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Mittwoch, 13. November 2019

IHK-Ausbildungsforum rückte Digitalisierung in den Fokus. - handwerkernachrichten.com




IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster warb für die betriebliche Ausbildung.-
„Erwartungshaltung hat sich geändert - Der eigentliche Auftrag ist bis
heute unverändert: Es geht darum, die berufliche Handlungskompetenz des
Nachwuchses zu fördern. Durch den fortschreitenden technologischen
Wandel ergeben sich dennoch ganz neue Herausforderungen für die
Ausbildungsverantwortlichen“, unterstrich Michael Härtel vom
Bundesinstitut für Berufsbildung im Zuge des 5. Ausbildungsforums der
Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) in der Siegerlandhalle. Den
rund 180 Besuchern verdeutlichte er, dass es inzwischen nicht mehr
genüge, Experte im eigenen Fachgebiet zu sein. Mindestens ebenso wichtig
sei es, souverän und zielgerichtet mit den digitalen Medien umzugehen
und die Auszubildenden bestmöglich zu verstehen.



„Die Erwartungshaltung der Jugendlichen hat sich im Verlaufe der
letzten zehn bis 15 Jahre deutlich verändert“, ordnete der Referent ein.
Seit der Einführung des ersten Smartphones habe sich die Affinität
junger Menschen zu modernen Medien sukzessiv verstärkt. Das bleibe nicht
ohne Folgen. Nur wer als Betrieb über die Social-Media-Kanäle
kommuniziere und beispielsweise sein Ausbildungsangebot auf diesem Wege
vorstelle, könne letztlich die relevante Zielgruppe für sich begeistern.
Auf welche Formate und Optionen ein Unternehmen dabei zurückgreifen
solle, müsse es hingegen individuell entscheiden. In sogenannten
Anwender-Workshops des Bundesinstituts für Berufsbildung können
Ausbilder ihre Medienkompetenz schulen und sich somit besser auf die
Interaktion mit den Jugendlichen vorbereiten. Die Digitalisierung spiele
aber natürlich nicht nur bei der Akquise neuer Mitarbeiter eine große
Rolle, sondern auch bei der täglichen Arbeit in den Firmen. Entscheidend
sei die Erkenntnis, dass damit neben den Schwierigkeiten vor allem jede
Menge Chancen und Potenziale einhergehen.



IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster warb anschließend dafür, die
gesellschaftliche Bedeutung der betrieblichen Ausbildung zu stärken. Im
heimischen Kammerbezirk weise die Statistik in diesem Punkt
beeindruckende Werte auf. So sei die Zahl der jährlich in den Kreisen
Siegen-Wittgenstein und Olpe abgeschlossenen Lehrverträge während der
letzten 25 Jahre um mehr als 50 % angestiegen. Besonders beeindruckend:
Die Hälfte der Auszubildenden, die 2019 ihre Unterschrift unter den
Kontrakt gesetzt haben, ist dem gewerblich-technischen Bereich
zuzuordnen. Eine solche Quote sei in Nordrhein-Westfalen einzigartig,
konstatierte Fenster.


Langfristig gelte es, die duale berufliche Ausbildung verstärkt als
„Community“ zu strukturieren und die Angebote der einzelnen Unternehmen
noch übersichtlicher für die Zielgruppe aufzubereiten. Ein
entsprechender, im Rahmen der Regionale 2025 erstellter Projektantrag
mit dem Titel „Vernetzte Lernwelt Siegen-Wittgenstein“ setzt an diesem
Punkt an. Betriebe sollen dabei auf einer gemeinsamen Plattform ihre
Inhalte präsentieren und für andere am Projekt beteiligte Unternehmen
öffnen können. Darüber hinaus sei es erstrebenswert, neue Konzepte zu
erarbeiten und etwa die Universität Siegen in die berufliche Ausbildung
zu integrieren: „Warum sollte ein gewerblich-technischer Auszubildender
eines hiesigen Unternehmens nicht zum Beispiel für
Maschinenbau-Vorlesungen an der Uni freigestellt werden, um dort
wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, die ihn wiederum im Beruf
weiterbringen?“, regte Fenster an.



Im Anschluss an die Vorträge fanden sich die Teilnehmer der
Veranstaltung in verschiedenen Workshops zusammen. Sie diskutierten
darin über Themen wie Azubi-Recruiting, die Transformation vom Ausbilder
zum Lernbegleiter, eine erfolgreiche Ausbildung geflüchteter Menschen
und die Frage, wie sich Streitigkeiten im Berufsalltag beheben lassen.




Industrie- und Handelskammer Siegen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Koblenzer Straße 121
57072 Siegen

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