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Business-blogger mit täglichen Nachrichten und Themenbeiträgen von Industrie-und Handelskammern (IHK ) aus Deutschland und Österreich.

Donnerstag, 30. Januar 2025

Korrigierte Wachstumsprognose immer noch zu optimistisch.



Brossardt: „Haben kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem“

30.01.2025- Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sieht sich in ihren Befürchtungen bestätigt, dass das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) im Herbst 2024 ohne jegliche Grundlage eine viel zu optimistische Wachstumsprognose zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) vorgelegt hat. „Selbst die heute veröffentliche Prognosekorrektur von +1,1 auf +0,3 Prozent Wachstum in 2025 halten wir angesichts der tiefgreifenden konjunkturellen und strukturellen Krise für zu optimistisch. Offensichtlich wurde das Wachstum im Herbst mit Blick auf die daraus errechneten Steuermehreinnahmen bewusst hoch und das Haushaltsloch dementsprechend klein gerechnet. Damit wurden konsumtive Spielräume geschaffen, die in Wirklichkeit gar nicht existieren. Dass der Bundeswirtschaftsminister mit Taschenspielertricks arbeitet, ist traurig. Es wird Zeit für einen Regierungswechsel“, betont vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Das Jahr 2024 war das zweite Rezessionsjahr in Folge und der vorläufige Höhepunkt einer schon fünfjährigen Phase wirtschaftlicher Schwäche. Auch die Aussichten für 2025 bleiben trüb. „Die deutschen Steuereinnahmen liegen auf Rekordniveau, die Belastung erstickt die Steuerzahler. Gleichzeitig haben wir ein Ausgabenproblem: Der Staat gibt zu viel aus, und das zu oft an der falschen Stelle. Das bremst uns alle aus. Wir müssen öffentliche Aufgaben hinterfragen, konsumtive Sozialausgaben reduzieren und deutlich mehr in unsere Zukunft investieren. Nur so bleiben die Ausgaben trotz des demografischen Wandels beherrschbar, nur so steigt die wirtschaftliche Dynamik, nur so entstehen neue Einnahmeperspektiven und können Zukunftsinvestitionen generationengerecht finanziert werden“, findet Brossardt und ergänzt: „Impulse, die in diese Richtung gehen, vermissen wir im Jahreswirtschaftsbericht. Er ist mutlos und konserviert den Status Quo – so kommen wir nicht aus der Krise.“

Die vbw fordert umfassende Entlastungen für Wirtschaft und Bürger. „Wir sind als Standort zu teuer, zu kompliziert und zu wenig für die Zukunft gerüstet. In den letzten Jahren sind die Kosten und der bürokratische Aufwand für die Unternehmen massiv gestiegen. Wir brauchen einen drastischen Bürokratieabbau sowie eine Reform des Arbeitszeitrechts. Wir müssen die Energiepreise bezahlbar machen und die Arbeitskosten verringern. Die Sozialabgaben müssen dauerhaft unter die 40-Prozent-Schwelle sinken. Die Unternehmenssteuern müssen auf international wettbewerbsfähige 25 Prozent gesenkt werden und wir müssen dringend umsteuern, um die Produktion am Standort wieder attraktiver zu machen. Dann geht es auch wieder bergauf“, so Brossardt abschließend.



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Fünf Jahre Austritt des Vereinigten Königreichs aus dem Binnenmarkt - Zeit, die Beziehungen zu Großbritannien wieder zu intensivieren und zu stärken.



vbw betont Bedeutung des britischen Absatzmarktes für die Exportwirtschaft
Brossardt: „Neues Kapitel für erfolgreiche Wirtschaftsbeziehungen eröffnen“

30.01.2025 - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert anlässlich des fünfjährigen Jahrestages des Austritts des Vereinigten Königsreichs am 01.02.2025 aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion eine Stärkung der Handelsbeziehungen. „Auch heute noch sind unsere Unternehmen tagtäglich mit den erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen durch Handelshemmnisse im Außenhandel konfrontiert. Dabei brauchen wir gerade in diesen Zeiten starke Partner für mehr Freihandel und wirtschaftliche Kooperation. Vor allem mit Blick auf die erwartbare protektionistische Trump-Präsidentschaft und die Androhung von Strafzöllen steht für die bayerische Wirtschaft viel auf dem Spiel. Wir benötigen dringend mehr alternative Absatzmärkte. Das Vereinigte Königreich ist hier ein attraktiver Partner. Fünf Jahre nach dem Brexit wird es Zeit, die Beziehungen zu Großbritannien wieder zu intensivieren und zu stärken,“ sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die vbw fordert daher weitere ergänzende bilaterale Vereinbarungen. „Das Handels- und Kooperationsabkommen war ein wichtiger Schritt, um das Schlimmste zu verhindern. Gleichzeitig stellen Sondervorschriften im Dienstleistungshandel, der hohe bürokratische Aufwand bei der Mobilität für Arbeitssuchende sowie der aufwändige Nachweis der Erfüllung von Ursprungsregeln die Unternehmen weiterhin vor große Probleme. Die Verlängerung der CE-Kennzeichnung für die meisten Waren auf unbestimmte Zeit ist hier ein positives Signal. Wir brauchen eindeutig mehr davon: Ein ‚Mutual Recognition Agreement‘ für sämtliche Sektoren, ein Ende des Flickenteppichs an Regelungen im Dienstleistungshandel sowie eine Senkung der Hürden bei der gegenseitigen Anerkennung von Qualifikationen. Nur so schaffen wir Planungssicherheit und die Basis für einen erfolgreichen und nachhaltigen wirtschaftliche Austausch“, erläutert Brossardt.

Mit einem Handelsvolumen von rund 16 Milliarden Euro war das Vereinigte Königreich im Jahr 2024 nur noch der zehntwichtigste Handelspartner Bayerns. „Seit dem Brexit nimmt die wirtschaftliche Bedeutung des Vereinigten Königreichs für die bayerische Wirtschaft ab. Trotzdem wurden 2024 bayerische Produkte im Wert von 11,7 Milliarden Euro dorthin exportiert, somit immerhin 5,2 Prozent aller bayerischen Exporte. Das Vereinigte Königreich bietet viel zuletzt ungenutztes Potenzial. Vor allem mit Blick auf die unberechenbare geopolitische Gemengelage sowie auf die zunehmenden weltweiten Handelshemmnisse gilt es, unsere Wirtschaftsbeziehungen wieder zu stärken. Dies wäre ein wichtiger Schritt, um unsere Exportwirtschaft weiter zu diversifizieren und krisenfest zu machen“, so Brossardt.



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IHK-Konjunkturklima - Mittelfränkische Wirtschaft tritt auf der Stelle.



Unbefriedigende Wirtschaftslage schlägt auf den Arbeitsmarkt durch.

30.01.2025 - Schwache Nachfrage aus dem Inland, kaum Investitionen und hohe Kostenbelastung: Die mittelfränkische Wirtschaft bleibt ohne Schwung und plant mit weniger Beschäftigten. Der IHK-Konjunkturklima-Index verharrt auf niedrigem Niveau.

Auch zu Beginn des Jahres 2025 kommt die mittelfränkische Wirtschaft nicht in Fahrt: Die Auftragsbestände sind nach wie vor niedrig, es wird wenig investiert. Deshalb bleiben die Geschäftserwartungen im Keller. Preissteigerungen und unbefriedigende Standortbedingungen lähmen die Wirtschaft zusätzlich. In der Folge planen die Unternehmen für die kommenden Monate mit deutlich weniger Personal. Das sind zentrale Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahreswechsel, die keine nennenswerten Verbesserungen gegenüber der Umfrage im Herbst erkennen lässt. Der IHK-Konjunkturklimaindex aus Lage und Erwartungen rangiert weiter unter der 100-Punkte-Marke und steigt nur geringfügig um 0,3 Punkte auf 92,8.

aktuelle Geschäftslage und Erwartungen: Die aktuelle Geschäftslage bewerten die mittelfränkischen Unternehmen nur minimal besser als bei der letzten IHK-Konjunkturumfrage im Herbst. Unbefriedigend ist die Lage vor allem in der Industrie, am besten wird sie von den unternehmensnahen Dienstleistern bewertet. Bei den Erwartungen für die nächsten Monate überwiegt der Pessimismus, Mittelfrankens Unternehmen rechnen klar mit einer Verschlechterung der Lage.

Investitionen und Beschäftigung: Die schlechte Stimmung und die fehlende Hoffnung auf Besserung wirken sich bereits seit Monaten negativ auf die Investitionspläne aus. Besonders in Industrie und Bauwirtschaft halten sich die Unternehmen mit Investitionen zurück. Über alle Branchen hinweg planen die Betriebe mit weniger Personal, eine Ausnahme machen nur die unternehmensnahen Dienstleistungen.

IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann: „Wir sehen deutlich, dass sich der negative Trend verfestigt und nun auch auf dem Arbeitsmarkt ankommt. Spätestens jetzt müsste allen klar sein, dass die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts Deutschland die gesamte Gesellschaft betrifft. Von der neuen Bundesregierung erwarten wir deshalb endlich die notwendigen Reformen, die wir seit langem mantraartig fordern. Stichworte: Bürokratie und Abgabenlast spürbar verringern, Planungsverfahren beschleunigen, Verwaltung digitalisieren, Energiepolitik klimafreundlich und wettbewerbsfähig gestalten.“

IHK-Konjunkturklima regional: In den einzelnen Regionen Mittelfrankens zeichnet sich ein ähnliches Bild ab wie im vergangenen Herbst. Während die Spitzenregion Erlangen nahezu konstant bleibt mit einem IHK-Konjunkturklimaindex von 113,7 Punkten, stürzt Nürnberg um 13 Punkte auf den Indexwert 91,1 ab. Die Regionen Fürth und Schwabach-Roth-Lauf lassen nur leicht nach und rangieren auf Werten von 90,7 bzw. 82,8. Die Region Westmittelfranken kann dagegen fast 10 Punkte gut machen, landet dennoch auf 79,5 Punkten und ist damit Schlusslicht im regionalen Vergleich.

IHK-Konjunkturklima nach Wirtschaftssektoren: Die Ergebnisse in den einzelnen Branchen gehen deutlich auseinander, die anhaltend ungünstigen Rahmenbedingungen machen sich jedoch in fast allen Wirtschaftszweigen bemerkbar. Die Industrie klagt weiterhin über schlechte Auftragslage und nicht ausgelastete Kapazitäten. Auch der Handel kommt nicht voran, in der Bauwirtschaft und in den verbrauchernahen Dienstleistungen brechen die Beurteilungen sogar ein. Einzig die unternehmensnahen Dienstleitungen stechen positiv hervor und können sich um einige Punkte verbessern.

Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung: Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die ausbleibende Inlandsnachfrage werden von den Betrieben als größte Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung genannt. Sorgen bereiten auch die weiterhin hohen Arbeitskosten, die Energie- und Rohstoffpreise sowie der Fachkräftemangel. Nicht so gravierend werden die Aspekte Auslandsnachfrage, Finanzierung und Wechselkurse bewertet.

Ausblick: Die Unternehmen kämpfen weiterhin mit den schwierigen Standortbedingungen. Die IHK-Konjunkturumfrage lässt befürchten, dass sich der Rückgang der Nachfrage sogar noch zuspitzen dürfte - und dies bei weiterhin hohen Arbeitskosten und Preisen. Eine wichtige Aufgabe der neuen Bundesregierung muss es deshalb laut IHK sein, die Höhe der Steuern und Abgaben zu begrenzen.

www.ihk-nuernberg.de/konjunktur


Über die IHK Nürnberg für Mittelfranken
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken ist eine unternehmerische Organisation zur Wirtschaftsförderung. Als unabhängige Selbstverwaltung der Wirtschaft erbringt sie Dienstleistungen für ihre Mitgliedsunternehmen, den Staat und die Region. Organisiert als Körperschaft des öffentlichen Rechts vertritt die IHK ausgleichend die Anliegen der gesamten Wirtschaft.

Industrie- und Handelskammer
Nürnberg für Mittelfranken
Hauptmarkt 25/27
90403 Nürnberg







 

 

Mittwoch, 29. Januar 2025

Wirtschaftswarntag - IHK Südthüringen prangert ideologiegetriebene Wirtschaftspolitik an.




29.01.2025 - Anlässlich des heutigen Wirtschaftswarntags sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas: „Der Aufruf zu dieser Demo und das Interesse daran sind ein weiteres Zeichen dafür, wie groß der Frust in weiten Teilen der Wirtschaft inzwischen ist. Als IHK-Südthüringen teilen wir die Ziele und die großen Sorgen der Unternehmer.

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer sehr schwierigen Lage und inzwischen sollte auch der Letzte begriffen haben, dass wir es nicht mit einer kurzfristigen Abschwächung der deutschen Konjunktur oder schlechter Stimmung zu tun haben. Die Lage ist schlecht, das zeigen die offiziellen Wirtschaftsdaten, und das machen auch die vielen Unternehmer in den Gesprächen und besonders heute bei der Demonstration in Berlin mehr als deutlich.

Es zeigt sich, dass die scheidende Bundesregierung die deutschen Unternehmen ideologiegetrieben mitten in einer Situation, die durch Dekarbonisierung, Digitalisierung und dem demografischen Wandel bereits angespannten war, überfordert hat.

Was wir jetzt brauchen, sind grundlegende strukturelle Weichenstellungen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Oberste Priorität politischen Handelns muss deshalb die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Wirtschaft haben. Das heißt: Erstens, ernsthafte Reform der Nebenkostenstruktur des Strompreises mit dem Ziel einer drastischen Strompreissenkung. Zweitens, runter mit den Lohnnebenkosten und Schluss mit politischen Eingriffen in die Lohngestaltung. Und drittens, Schluss mit den übergriffigen Gesetzen und Verordnungen aus Brüssel. Ein Moratorium muss her!“


Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Hauptgeschäftsstelle
Bahnhofstraße 4 – 8 • 98527 Suhl

Forderung nach einer Pflegebürgerversicherung ist extrem beschäftigungsfeindlich.



29.01.2025 - Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.: " Die kursierende Forderung nach einer Pflegebürgerversicherung lehnen wir entschieden ab. Die Pläne sind extrem beschäftigungsfeindlich und senden ein falsches Signal an Unternehmen und Versicherte. Deutschland ist schon heute bei der Steuer- und Abgabenbelastung Spitzenreiter im internationalen Vergleich. Die Pläne für eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der Pflegeversicherung würden die Beitragslast nochmals deutlich erhöhen. Das ist abzulehnen. Die Lohnzusatzkosten würden nochmals nach oben getrieben. Das ist in der gegenwärtigen schweren Konjunktur- und Standortkrise Gift für die Unternehmen. Die von uns über Jahre als rote Linie gesetzte 40-Prozent-Marke bei den Sozialversicherungsbeiträgen wird ohnehin bereits deutlich gerissen. Ein „Weiter so“ gefährdet die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts massiv.

Vielmehr braucht es in Ergänzung zur umlagefinanzierten Pflegeversicherung den Ausbau der kapitalgedeckten Pflegevorsorge. Die wachsenden Finanzierungslücken können nicht weiter aus Beitragszahlungen und Steuermitteln des Bundes gegenfinanziert werden."



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Mittwoch, 15. Januar 2025

Standortbedingungen in Deutschland miserabel.




15.01.2025. - HESSENMETALL zur Wirtschaftskrise in Deutschland - Wirtschaftswende muss den Standort retten. Sechs Wochen vor der Bundestagswahl befindet sich Deutschland inmitten der längsten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik. Dies geht aus Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) auf Basis des Statistischen Bundesamtes hervor: Mit der Corona-Krise 2020 hat die deutsche Wirtschaft den langfristigen Wachstumstrend verlassen. Anstatt – wie in früheren Krisen – schnell wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren, verharrt die deutsche Wirtschaft seitdem deutlich darunter und stagniert. “Die Auswirkungen dieser Strukturkrise sind auch in unserer hessischen Metall- und Elektro-Industrie deutlich zu spüren. Im Herbst des vergangenen Jahres war die Stimmung bei den hessischen M+E-Unternehmen auf dem niedrigsten Stand seit der Wirtschaftskrise 2009 und nur jedes zehnte Unternehmen macht sich Hoffnung auf schnelle Besserung zum Jahresstart“, so Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL.

Mang ergänzte: „Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft natürlich nicht immer nur positiv. Aber egal ob Konjunkturzyklen, Öl- oder Bankenkrise: Es ging immer wieder aufwärts und nach relativ kurzer Zeit war Deutschland wieder zurück auf dem langfristigen Wachstumskurs. Nur dieses Mal nicht. Schuld daran sind zu einem großen Teil die miserablen Standortbedingungen. Diese spiegeln sich auch in der fehlenden Attraktivität für Investitionen am Standort Deutschland wider: Seit 2019 sind im Saldo über 300 Milliarden Euro Investitionskapital aus Deutschland abgeflossen. Davon allein 36 Milliarden aus der deutschen Metall- und Elektro-Industrie“, so der Vorstandsvorsitzende.

Mang unterstrich, dass Deutschland jetzt eine schnelle Wirtschaftswende brauche, um den Standort zu retten. „Steuern sowie Sozial- und Energiekosten müssen nachhaltig reduziert werden. Durch Bürokratieabbau, ein flexibles Arbeitsrecht, eine Bildungswende sowie die Rückkehr zu Technologieoffenheit und Angebotspolitik müssen Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsbedingungen am Standort deutlich verbessert werden.“

Weitere Informationen und Grafiken können Sie herunterladen unter www.gesamtmetall.de/wirtschaftskrise 

Die Studie des IW finden Sie unter www.iwkoeln.de/studien/michael-groemling-intensitaeten-von-konjunkturkrisen-im-vergleich.html

HESSENMETALL ist der Arbeitgeberverband der größten Industrie in Hessen und vertritt die Interessen von über 715 Mitgliedsunternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie mit rund 130.000 Beschäftigten. Die Mitgliedschaft steht Unternehmen sowohl mit als auch ohne Tarifbindung offen. HESSENMETALL ist für Arbeitgeber eine Serviceorganisation und die Netzwerk-Plattform für Arbeit 4.0. Dienstleistungsschwerpunkte sind Arbeitsrecht, Arbeitsbeziehungen, Tarifpolitik, Fachkräftesicherung, Kommunikation, Digitale Transformation, Nachhaltigkeitsmanagement sowie Technologietransfer. Als Netzwerk bietet der Arbeitgeberverband Entscheidern und Experten die Plattform für den Erfahrungsaustausch für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Mit Hochschulkooperationen wird die Kompetenz und Innovationskraft der Mitgliedsunternehmen auch bei neuen Schlüsseltechnologien gesteigert. HESSENMETALL ist mit seiner Landesgeschäftsstelle und fünf Bezirksgruppen flächendeckend vor Ort und sichert über die Dachverbände Gesamtmetall, BDA und BDI die bundesweite Interessenvertretung der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie.

HESSENMETALL
Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V.
Emil-von-Behring-Straße 4
60439 Frankfurt
Telefon: 069 95808-0
Fax: 069 95808-126
E-Mail: info@hessenmetall.de
Homepage: www.hessenmetall.de



Montag, 13. Januar 2025

IHK Saarland verlässt Social-Media-Plattform X



Die IHK Saarland stellt ihren Social-Media-Kanal auf der Plattform X ein. "X steht mittlerweile für eine algorithmische Priorisierung problematischer Inhalte und eine massive Einschränkung organischer Reichweite. Das macht eine neutrale Nutzung unmöglich und widerspricht fundamentalen Werten unserer wirtschaftlichen Grundordnung", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé. Twitter, heute X, war der erste Social-Media-Kanal, mit dem die IHK Saarland im Jahr 2015 aktiv wurde. 

Jetzt sei es an der Zeit, die Kommunikation über diese Plattform einzustellen, sagt Thomé. In ihren weiteren Social-Media-Kanälen - darunter Facebook und Instagram - hält die IHK ihr Engagement vorerst aufrecht. "Wir sehen auch auf anderen Plattformen derzeit Entwicklungen, die in die falsche Richtung gehen. Diese Netzwerke und ihre Algorithmen werden wir daher sehr aufmerksam beobachten und gegebenenfalls weitere Konsequenzen ziehen", so Thomé.



IHK Saarland
Franz-Josef-Röder-Straße 9
66119 Saarbrücken

Internet: www.saarland.ihk.de

Dienstag, 7. Januar 2025

Bayerns Wirtschaft steckt in der Rezession

Brossardt: „Neues vbw-Dashboard zeigt besorgniserregende Entwicklung“







07.01.2025 - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert im Rahmen eines wirtschaftlichen Rückblicks auf das Jahr 2024 eine grundlegende und schnelle Wirtschaftswende. „Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr bestenfalls stagnieren, wahrscheinlich geht es sogar erneut leicht zurück. Vor allem Baugewerbe und Industrie befinden sich in der Rezession. Das trifft unsere bayerische Wirtschaft besonders hart: Beide Sektoren haben eine überdurchschnittliche Bedeutung für den Freistaat. Die dramatischen Einbrüche in diesen Branchen ziehen die gesamtwirtschaftliche Lage in Bayern weiter nach unten. Fakt ist: Unsere Industrie braucht endlich den Befreiungsschlag raus der Krise. Der entscheidende Schlüssel für Bayern liegt in der wirtschaftspolitischen Neuausrichtung der Bundespolitik. Hier muss die neue Bundesregierung gleich zu Beginn anpacken“, fordert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die bislang vorliegenden Wirtschaftsdaten für das Jahr 2024 zeichnen ein alarmierendes Bild. „Industrieproduktion und Baugewerbe verzeichneten im Freistaat in den ersten zehn Monaten des Jahres ein Minus von 5,0 Prozent und 9,1 Prozent. Die Stimmung bei den bayerischen Unternehmen ist dem ifo-Konjunkturtest zufolge darüber hinaus an einem Tiefpunkt angelangt. Die Betriebe, die ihre wirtschaftliche Lage als schlecht bezeichnen, überwiegen deutlich gegenüber den positiv gestimmten Unternehmen. Mehr noch: mit Blick auf die anstehenden Monate sind deutlich mehr Betriebe pessimistisch als optimistisch. Auch am Arbeitsmarkt sind die Folgen spürbar. Seit Mai 2024 liegen die Arbeitslosenzahlen in Bayern durchgehend im zweistelligen Prozentbereich über den jeweiligen Vorjahreswerten. Das zeigt: Es brodelt an allen Ecken und Enden“, erläutert Brossardt.

Aus Sicht der vbw muss die neue Bundesregierung zügig eine umfassende Wende in der Wirtschaftspolitik einleiten. „Es besteht die reale Gefahr, dass uns 2025 das nächste wirtschaftlich verlorene Jahr droht – mit all seinen Folgen. Dieses Risiko können wir nicht verantworten. Dies gilt auch mit Blick auf den immer rauer werden globalen Wettbewerb und der Ankündigung von US-Strafzöllen durch den Präsidenten unseres größten wirtschaftlichen Absatzmarktes, Donald Trump in den USA. Die Neuwahlen im Februar bieten hier die Chance, den Grundstein zu einem wirtschaftlichen Comeback zu legen“, so Brossardt abschließend.

Das neue vbw-Dashboard verschafft einen stets aktuellen und kompakten Überblick über die wichtigsten Konjunkturindikatoren in Bayern.

Eine Übersicht über die gesamtwirtschaftliche Lage in Bayern finden Sie hier vbw Konjunktur-Dashboard.




vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Max-Joseph-Str. 5
80333 München
Internet: www.vbw-bayern.de 
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MEO-Ausbildungsmarkt trotzt Wirtschaftsflaute



07.01.2025 - Schon im Herbst letzten Jahres hatte die für die MEO-Region zuständige Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) aufhorchen lassen. Mitten in einer Zeit trüber Wirtschaftsprognosen veröffentlichte die IHK ihre Konjunkturdaten unter der Überschrift „Licht am Ende des Tunnels“. 

Die neuen Zahlen zum Ausbildungsmarkt bestätigen nun den positiven Trend. 3.194 neue Ausbildungsverträge verzeichnet die IHK für die MEO-Region im Jahr 2024. Das sind 56 Verträge beziehungsweise 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist der beste Wert landesweit. Die NRW-Gesamtzahlen sind sogar rückläufig. 

„Unsere Unternehmen investieren in ihre Fachkräfte von morgen“ 

Robert Schweizog, Leiter des Geschäftsfeldes „Bildung & Prüfung“, freut sich über die positive Entwicklung: „Unsere Unternehmen denken auch in rauen Zeiten an morgen und investieren in die Ausbildung – und damit in ihre Fachkräfte von morgen.“ Ebenfalls mache sich hier die gute Arbeit der Ausbildungsberatungen und im Azubi-Marketing bezahlt. „Unsere Ausbildungsberater wissen, was in den Branchen los ist, und können die Ausbildungsbetriebe entsprechend beraten. Das Marketing-Team ist zudem nah dran an den Jugendlichen. Wir legen den Fokus in der IHK klar auf Ausbildung und die Zahlen spiegeln das wider.“

Dienstleistungssektor mit zweistelligen Zuwächsen 

Tatsächlich stellt die IHK einen Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung und den Ausbildungszahlen fest. So sind Ausbildungen im Bereich der Dienstleistungen wie etwa bei Banken, Versicherungen oder in der Hotellerie und Gastronomie Treiber der guten Entwicklung mit zweistelligen Zuwächsen. Der Dienstleistungssektor schaute in der IHK-Konjunkturumfrage auch am positivsten in die Zukunft. Der besonders gebeutelte Handel hingegen muss auch bei den Ausbildungsverträgen ein Minus von knapp 10 Prozent in Kauf nehmen. In der Industrie erweist sich die Metallbranche mit einem Plus von 23 Prozent als erstaunlich robust. Insgesamt entwickeln sich gewerblich-technische Berufe mit einem Plus von 9 Prozent positiv, während kaufmännische Berufe mit 1 Prozent rückläufig sind. 

Beim Blick auf die einzelnen Standorte kann Essen bei den Ausbildungszahlen ein Plus von 6,7 Prozent bzw. 135 Verträgen im Vergleich zum Jahr 2023 vorweisen. In Mülheim waren es 44 Verträge weniger als im Vorjahr (-7,7 Prozent). Für Oberhausen ergibt sich ein Minus von 6,5 Prozent bzw. 35 Verträgen. 

Hinweis: Die Industrie- und Handelskammer registriert die Ausbildungsverträge ihrer Mitgliedsunternehmen aus den Sektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen. Sie steht damit für etwa 60 Prozent des gesamten Ausbildungsmarktes.

Foto: Robert Schweizog, Geschäftsfeldleiter "Bildung & Prüfung" (© IHK Essen).

 

Industrie‑ und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen

Am Waldthausenpark 2

45127 Essen

www.essen.ihk24.de






Immer höhere Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Fachkräftemangel verhindern.



07. Januar 2025 -  Arbeitslose besser vermitteln und Fachkräfteverfahren beschleunigen. - Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember auf rund 194.300 gestiegen, rund 1.400 Personen mehr als im November. Im Gesamtjahr 2024 waren durchschnittlich knapp 195.000 Personen arbeitslos, rund 14.000 mehr als 2023. Damit liegt die Arbeitslosigkeit auf dem höchsten Stand seit 2010. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt 2024 mit knapp 69.000 auf dem höchsten Stand seit 2011. Zum 1.1.2025 steigt der Gesamtsozialversicherungsbeitrag nominell auf 41,9 Prozent, dem höchsten Stand seit 2006.

 
„Dem Arbeitsmarkt in Hessen droht mit deutlich mehr Arbeitslosen bei gleichzeitigem Fachkräftemangel eine immer größere Spaltung. Deshalb dürfen Jobcenter und Arbeitsagenturen in ihren Anstrengungen nicht nachlassen und müssen wieder mehr Arbeitslose in Beschäftigung vermitteln. Denn trotz schwieriger Wirtschaftslage gibt es hessenweit rund 100.000 offene Stellen, etwa für Verkäufer, Postzusteller, Lageristen sowie Erzieher und Sozialarbeiter. Aber auch der Maschinenbau, Bürojobs, das Handwerk oder das Reinigungsgewerbe bieten viele Jobchancen. Die Politik ist aufgerufen, das zu hoch ausgestaltete Bürgergeld auf Aktivierung auszurichten: durch Rücknahme der erleichterten Vermögens- und Wohnkostenprüfung und durch Verschärfung der Sanktionsvorschriften“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände.
 
„Doch selbst bei bester Ausschöpfung des inländischen Potenzials entsteht durch den Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge eine immer größere Fachkräftelücke, und das über alle Branchen hinweg. Daher braucht es dringend auch mehr gesteuerte Fachkräftezuwanderung. Damit die hessische Wirtschaft im Wettbewerb um Fachkräfte nicht weiterhin das Nachsehen hat, muss die im hessischen Koalitionsvertrag versprochene „Fast-Lane für Fachkräfte aus dem Ausland“ in den Ausländerbehörden rasch umgesetzt werden, auch unabhängig von der Frage einer sicherlich hilfreichen Zentralisierung für Erwerbszuwanderungsverfahren. Denn viel zu oft gerät die gesteuerte Erwerbszuwanderung – die ohnehin nur rund 10 Prozent der Zuwanderung ausmacht – im Gros der humanitären Zuwanderung in den Ausländerbehörden aus dem Blick“, so Pollert.

Besorgt blickt Pollert auf die stetig steigenden Sozialabgaben, die weniger Netto für die Arbeitnehmer und höhere Arbeitskosten für den Arbeitgeber bedeuteten: „Die nächste Bundesregierung muss die standortfeindlich hohen Sozialabgaben endlich mit einem generationengerechten Finanzierungskonzept auf unter 40 Prozent bringen. Hierzu brauchen wir eine sozialpolitische Kehrtwende, insbesondere mit Strukturreformen in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Vorschläge haben wir vorgelegt: etwa die Abschaffung der abschlagfreien Frührente oder eine kapitalgedeckte Ergänzung der gesetzlichen Pflegeversicherung. Auch die jüngst beschlossene Krankenhausreform hat Potenzial und muss im Land zügig umgesetzt werden. Allerdings lehnen wir die Verschiebung von 25 Milliarden Euro für einen sog. Transformationsfonds auf die Beitragszahler ab. Denn zuständig für Investitionskosten sind die Länder, in deren Planungshoheit die sanierungsbedürftigen Krankenhausstrukturen schließlich auch entstanden sind“, sagte der VhU-Hauptgeschäftsführer.

Weiterführende Informationen
VhU-Positionspapier „Gesamtsozialversicherungsbeitrag unter 40 Prozent begrenzen – mit politischem Mut für eine generationengerechte Reform der Sozialversicherung

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU)
Die VhU vertritt die branchenübergreifenden Interessen von 86 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden in Hessen, in denen über 100.000 Unternehmen mit 1,5 Mio. Beschäftigten Mitglied sind. Alle Unternehmensgrößenklassen und alle Branchen sind vertreten: Von Landwirtschaft und Rohstoffen über Bau, Industrie, Handel und Energie bis zu Handwerk, Verkehr, Banken, Versicherungen, Medien und IKT sowie weitere Dienstleistungen.
Die VhU ist die Stimme der freiwillig organisierten hessischen Wirtschaft. Sie bündelt die gemeinsamen politischen Anliegen ihrer Mitgliedsverbände. Sowohl für die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) als auch für den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ist die VhU die Landesvertretung in Hessen.

VhU

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