Nachrichten und Themenbeiträge von Industrie-und Handelskammern (IHK ) aus Deutschland und Österreich
Business-blogger
Sonntag, 15. Dezember 2024
Stagnation auf dem Ausbildungsmarkt
RG-Bau präsentiert Preisverleihung „Auf IT gebaut“ sowie umfassendes Programm und neue Formate auf der BAU 2025
Vom 13. bis 17. Januar 2025 öffnet die BAU, die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, in München ihre Türen. Das RKW Kompetenzzentrum, vertreten durch die RG-Bau, bietet im Rahmen der Messe informative Vorträge und stellt die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ vor. Mit Anmeldung zu den Veranstaltungen der RG-Bau erhalten Teilnehmende ein kostenfreies Tagesticket zum Besuch der BAU.
Eschborn,
12. Dezember 2024. Auch in diesem Jahr widmet sich die Messe verschiedenen
Leitthemen, die die aktuellen Trends der Branche aufgreifen. Im Mittelpunkt
steht dabei die praktische Umsetzung. Die Veranstaltungen bieten Einblicke in
neue Techniken, innovative Materialien und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten.
Die Expertinnen der RG-Bau
vor Ort
Am Stand der RG-Bau in Halle A3, Stand 531 informieren die Kolleginnen zu den
Themen Fachkräftesicherung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Bauwirtschaft.
Zudem haben Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich über die
prämierten Arbeiten der vergangenen Jahre im Wettbewerb „Auf IT gebaut –
Bauberufe mit Zukunft“ zu informieren.
Preisverleihung
im Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“
Am 14. Januar 2025 findet die Preisverleihung des Wettbewerbs „Auf IT gebaut –
Bauberufe mit Zukunft“ statt (Halle A4, Forum Innovation Hub, 330, von 10 bis
13 Uhr), welcher unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) steht. Mit einem neuen Konzept – weg vom
Vortragssaal, hinein in die Messehallen – bietet die Veranstaltung den
Teilnehmenden die Gelegenheit, mehr über die prämierten Wettbewerbsbeiträge zu
erfahren. Die RG-Bau präsentiert gemeinsam mit den Preisträgerinnen und
Preisträgern innovative, praxisnahe Lösungen für die Wertschöpfungskette. Die
Gewinnerinnen und Gewinner erläutern zudem, welchen Anlass es für die
Entwicklung ihrer Lösung gab und welche beruflichen Ziele sie in der
Bauwirtschaft verfolgen.
Prämierung
in vier Kategorien plus zwei Sonderehrungen
Ausgezeichnet werden Arbeiten aus den vier Bereichen Handwerk und Technik,
Architektur, Bauingenieurwesen und Baubetriebswirtschaft. Zusätzlich vergibt
das RKW Kompetenzzentrum auch in diesem Jahr den Sonderpreis Start-up. Ein
weiterer Sonderpreis wird von der Ed. Züblin AG verliehen. Die Vielfalt der
Projekte zeigt, wie die Nachwuchstalente der Bauwirtschaft durch Anwendungen
digitaler Methoden, bis hin zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die Zukunft
der Branche gestalten.
Weitere
Informationen zum Programm sowie Anmeldung unter www.rkw.link/digibau25
Zukunft
des Bauens: Biobasierte Baustoffe im Fokus
Fachveranstaltung in
Kooperation mit dem Fraunhofer Raum und Bau (IRB)
Am 15. Januar 2025 erörtern Expertinnen und Experten die Rolle nachwachsender
Baustoffe für das Bauen in der Gegenwart und in der Zukunft (Forum Innovation
Hub, Halle A4, Stand 330, von 10 bis 12 Uhr). Biobasiertes Bauen wird
angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Verantwortung langfristig immer
bedeutender. Erneuerbare Materialien, die Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit
vereinen, aber bisher noch nicht umfangreich genutzt werden, stehen im
Mittelpunkt des Forums. Die Natur stellt eine Vielzahl erneuerbarer Rohstoffe
bereit, deren Potenzial für die Baupraxis durch innovative Produkte und
Praxisbeispiele aufgezeigt wird. Dabei werden Herausforderungen wie
Verfügbarkeit und Langlebigkeit thematisiert und im Anschluss mit den
Referierenden diskutiert. Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick
darüber zu vermitteln, wie biobasierte Baustoffe künftig von allen Akteuren
entlang der Wertschöpfungskette Bau gezielter eingesetzt werden können, um die
gebaute Umwelt als CO2-Speicher zu nutzen.
Weitere Informationen zum Programm sowie der Anmeldung unter www.rkw.link/biobasiertbau
Über
das RKW Kompetenzzentrum
Das RKW Kompetenzzentrum ist ein neutraler Impuls- und Ratgeber für den
deutschen Mittelstand. Es sensibilisiert angehende wie etablierte kleine und
mittlere Unternehmen für Zukunftsthemen und unterstützt sie dabei, ihre
Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft auszubauen. Das RKW Kompetenzzentrum
leistet damit einen Beitrag zur Stärkung des Gründungsgeschehens und zur
nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Zu den aktuellen
Schwerpunktthemen „Gründung“,
„Fachkräftesicherung“, „Digitalisierung“ und „Innovation“
bietet das RKW Kompetenzzentrum daher praxisnahe und branchenübergreifende
Informationen sowie Handlungshilfen an. Bei der Verbreitung der Ergebnisse vor
Ort arbeitet das RKW Kompetenzzentrum mit Sitz in Eschborn eng mit den RKW Landesorganisationen in den
Bundesländern zusammen.
Das RKW
Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des
Deutschen Bundestages gefördert. Weitere Informationen: www.rkw-kompetenzzentrum.de
RKW Kompetenzzentrum
Düsseldorfer Str. 40 A
65760 Eschborn
KMU gegen Cyberkriminalität rüsten: NIS-2-konforme Lösungen im Fokus
Die neue
EU-Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-2-Richtlinie)
verschärft die IT-Sicherheitsanforderungen für kleine und mittlere Unternehmen
(KMU) erheblich. Bei dem Projekt „KMU.kompetent.sicher.“ werden die Firmen mit
Richtlinien-konformen Trainingsinhalten unterstützt, die von der Universität
Paderborn, der Universität Hohenheim, dem Innovationsnetzwerk InnoZent OWL und
dem IT-Dienstleister coactum GmbH entwickelt worden sind. Auf die neue
Richtlinie zugeschnittene Schulungsangebote helfen KMU dabei, ihre individuelle
Betroffenheit in Bezug auf die NIS-2-Richtlinie einzuschätzen, Lücken zu
identifizieren und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Das Projekt hat eine
Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Klimaschutz mit rund 1 Million Euro gefördert.
Die Richtlinie
verpflichtet Unternehmen in den meisten Sektoren zu umfassenden
Sicherheitsstrategien, Risikoanalysen und zur Meldung von Sicherheitsvorfällen.
Durch die Einbindung in Lieferketten und die damit oft verbundene digitale
Vernetzung betrifft sie indirekt nahezu alle Unternehmen, auch KMU. Zu den
Vorgaben gehören Maßnahmen wie Zero-Trust-Grundsätze, regelmäßige
Software-Updates, sichere Gerätekonfiguration und Identitätsmanagement.
Mitarbeitende sollen zudem für Bedrohungen wie Phishing oder Social-Engineering
sensibilisiert werden. Der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Simon Thanh-Nam
Trang von der Universität Paderborn hebt hervor: „Das NIS-2-Umsetzungsgesetz
wird in Deutschland schätzungsweise 30.000 Unternehmen betreffen, darunter
viele KMU, die oft mit begrenzten Ressourcen im Bereich IT-Sicherheit kämpfen.”
Maßgeschneiderte
und praxisorientierte Trainingseinheiten: NIS-2-Anforderungen effizient
umsetzen
Die
bestehenden Schulungs- und Qualifizierungs-Angebote, die von den
Projektpartner*innen bereits in den Vorgängerprojekten „KMU. Einfach Sicher.“
und „ITS.kompetent” entwickelt wurden, werden nun an NIS-2 angepasst und in
handlungsorientierte „Learning Nuggets”, also kleine Lernaktivitäten überführt.
Prof. Dr. Julia Warwas von der Universität Hohenheim, Professur für
Wirtschaftspädagogik, sieht in den Lerneinheiten viele Vorteile: „Wir möchten
die vielschichtigen Inhalte zu IT-Sicherheit in kleine, digitale, modular
aufgebaute Lerneinheiten verpacken. Diese Learning Nuggets lassen sich dann in
einem individuellen Tempo und zeitlich flexibel absolvieren, sodass man sie
persönlich gut mit seinem Berufsalltag vereinbaren kann.”
Um den
Nutzer*innen einen niedrigschwelligen Zugang zu IT-Sicherheitsthemen zu
vermitteln, setzen die Projektpartner*innen zudem auf einen praxisnahen Ansatz
mit Storytelling-Elementen. „In Form von True-Crime-Beispielen zeigen wir in
den Trainingsinhalten u. a., wie Phishing, eine Form des Internetbetrugs,
funktioniert und welche Konsequenzen daraus entstehen können”, erklärt Dominik
Niehus, Geschäftsführer von coactum GmbH. Dabei werden reale Fälle analysiert
und anschaulich gezeigt, wie Angreifende vorgehen, um sensible Daten zu
stehlen, und welche Maßnahmen wirksam schützen können. Alina Kornbach von
InnoZent OWL fasst zur Relevanz der Kompetenzentwicklung im Bereich der
IT-Sicherheit zusammen: „Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen wird
ein hohes Maß an Cybersicherheit zu einem immer entscheidenderen
Wettbewerbsfaktor werden.”
Projektkonsortium:
Interdisziplinäre Basis zur Entwicklung NIS-2-konformer Lösungen
Die
Universität Paderborn, vertreten durch den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik
(Prof. Dr. Simon Trang) im Rahmen des SICP – Software Innovation Campus
Paderborn, bringt fundierte Expertise in den Bereichen
Informationssicherheitsmanagement und Compliance ein. Ergänzt wird dies durch
die Universität Hohenheim, deren Team um Prof. Dr. Julia Warwas sich auf die
didaktische Gestaltung beruflicher Handlungskompetenzen spezialisiert hat. Das
Technologienetzwerk InnoZent OWL e.V. bietet durch seine langjährige Erfahrung
im Technologietransfer praxisnahe Unterstützung für KMU. Die coactum GmbH
bringt ihre Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb nachhaltiger
E-Learning-Plattformen ein.
Fachkontakt
Dr. Simon
Oberthür, SICP – Software Innovation Campus Paderborn, Fon: +49 5251 60-6822,
E-Mail: oberthuer@sicp.de
Universität
Paderborn
Warburger Straße 100
33098 Paderborn
www.uni-paderborn.de
Strompreise weiterhin zu hoch – Wettbewerbsfähigkeit des Standorts in Gefahr
Brossardt: „Industrie braucht spätestens nach Bundestagswahl zügig
Entlastung“
(München, 15.12.2024). Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.
V. betonte auf einem Kongress, dass ohne bezahlbare Strompreise die
Wettbewerbsfähigkeit des Standorts auf dem Spiel steht. vbw
Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt machte klar: „Wir stecken durch die
Kombination aus einer verfestigten Konjunkturkrise und einer strukturellen
Standortkrise gerade in einer Rezession. Die viel zu hohen Strompreise sind
dabei ein wichtiger Faktor und begünstigen die De-Industrialisierung in Bund
und Freistaat. Nach der anstehenden Bundestagswahl braucht die Wirtschaft grundlegend
und schnell Entlastung, denn ohne einen global wettbewerbsfähigen
Strompreis ist unsere Zukunftsfähigkeit ernsthaft in Gefahr. Hier sind
die nächsten Monate entscheidend. Wir brauchen eine dauerhafte Absenkung der
Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau, Netzkostenzuschüsse und einen
Brückenstrompreis für energieintensive Unternehmen – zumindest in der
Übergangsphase. Nur so können unsere Betriebe im harten internationalen
Wettbewerb bestehen.“
Ohne staatliche Maßnahmen werden die Strompreise nicht rechtzeitig auf ein
wettbewerbsfähiges Niveau sinken. Das geht aus der Studie „Strompreisprognose
2045“ hervor, die die Prognos AG im Auftrag der vbw erstellt hat. Brossardt
führt aus: „Die Studie zeigt, dass die Strompreise trotz kurzfristiger Preisrückgänge
mittel- und langfristig höher als vor der Energiekrise liegen werden. Im wahrscheinlichsten
Szenario fallen die Großhandelsstrompreise vom derzeitigen Niveau von rund 95
Euro/MWh bis 2030 auf 86 Euro/MWh und sinken bis 2045 weiter auf etwa 73
Euro/MWh. Das ist immer noch weit mehr als in der Vor-Corona-Zeit, als der
Preis (2019) bei durchschnittlich 41 Euro/MWh lag. Zusatzkosten für Verbraucher
wie Netzentgelte, Steuern und Umlagen sind hier noch nicht
berücksichtigt."
Aus Sicht der vbw muss auch der Ausbau aller erneuerbaren Energien und der
dringend benötigten Energieinfrastruktur schneller umgesetzt werden. „Der
Ausbau der Erneuerbaren und der entsprechenden Netze braucht viel mehr Tempo
als bisher. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern muss zügig beendet
werden und die Gefahr einer Strompreiszonenteilung gilt es abzuwenden. Die
Bezahlbarkeit muss schließlich auch bei den laufenden Diskussionen über die notwendige
Neugestaltung des Strommarktdesigns mit im Fokus stehen, beispielsweise
wenn es um den Zubau von Kraftwerken und künftig um die Verstromung von
Wasserstoff geht", erklärt Brossardt abschließend.