffnung auf Besserung wirken sich bereits seit Monaten negativ auf die Investitionspläne aus. Besonders in Industrie und Bauwirtschaft halten sich die Unternehmen mit Investitionen zurück. Über alle Branchen hinweg planen die Betriebe mit weniger Personal, eine Ausnahme machen nur die unternehmensnahen Dienstleistungen.
IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann: „Wir sehen deutlich, dass sich der negative Trend verfestigt und nun auch auf dem Arbeitsmarkt ankommt. Spätestens jetzt müsste allen klar sein, dass die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts Deutschland die gesamte Gesellschaft betrifft. Von der neuen Bundesregierung erwarten wir deshalb endlich die notwendigen Reformen, die wir seit langem mantraartig fordern. Stichworte: Bürokratie und Abgabenlast spürbar verringern, Planungsverfahren beschleunigen, Verwaltung digitalisieren, Energiepolitik klimafreundlich und wettbewerbsfähig gestalten.“
IHK-Konjunkturklima regional: In den einzelnen Regionen Mittelfrankens zeichnet sich ein ähnliches Bild ab wie im vergangenen Herbst. Während die Spitzenregion Erlangen nahezu konstant bleibt mit einem IHK-Konjunkturklimaindex von 113,7 Punkten, stürzt Nürnberg um 13 Punkte auf den Indexwert 91,1 ab. Die Regionen Fürth und Schwabach-Roth-Lauf lassen nur leicht nach und rangieren auf Werten von 90,7 bzw. 82,8. Die Region Westmittelfranken kann dagegen fast 10 Punkte gut machen, landet dennoch auf 79,5 Punkten und ist damit Schlusslicht im regionalen Vergleich.
IHK-Konjunkturklima nach Wirtschaftssektoren: Die Ergebnisse in den einzelnen Branchen gehen deutlich auseinander, die anhaltend ungünstigen Rahmenbedingungen machen sich jedoch in fast allen Wirtschaftszweigen bemerkbar. Die Industrie klagt weiterhin über schlechte Auftragslage und nicht ausgelastete Kapazitäten. Auch der Handel kommt nicht voran, in der Bauwirtschaft und in den verbrauchernahen Dienstleistungen brechen die Beurteilungen sogar ein. Einzig die unternehmensnahen Dienstleitungen stechen positiv hervor und können sich um einige Punkte verbessern.
Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung: Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die ausbleibende Inlandsnachfrage werden von den Betrieben als größte Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung genannt. Sorgen bereiten auch die weiterhin hohen Arbeitskosten, die Energie- und Rohstoffpreise sowie der Fachkräftemangel. Nicht so gravierend werden die Aspekte Auslandsnachfrage, Finanzierung und Wechselkurse bewertet.
Ausblick: Die Unternehmen kämpfen weiterhin mit den schwierigen Standortbedingungen. Die IHK-Konjunkturumfrage lässt befürchten, dass sich der Rückgang der Nachfrage sogar noch zuspitzen dürfte - und dies bei weiterhin hohen Arbeitskosten und Preisen. Eine wichtige Aufgabe der neuen Bundesregierung muss es deshalb laut IHK sein, die Höhe der Steuern und Abgaben zu begrenzen.
www.ihk-nuernberg.de/konjunktur
Über die IHK Nürnberg für Mittelfranken
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken ist eine unternehmerische Organisation zur Wirtschaftsförderung. Als unabhängige Selbstverwaltung der Wirtschaft erbringt sie Dienstleistungen für ihre Mitgliedsunternehmen, den Staat und die Region. Organisiert als Körperschaft des öffentlichen Rechts vertritt die IHK ausgleichend die Anliegen der gesamten Wirtschaft.
Industrie- und Handelskammer
Nürnberg für Mittelfranken
Hauptmarkt 25/27
90403 Nürnberg

29.01.2025 - Anlässlich des heutigen Wirtschaftswarntags sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas: „Der Aufruf zu dieser Demo und das Interesse daran sind ein weiteres Zeichen dafür, wie groß der Frust in weiten Teilen der Wirtschaft inzwischen ist. Als IHK-Südthüringen teilen wir die Ziele und die großen Sorgen der Unternehmer.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer sehr schwierigen Lage und inzwischen sollte auch der Letzte begriffen haben, dass wir es nicht mit einer kurzfristigen Abschwächung der deutschen Konjunktur oder schlechter Stimmung zu tun haben. Die Lage ist schlecht, das zeigen die offiziellen Wirtschaftsdaten, und das machen auch die vielen Unternehmer in den Gesprächen und besonders heute bei der Demonstration in Berlin mehr als deutlich.
Es zeigt sich, dass die scheidende Bundesregierung die deutschen Unternehmen ideologiegetrieben mitten in einer Situation, die durch Dekarbonisierung, Digitalisierung und dem demografischen Wandel bereits angespannten war, überfordert hat.
Was wir jetzt brauchen, sind grundlegende strukturelle Weichenstellungen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Oberste Priorität politischen Handelns muss deshalb die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Wirtschaft haben. Das heißt: Erstens, ernsthafte Reform der Nebenkostenstruktur des Strompreises mit dem Ziel einer drastischen Strompreissenkung. Zweitens, runter mit den Lohnnebenkosten und Schluss mit politischen Eingriffen in die Lohngestaltung. Und drittens, Schluss mit den übergriffigen Gesetzen und Verordnungen aus Brüssel. Ein Moratorium muss her!“
Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Hauptgeschäftsstelle
Bahnhofstraße 4 – 8 • 98527 Suhl

29.01.2025 - Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.: " Die kursierende Forderung nach einer Pflegebürgerversicherung lehnen wir entschieden ab. Die Pläne sind extrem beschäftigungsfeindlich und senden ein falsches Signal an Unternehmen und Versicherte. Deutschland ist schon heute bei der Steuer- und Abgabenbelastung Spitzenreiter im internationalen Vergleich. Die Pläne für eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der Pflegeversicherung würden die Beitragslast nochmals deutlich erhöhen. Das ist abzulehnen. Die Lohnzusatzkosten würden nochmals nach oben getrieben. Das ist in der gegenwärtigen schweren Konjunktur- und Standortkrise Gift für die Unternehmen. Die von uns über Jahre als rote Linie gesetzte 40-Prozent-Marke bei den Sozialversicherungsbeiträgen wird ohnehin bereits deutlich gerissen. Ein „Weiter so“ gefährdet die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts massiv.
Vielmehr braucht es in Ergänzung zur umlagefinanzierten Pflegeversicherung den Ausbau der kapitalgedeckten Pflegevorsorge. Die wachsenden Finanzierungslücken können nicht weiter aus Beitragszahlungen und Steuermitteln des Bundes gegenfinanziert werden."
ibw – Informationszentrale
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15.01.2025. - HESSENMETALL zur Wirtschaftskrise in Deutschland - Wirtschaftswende muss den Standort retten. Sechs Wochen vor der Bundestagswahl befindet sich Deutschland inmitten der längsten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik. Dies geht aus Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) auf Basis des Statistischen Bundesamtes hervor: Mit der Corona-Krise 2020 hat die deutsche Wirtschaft den langfristigen Wachstumstrend verlassen. Anstatt – wie in früheren Krisen – schnell wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren, verharrt die deutsche Wirtschaft seitdem deutlich darunter und stagniert. “Die Auswirkungen dieser Strukturkrise sind auch in unserer hessischen Metall- und Elektro-Industrie deutlich zu spüren. Im Herbst des vergangenen Jahres war die Stimmung bei den hessischen M+E-Unternehmen auf dem niedrigsten Stand seit der Wirtschaftskrise 2009 und nur jedes zehnte Unternehmen macht sich Hoffnung auf schnelle Besserung zum Jahresstart“, so Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL.
Mang ergänzte: „Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft natürlich nicht immer nur positiv. Aber egal ob Konjunkturzyklen, Öl- oder Bankenkrise: Es ging immer wieder aufwärts und nach relativ kurzer Zeit war Deutschland wieder zurück auf dem langfristigen Wachstumskurs. Nur dieses Mal nicht. Schuld daran sind zu einem großen Teil die miserablen Standortbedingungen. Diese spiegeln sich auch in der fehlenden Attraktivität für Investitionen am Standort Deutschland wider: Seit 2019 sind im Saldo über 300 Milliarden Euro Investitionskapital aus Deutschland abgeflossen. Davon allein 36 Milliarden aus der deutschen Metall- und Elektro-Industrie“, so der Vorstandsvorsitzende.
Mang unterstrich, dass Deutschland jetzt eine schnelle Wirtschaftswende brauche, um den Standort zu retten. „Steuern sowie Sozial- und Energiekosten müssen nachhaltig reduziert werden. Durch Bürokratieabbau, ein flexibles Arbeitsrecht, eine Bildungswende sowie die Rückkehr zu Technologieoffenheit und Angebotspolitik müssen Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsbedingungen am Standort deutlich verbessert werden.“
Weitere Informationen und Grafiken können Sie herunterladen unter www.gesamtmetall.de/wirtschaftskrise
Die Studie des IW finden Sie unter www.iwkoeln.de/studien/michael-groemling-intensitaeten-von-konjunkturkrisen-im-vergleich.html
HESSENMETALL ist der Arbeitgeberverband der größten Industrie in Hessen und vertritt die Interessen von über 715 Mitgliedsunternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie mit rund 130.000 Beschäftigten. Die Mitgliedschaft steht Unternehmen sowohl mit als auch ohne Tarifbindung offen. HESSENMETALL ist für Arbeitgeber eine Serviceorganisation und die Netzwerk-Plattform für Arbeit 4.0. Dienstleistungsschwerpunkte sind Arbeitsrecht, Arbeitsbeziehungen, Tarifpolitik, Fachkräftesicherung, Kommunikation, Digitale Transformation, Nachhaltigkeitsmanagement sowie Technologietransfer. Als Netzwerk bietet der Arbeitgeberverband Entscheidern und Experten die Plattform für den Erfahrungsaustausch für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Mit Hochschulkooperationen wird die Kompetenz und Innovationskraft der Mitgliedsunternehmen auch bei neuen Schlüsseltechnologien gesteigert. HESSENMETALL ist mit seiner Landesgeschäftsstelle und fünf Bezirksgruppen flächendeckend vor Ort und sichert über die Dachverbände Gesamtmetall, BDA und BDI die bundesweite Interessenvertretung der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie.
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