Business-blogger

Business-blogger mit täglichen Nachrichten und Themenbeiträgen von Industrie-und Handelskammern (IHK ) aus Deutschland und Österreich.

Samstag, 13. Juni 2020

Industrie- und Handelskammer Siegen: Große Sorgen bei Unternehmen im Raum Siegen


„Unsere gute Zusammenarbeit hat sich in den letzten Jahren bewährt“, bedankte sich Hensel bei den Unternehmern. „Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen ist der Austausch in der Vollversammlung wichtig. Grenzschließungen, unterbrochene Lieferketten, weggebrochene Aufträge, fehlende ausländische Beschäftigte sowie Liquiditätsengpässe werden uns noch länger begleiten. Die Gesamtauswirkung der Corona-Pandemie wird erst mittel- oder langfristig sichtbar sein.“ Hensel erkannte zudem die gute Unterstützung durch den IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener und alle IHK-Mitarbeiter an: „Diese setzen sich für die Mitgliedsunternehmen insbesondere in diesen von Corona geprägten Zeiten sehr engagiert ein.“
Seine Einschätzung einer länger andauernden Krise bestätigte sich auch in der nachfolgenden Diskussion. Für die Automobilzuliefer-Industrie sagte Elmar Huhn (Heinrich Huhn GmbH & Co. KG, Drolshagen) schwere Zeiten mit Einbrüchen bis zu 50 % bis Jahresende voraus. Insofern setzte er sich noch einmal für eine Autokaufprämie ein. Ebenso wie er ging auch Johannes Buch (Karl Buch Walzengießerei GmbH & Co. KG, Siegen) davon aus, dass die Corona-Krise Arbeitsplätze kosten werde. Das Instrument der Kurzarbeit zögere dies noch hinaus, so Buch. Die Walzenindustrie bemerke den nachlassenden Verbrauch der Verschleißmaterialien deutlich im Auftragseingang. Rupprecht Kemper verzeichnete ebenfalls erhebliche Rückgänge im Auftragseingang für die Gießerei, die Gebäudetechnik laufe im Moment noch zufriedenstellend, doch in der Sparte „Walzprodukte“ gingen die Auftragseingänge erheblich zurück. „Ab Juli wird es uns dort heftig treffen“, so Kemper. Seine Erfahrungen in Bezug auf die Bauindustrie bestätigte Christopher Mennekes (MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Olpe). Die Inlandsnachfrage sei noch passabel, doch er gehe davon aus, dass große Investitionen zukünftig ausblieben. „Man erwartet die täglichen Auftragseingänge angespannter als vorher“, so sein bisheriges Fazit.  Wieland Frank (SIEGENIA-AUBI KG, Wilnsdorf) stellte sich die Frage, inwiefern sich die Home-Office-Erfahrungen mittel- bis langfristig auf den Gewerbebau auswirken werden. “Bei einem Exportanteil von 70% hat der Lockdown in vielen Auslandsmärkten - beginnend in China, dann Italien, Spanien, Frankreich, Russland -  zu Umsatzrückgängen im April und Mai von 20% geführt. Für das Gesamtjahr 2020 rechnet der Unternehmer mit einem Rückgang von knapp 10 % und auch 2021 werde aus seiner Sicht noch bei 3-5% unter den ursprünglichen Erwartungen bleiben. Arnold Vetter (VETTER Industrie GmbH, Burbach) betonte die enormen Belastungen in der jetzigen Zeit, doch er sah trotzdem Licht am Horizont: „Die vergangenen Monate waren extrem herausfordernd, doch in den letzten 4 Wochen verbessert sich die Lage zunehmend. Man merkt, dass die südeuropäischen Märkte und einige große internationale Abnehmer wieder aktiv wurden und viele Vorhaben, die man nun beherzt angepackt hat, erste Früchte tragen.“ Er glaubt ebenso wie Frank an langfristige Wirkungen der Krise: „Wir werden auch über eine verstärkte Regionalisierung der Lieferketten nachdenken müssen.“ Vetter nahm auch noch einmal die Mitarbeiter in den Fokus: „Wir sind sehr froh, dass unser ganzes Team so motiviert großen Einsatz zeigt, trotz der erheblichen Unsicherheiten.“ Das Gastgewerbe leide extrem unter der Pandemie, konstatierte Bernhard Schwermer (Rhein-Weser-Turm, Kirchhundem). „Von 100 auf 0 in 24 Stunden – das möchte ich nicht noch einmal erleben.“ Trotz des guten Wetters konnte mit Fensterverkauf und Abholangebot der Umsatz die Personalkosten nicht decken. Daran habe auch die Öffnungsmöglichkeit unter Hygienebestimmungen nicht viel geändert. Nach seiner Einschätzung werden nicht nur, aber auch aufgrund von Corona 3 von 10 gastronomischen Betrieben nicht überleben.
IHK-Präsident Hensel bekräftigte die großen Sorgen der Unternehmer und gab der Hoffnung Ausdruck, dass mit den angekündigten Konjunkturhilfen und den zunehmenden Lockerungen zumindest die schlimmsten Erwartungen abgemildert werden könnten.

IHK-Vollversammlung bestätigt Felix G. Hensel in seinem Amt - Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) wählte am Montagabend den Lennestädter Unternehmer Felix G. Hensel für weitere zwei Jahre zum IHK-Präsidenten. Der alte und neue IHK-Präsident, der sich seit Jahrzehnten in der IHK engagiert und seit 1978 Mitglied der Vollversammlung ist, erhielt in geheimer Wahl alle Stimmen der Unternehmer. Neben ihm wurden die vier IHK-Vizepräsidenten Axel E. Barten (Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG, Kreuztal), Christian Kocherscheidt (Ejot Holding GmbH & Co. KG, Bad Berleburg), Jost Schneider (Walter Schneider GmbH & Co KG, Siegen) und Walter Viegener (Viega Holding, Attendorn) wieder gewählt. Auch die Ausschüsse der IHK Siegen wurden neu berufen. Der langjährige Vorsitzende des Finanzprüfungsausschusses, Rupprecht Kemper (Gebr. Kemper GmbH + Co. KG, Olpe), trat nicht mehr zur Wahl an. Präsident Hensel bedankte sich im Namen der Vollversammlung für sein langjähriges Engagement. Als neuer Vorsitzender wurde Jost Schneider (Walter Schneider GmbH & Co. KG, Siegen) gewählt, er wird im Ausschuss unterstützt von Jens Brinkmann (Volksbank in Südwestfalen eG), Dr. Theodor Gräbener (Dr. Theodor Gräbener GmbH, Netphen), Jörg Müller (SiegRevision GmbH, Siegen) und Harald Peter (Sparkasse Siegen). Das Präsidium setzte darüber hinaus die Ausschüsse für die Außenwirtschaft und den Einzelhandel, den Industrie- und Verkehrsausschuss sowie den Sachverständigenausschuss neu ein. Insgesamt engagieren sich allein in diesen Gremien über 140 Unternehmerpersönlichkeiten für die Belange der regionalen Wirtschaft.

Bild: (IHK Siegen) v.l.n.r.: IHK-Vizepräsidenten Walter Viegener, Jost Schneider und Christian F. Kocherscheidt, IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener, IHK-Präsident Felix G. Hensel und IHK-Vizepräsident Alex E. Barten

Industrie- und Handelskammer Siegen
Leitung Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Koblenzer Straße 121
57072 Siegen

Freitag, 12. Juni 2020

Die Deutsche Bauindustrie warnt vor neuer Bürokratiehürde durch Aufzeichnungspflichten bei Zulagen und Zuschlägen.


„Tätigkeiten mit besonderer Beanspruchung werden den Arbeitnehmern auf unseren Baustellen durch tarifvertragliche Erschwerniszuschläge honoriert. Diese Regelungen könnten nun zum bürokratischen Bumerang für unsere Bauunternehmen werden“, so BAUINDUSTRIE-Vizepräsidentin Jutta Beeke. Am Montag findet die Anhörung im Bundestag zu dem Gesetzentwurf zur Umsetzung der revidierten Entsenderichtlinie statt. Dieser sieht vor, dass die kontrollierenden Behörden der Zollverwaltung künftig prüfen sollen, ob Arbeitgeber, die nach allgemeinverbindlichen Tarifverträgen geschuldeten Zulagen und Zuschläge zahlen. Ein Verstoß gegen die damit einhergehende neue Aufzeichnungspflicht über Beginn, Ende und Dauer der betreffenden Tätigkeiten und Umstände wird sanktioniert.
Die BAUINDUSTRIE sieht die Notwendigkeit einer zügigen Umsetzung der Richtlinie, warnt aber vor einer über das Ziel hinausschießenden Gesetzgebung, da diese die seit 2004 aufgebaute Durchschlagskraft der Kontrollbehörden untergräbt. „Die Kleinteiligkeit der Prüfungen muss zwangsläufig drastisch steigen, um Erschwerniszuschläge zu kontrollieren. Personalressourcen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) und der Justiz werden damit in einer Weise gebunden, die eine effektive Kontrolle der Mindestlöhne und des Urlaubskassenverfahrens im Baugewerbe unmöglich machen wird. Unsere gemeinsamen Bemühungen um eine nachhaltige Bekämpfung der illegalen Beschäftigung und Schwarzarbeit würden damit stark zurückgeworfen werden. Dies bedauern wir sehr, zumal das auch die Akzeptanz der Regelungen und Zollkontrollen in unserer Branche in Mitleidenschaft zöge“, so Beeke weiter.

„Hinzu kommt, dass wir als bauindustrielle Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen zu unseren Zuschlagsregelungen die neue sanktionsrechtliche Dimension nicht absehen konnten. Sollte der Gesetzgeber sich nicht in der Lage sehen, eine 1:1-Umsetzung der Entsenderichtlinie vorzunehmen und damit auch die Aufzeichnungspflicht wieder zu streichen, ist es aus unserer Sicht nur folgerichtig, auf eine strafrechtliche Geltung erst ab einer nächstfolgenden Allgemeinverbindlicherklärung abzustellen. Damit hätten wir es zumindest als Sozialpartner noch in der Hand, tarifliche Anpassungen vorzunehmen. Ansonsten befürchten wir, dass das bewährte System unserer allgemeinverbindlichen Tarifverträge in Frage gestellt werden könnte.“ Die BAUINDUSTRIE hofft daher, dass der Gesetzgeber umsichtig reagiert und entsprechende Änderungen in dem Gesetzentwurf vornimmt.
 

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Kurfürstenstraße 129 - 10785 Berlin

Donnerstag, 11. Juni 2020

Corona-Folgen: 8-Tage-Online-Crashkurs führt kostenlos zur eigenen Geschäftsidee


Erfinden statt herumsitzen – Forscher der Uni Hohenheim entwickeln kostenloses Do-it-yourself-Programm „Innov8 Now!“ im Web, das binnen 8 Tagen den Unternehmer weckt. - „Nutzen Sie jetzt die Zeit! Machen Sie sich Gedanken darüber, wie Innovationen Ihnen und anderen helfen können die Folgen der Krise zu meistern.“ – mit diesem Apell präsentieren Innovationsforscher der Universität Hohenheim in Stuttgart jetzt das Projekt „Innov8 Now!“. Dabei handelt es sich um einen kostenloses Acht-Tage-Crashkurs im Internet, der die Innovationsfähigkeit fördert, zu Ideen inspirieren und jedem Menschen helfen soll, corona-bedingte freie Zeit produktiv zu nutzen. Angesprochen sind einerseits diejenigen, die Veränderungen in ihrem beruflichen Umfeld vornehmen möchten. Das können Unternehmer sein, die mit neuen Ansätzen alte Kunden behalten und neue hinzugewinnen wollen, aber auch Personen, die mit dem Gedanken spielen ein eigenes Business zu gründen.
Andererseits soll das Programm auch Menschen ansprechen, die in ihrem privaten Umfeld Neues wagen möchten. Am besten gleich ausprobieren unter https://innov8-now.uni-hohenheim.de

In der gegenwärtigen Krise mit allen ihren Herausforderungen versucht jeder zunächst, Sicherheit und Stabilität in die Gegenwart zu bringen. „Das ist durchaus menschlich und gut verständlich. Ist die Situation aber erst einmal stabilisiert, sollte man die Zeit nutzen und sich mit der Zukunft beschäftigen“, meint Prof. Dr. Bernd Ebersberger vom Lehrstuhl für Innovationsmanagement der Universität Hohenheim.

Gemeinsam mit dem Hohenheimer Innovationsforscher Prof. Dr. Andreas Pyka gebar er deshalb die Idee für das Projekt „Innov8 Now!“ – ein kostenloser digitaler Crashkurs in Sachen Innovation.
Die Umsetzung erfolgte auf Initiative ihrer Fachgebiete, dem Lehrstuhl für Innovationsmanagement sowie dem Lehrstuhl für Innovationsökonomik in Verbindung mit dem Forschungsschwerpunkt „INEF“ (Innovation, Entrepreneurship & Finance) der Universität Hohenheim.


Innovationen können helfen die großen Herausforderungen zu meistern

„Das Innov8 Now!-Programm soll Menschen dabei helfen die Zeit daheim sinnvoll zu nutzen und ihre eigene Innovationsfähigkeit auszubauen“, erklärt Prof. Dr. Ebersberger. Dabei sollen nicht nur Unternehmer angesprochen werden: Das Programm wende sich sowohl an Menschen, die in ihrer beruflichen Umgebung Innovationen einbringen möchten als auch an diejenigen, die in ihrem privaten Umfeld Neues wagen wollten. - Auch das Alter spielt keine Rolle: Das Programm spreche alle an, angefangen bei Schülerinnen und Schüler bis hin zu Seniorinnen und Senioren.

„Verteilt auf acht Tage, werden Sie mit kleinen Übungen dazu angeregt, einen neuen und veränderten Blick auf Ihre Umgebung, auf Ihr Unternehmen oder Ihren Alltag zu bekommen“, erläutert Prof. Dr. Pyka das Prinzip. Darüber hinaus mache das Programm mit den Grundprinzipien von Innovation und Innovationsmanagement vertraut. Literaturhinweise machen es möglich, auf Wunsch auch tiefer in die Materie einzudringen.


Zeit für Veränderungen ist günstig
Tatsächlich sei die aktuelle Zeit für Innovationen sehr günstig: „Die Krise durch das Corona-Virus hat durchaus das Potenzial die Leistungen und die Art und Weise, wie sie bisher erbracht wurden, drastisch zu verändern“, weiß Prof. Dr. Ebersberger. „Diese Erkenntnis hilft dabei, sich auf die neuen Möglichkeiten zu konzentrieren, welche die veränderte Situation mit sich bringt.“

„Wer heute schon darüber nachdenkt, wie die Welt nach Corona aussehen kann, wird möglicherweise die Krise besser überstehen. Er wird vielleicht nicht gestärkt aus der Krise hervorgehen, aber er kann eventuell die Schäden reduzieren“, bestätigt Co-Entwickler Prof. Dr. Pyka.


Auf Wunsch ist auch ein Zertifikat erhältlich
Für die zwei Innovationswissenschaftler ist es dabei nicht von Belang, ob sich jemand aus wirtschaftlichem oder aus sozialem Interesse mit dem Thema auseinandersetzen möchte: „Wichtig ist, dass die Menschen Freude dabei haben, über sich und ihre Umwelt zu reflektieren, und sich nicht scheuen auch wilde Ideen zu haben.“

Wer möchte, kann von der Universität Hohenheim eine Bestätigung über die Teilnahme an dem Programm und ein Feedback über seine Innovationsidee erhalten, nachdem er das Programm abgeschlossen hat, alles selbstverständlich vertraulich.

Weitere Pressemitteilungen zum Thema Corona-Krise und ihre Folgen: https://www.uni-hohenheim.de/corona-pressemitteilungen, Expertenliste: https://www.uni-hohenheim.de/expertenliste-corona-krise

Universität Hohenheim
70593 Stuttgart

Samstag, 6. Juni 2020

Corona-Hilfspaket - Südthüringer Wirtschaft erwartet Unterstützung auch auf lokaler Ebene. - handwerkernachrichten.com











Jetzt sind die Kommunen gefragt. - Der Freistaat Thüringen hat heute
1,3 Milliarden Euro für ein Corona-Hilfspaket mobilisiert. Davon sind
rund 185 Millionen Euro für Kommunen vorgesehen. Die Industrie- und
Handelskammer Südthüringen (IHK) fordert, dass damit jetzt der
Schulterschluss auf kommunaler Ebene mit der Wirtschaft hergestellt
wird, u.a. durch Gewerbesteuersenkungen und die Umsetzung von geplanten
Investitionsvorhaben. Bereits zu Beginn der Corona-Krise waren manchem
Kommunalpolitiker die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bewusst. Der
Landkreis Schmalkalden-Meiningen hat schon am 19. März ein eigenes
Soforthilfeprogramm für die Wirtschaft gestartet, noch bevor die
Soforthilfen des Bundes und des Landes abgestimmt waren. Kürzlich hat
auch die Stadt Meiningen ein Zuschussprogramm für Gewerbetreibende
aufgelegt, welches mit 500.000 Euro dotiert ist.



Zwischenzeitlich haben Bund und Land weitere Corona-Hilfsprogramme
angekündigt bzw. verabschiedet. Die regionale Wirtschaft blickt daher
nun auf die Partner vor der Haustür, die Kommunen und erwartet auch von
ihnen Unterstützung zur Abschwächung der Pandemiefolgen. „Auch wenn
nicht alle Kommunen dem Meininger Zuschussprogramm folgen können, sind
Unterstützungsmöglichkeiten für die heimische Wirtschaft überall
vorhanden“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas.


Im Anforderungskatalog ganz oben steht immer noch die Sicherstellung
der Ganztagsbetreuung von Kindern, so dass Beschäftigte wieder
vollumfänglich arbeiten können. Weitere Stichpunkte sind die zeitweise
Reduktion der Gewerbesteuer oder der Verzicht auf
Sondernutzungsgebühren, wenn Gastronomiebetriebe ihren Außenbereich
erweitern.

Ein bekanntes Defizit vieler Verwaltungen wurde in
der Krise offensichtlich – der Investitionsstau in den Verwaltungen und
Schulen. „Kommunen sollten die von Bund und Land bereitgestellten Mittel
nutzen, um geplante Investitionen zu tätigen oder gar auszubauen. Die
öffentliche Hand muss ihren Beitrag dazu leisten, die Wirtschaft
anzukurbeln. Geplante Investitionen um beispielsweise Schulen zu
modernisieren oder Straßen zu erneuern dürfen nicht zurückgestellt
werden. Zugleich ist die Corona-Krise auch eine Chance für das Ende des
Kreidezeitalters in den Schulen und den finalen Schritt zum Ende des
Papierzeitalters in den Kommunalverwaltungen“, sagt Dr. Pieterwas.


Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Bahnhofstraße 4-8
98527 Suhl

Donnerstag, 4. Juni 2020

12. Oktober 2021 - LANGE NACHT DER INDUSTRIE unter dem Motto „Jetzt erst recht!“


LANGE NACHT DER INDUSTRIE Saarland 2020 entfällt -  Aufgrund der Corona-Pandemie wird die LANGE NACHT DER INDUSTRIE Saarland in diesem Jahr abgesagt. Die Veranstaltung sollte ursprünglich am 5. November 2020 stattfinden. Einige Unternehmen hatten für die diesjährige Veranstaltung bereits zugesagt, viele konnten zum jetzigen Zeitpunkt aber keine Entscheidung über eine Teilnahme im November fällen. Klar ist, dass aktuell keine Führungen durchgeführt werden. Ob dies in einem halben Jahr wieder möglich ist, können derzeit weder die Träger der Veranstaltung (Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes und die IHK Saarland) noch der Organisator mit Sicherheit sagen. Da es momentan keine Grundlage für eine verlässliche Planung gibt, haben sich die betreffenden Institutionen dafür entschieden, ein Jahr zu pausieren und kein Risiko für die teilnehmenden Industrieunternehmen, deren Mitarbeiter und die Besucher einzugehen.

Die LANGE NACHT DER INDUSTRIE Saarland hätte in diesem Jahr ihren 10. Geburtstag gefeiert. Dieser wird nun am 12. Oktober 2021 unter dem Motto „Jetzt erst recht!“ stattfinden.

LANGE NACHT DER INDUSTRIE 2021– Jetzt erst recht!
Gerade in der aktuellen Situation wird bewusst, wie sehr die Gesellschaft auf die Industrie angewiesen ist und welche Bedeutung sie für das Land hat. Unternehmen stellen ihre Produktion um, damit genügend Desinfektionsmittel und Masken vorhanden sind. Andere fahren ihre Produktion hoch, damit die Supermarktregale weiterhin gefüllt werden. Für Unternehmen ist es wichtig, sich auch nach der Krise präsentieren zu können und die Besucher daran teilhaben zu lassen, wie sie diese schwierige Situation gemeistert haben.

Interessierte Teilnehmer
Die saarlandweite Veranstaltung stieß bei den Besuchern immer auf große Begeisterung. In der Vergangenheit haben vor allem viele Schüler und Studierende aus der Region teilgenommen. Schließlich zeigte die Saarindustrie jährlich, welche attraktiven Arbeits- und Ausbildungsangebote sie zu bieten hat. Allen Interessierten wird empfohlen, sich für den Newsletter zu registrieren. Hier wird regelmäßig über das weitere Vorgehen und selbstverständlich über den Anmeldestart in 2021 informiert.

Über die LANGE NACHT DER INDUSTRIE:
Die LANGE NACHT DER INDUSTRIE ist ein bundesweit einzigartiges, preisgekröntes Veranstaltungskonzept, in dessen Rahmen Unternehmen potenziellen Mitarbeitern, Schülern, Studierenden und anderen Interessierten einen Blick hinter ihre Werkstore gewähren. Ziel ist es, die Industriebetriebe und die Menschen in einer Region in Kontakt zu bringen. In spannenden Führungen erhalten die Besucher Einblicke in Arbeitsprozesse, sie können Fragen stellen und sich ein persönliches Bild vom Betrieb als möglicher zukünftiger Arbeitgeber machen. Die erste Veranstaltung dieser Reihe fand 2008 in Hamburg statt. Seither konnten ständig weitere Regionen gewonnen werden. Inzwischen haben mehr als 665 Unternehmen und rund 80.000 Teilnehmer in bundesweit 12 Regionen an dem Projekt teilgenommen. Veranstaltungsagentur ist prima events gmbh.

Ansprechpartner:
IHK Saarland, Christian Düppre, Tel. 0681 / 9520-104, christian.dueppre@saarland.ihk.de        
ME Saar, Christiane Schlechter, Tel. 0681 / 95434-26, christiane.schlechter@mesaar.de


IHK Saarland
Franz-Josef-Röder-Straße 9 | 66119 Saarbrücken

Klimaschutz - Neue EU-Regulierungen belasten deutsche Wirtschaft.




Geplantes Bewertungsschema für nachhaltiges Wirtschaften führt zu massiven Belastungen für die Realwirtschaft - Brossardt: „Nur leistungsfähige Industrie erwirtschaftet Investitionen für Klimaschutz“ - Die Europäische Kommission hat mit dem Green Deal Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. Doch die von der Kommission forcierten und geplanten Maßnahmen im Zuge der Sustainable Finance-Regulierung erzeugen unverhältnismäßig hohe bürokratische und finanzielle Zusatzbelastungen für die Realwirtschaft. Das ist das Ergebnis der Studie „Sustainable Finance – Effekte auf die Realwirtschaft“ der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die das Centrum für Europäische Politik erstellt hat. „So eine Regulierung ist auch in normalen Zeiten abzulehnen - vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wäre sie aber geradezu absurd“, kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Im Kern der Sustainable Finance-Regulierung steht die Schaffung eines einheitlichen Bewertungsschemas für Nachhaltigkeit, die sogenannte Taxonomie. Diese soll detailliert und verbindlich festlegen, welche wirtschaftlichen Tätigkeiten zukünftig als nachhaltig gelten. Unternehmen, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden am Kapitalmarkt unter Umständen benachteiligt. „Auf dem Umweg der Finanzmarktregulierung Klimaschutz zu forcieren, ist der falsche Ansatz. Die Vorhaben würden in der geplanten Form neben überbordenden Bürokratielasten zahlreiche Finanzierungsrisiken und Verwerfungen an den Finanzmärkten verursachen. Das trifft die Unternehmen in einer Phase, in der sie mitten in herausfordernden Transformationsprozessen stecken und nun auch noch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verkraften müssen“, erklärt Brossardt.

Laut vbw entstehen durch die geplante Ausweitung der direkten und indirekten Berichterstattungspflichten über die Nachhaltigkeit ihrer wirtschaftlichen Tätigkeiten zudem enorme Risiken für bestehende Wertschöpfungsketten und KMUs. „Unternehmen müssen diese Informationen offenlegen. Entsprechen diese nicht den Taxonomie-Kriterien, verschlechtern sich für die Unternehmen auch die Finanzierungsbedingungen und in Folge die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die Berichtspflichten der großen Unternehmen schlagen dabei auf die gesamte Kette durch und treffen am Ende praktisch jeden“, kommentiert Brossardt und fügt hinzu: „Wir stehen uneingeschränkt zum Klimaschutz, müssen dabei aber gleichzeitig ökonomisch erfolgreich sein. Denn nur eine leistungsstarke und wettbewerbsfähige europäische Industrie kann die notwendigen Investitionen in Klima- und Umweltschutz auch erwirtschaften.“

Aus Sicht der vbw können klimapolitische Impulse außerhalb der Finanzmarktregulierung wesentlich effizienter und verträglicher gesetzt werden. „Wir erwarten von der EU-Kommission, bei der Umsetzung die wirtschaftliche und gesellschaftliche Verhältnismäßigkeit zu wahren und Belastungen für Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Denn weltweiten Klimaschutz erreichen wir nur durch die gleichrangige Berücksichtigung von Klimawirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und sozialer Ausgewogenheit“, so Brossardt.
ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Max-Joseph-Straße 5
80333 München

Konjunkturprogramm zur Zukunftssicherung Deutschlands - 130 Milliarden - Politik greift in die Schuldenkiste. - Wer zahlt?



Krisenbewältigung, Konjunkturstärkung und Zukunftssicherung: zielführender Dreiklang der Koalitionspartner! - Zu den Ergebnissen des Koalitionsausschusses zum Konjunkturpaket und für die Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Respekt: Das von der Koalition geschnürte Konjunkturpaket verknüpft in zielführender und breit angelegter Weise Maßnahmen zur Krisenbewältigung, zur Konjunkturstärkung und zur Zukunftssicherung. Damit gibt die Koalition eine in Umfang, in Ausrichtung und Breite bemerkenswerte Antwort auf eine beispiellose Krise. Das Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket enthält neben gezielten Maßnahmen zur akuten wirtschaftlichen und sozialen Stabilisierung wichtige und richtige Zukunftsimpulse. Es eröffnet die Chance, dass der Drahtseilakt zwischen einer notwendigen und möglichst raschen Wirtschaftsstimulierung einerseits und einer längerfristig wirksamen Transformation unserer Wirtschaft hin zu mehr Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung andererseits gelingen kann.
Die Koalitionspartner haben mit ihren Beschlüssen passfähige Schlüsse aus den aktuellen Erfordernissen gezogen: Viele der Maßnahmen zielen zurecht darauf, kurzfristig Wirtschaftsaktivität zu entfachen und den Verbraucherattentismus aufzuheben, indem sie Spielräume für privaten Konsum und betriebliche Investitionen schaffen. Es ist jedoch gut, dass die Koalition neben schnell wirksamen und akut notwendigen Maßnahmen, um die Corona-bedingten Problemlagen zu bewältigen und die wirtschaftliche Dynamik wiederzubeleben, ebenso der Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie auch wichtigen Zukunftsinvestitionen einen großen Stellenwert einräumt. Der ganzheitliche Ansatz des Konjunkturpaketes, der die Gesellschaft als Ganzes und weniger Partikularinteressen im Blick hat, ist angesichts einer Krise angemessen, die unser Land in seiner Gänze getroffen hat.
Liquiditätssicherung ist nach wie vor das Gebot der Stunde, um Insolvenzen an sich gesunder Unternehmen zu vermeiden und auf diese Weise Arbeitsplätze zu erhalten. Richtigerweise hat sich die Große Koalition darauf verständigt, die steuerliche Verlustverrechnung auszuweiten und die Kurzarbeitergeldregelungen zu verlängern. Notwendige Überbrückungshilfen sind jetzt auch endlich für kleine und mittlere Betriebe mit massiven Umsatzeinbrüchen auf den Weg gebracht worden. Die nun für die Monate Juni bis August als Zuschuss vorgesehene Überbrückungshilfe für kleine und mittlere Unternehmen wird auch Handwerksunternehmen, die zumindest indirekt weiterhin unter massiven Corona-bedingten Umsatzeinbrüchen leiden, eine deutliche Erleichterung geben können.
Positiv ist zudem die Einführung der degressiven Abschreibung und erhöhter Abschreibungssätze für digitale Wirtschaftsgüter. Die geplante Einführung eines Optionsmodells für eine rechtformneutrale Besteuerung der Personengesellschaften bei Modernisierung der Körperschaftsteuer läuft allerdings ohne Verbesserungen bei der Thesaurierungsrücklage an den Bedürfnissen der Wirtschaft und des Handwerks vorbei. Bedauerlich ist die fehlende Anhebung der GWG-Grenze wie insgesamt steuerlich mehr möglich gewesen wäre.
Ein Schritt in die richtige Richtung ist die angekündigte Absenkung der EEG-Umlage über das Ausmaß hinaus, das bereits vorgesehen war, um die Mehrbelastungen aus der anstehenden CO2-Bepreisung zu kompensieren. Für das arbeitsintensive Handwerk ist zudem die Ankündigung von besonderer Bedeutung, den Gesamtsozialversicherungsbeitrag ungeachtet der krisenbedingt massiven Mehrbelastungen der Sozialversicherungen zumindest zunächst nicht über 40 Prozent steigen zu lassen.
Ausdrückliche Zustimmung des Handwerks finden die vorgesehenen finanziellen Unterstützungen für Unternehmen, die trotz der Corona-Krise ihr Ausbildungsplatzangebot in diesem Jahr aufrechterhalten oder gar erhöhen. Mit diesen Maßnahmen zur Anerkennung und Motivation betrieblicher Ausbildung sendet die Koalition das ganz wichtige Signal, dass berufliche Ausbildung dringend weiter stattfinden muss, will man die Zukunfts- und Fachkräftesicherung in unserem Land nicht aufs Spiel setzen.
Da die Kommunen ein sehr wichtiger Wirtschaftspartner und Auftraggeber des Handwerks sind, sind auch die umfänglichen finanziellen Hilfestellungen für sie sehr positiv zu werten.
Schließlich zeigen die zahlreichen nun vorgesehenen Maßnahmen in den Bereichen Digitalisierung und Klimaschutz vom Breitbandausbau über die Verwaltungsdigitalisierung bis hin zur Wasserstoffstrategie und der Ausweitung der Förderung der Gebäudesanierung, dass die Koalitionsparteien über ein Konjunkturprogramm hinaus die Zukunftssicherung Deutschlands nachhaltig angehen wollen.
In zahlreichen Punkten ist die konkrete Ausgestaltung des Konjunkturprogramms allerdings noch offen. Die Politik muss das Programm nun zügig umzusetzen. Das Handwerk wird sich dabei dafür einsetzen, dass diese Umsetzung im Sinne der Ziele Krisenbewältigung, Konjunkturstärkung und vor allem auch Zukunftssicherung erfolgt.

Zentralverband des Deutschen Handwerks
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin

Dieses Konjunkturprogramm muss sich beweisen!
Bund der Steuerzahler bewertet die Ergebnisse des Koalitionsausschusses. Ein Programm mit Mut, aber auch mit hohen Belastungen für die kommenden Haushalte: So bewertet der Bund der Steuerzahler das in der Nacht beschlossene Konjunkturprogramm der Regierungskoalition in Höhe von 130 Milliarden Euro.
Die richtigen Signale!
·         „Im Steuerrecht hat die Bundesregierung Mut bewiesen und Überraschendes vorgestellt“, lobt der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, mit Blick auf die Senkung der Mehrwertsteuer. „Diese Maßnahme kommt allen Verbrauchern zu Gute, wenn Handel und Dienstleister die Reduzierung an ihre Kunden weitergeben.“
·         Der steuerliche Entlastungsbetrag für Alleinerziehende wird auf 4.000 Euro pro Jahr verdoppelt.
·         Wichtig sind zudem die Ausweitung der Verlustverrechnung und die Corona-Rücklage für Betriebe sowie die degressive Abschreibung. Holznagel: „Diese Maßnahmen verschaffen den Unternehmen Luft zum Atmen!“ Dem vorgeschlagenen Optionsmodell, nach dem auch Personengesellschaften die Körperschaftsteuer wählen können, steht der Verband offen gegenüber – Details bleiben aber abzuwarten.
·         „Richtig ist auch, bei Stromkosten und Lohnnebenkosten auf die Bremse zu treten!“, betont der BdSt-Präsident. So ist in dem Ergebnispapier das Versprechen enthalten, die Lohnnebenkosten durch die Begrenzung der Sozialversicherungsbeiträge bei maximal 40 Prozent zu deckeln. Auch die EEG-Umlage soll in den kommenden zwei Jahren leicht sinken. Mit Blick auf wettbewerbsfähige Strompreise ist das ein Schritt in die richtige Richtung, aber ein zaghafter. Als Signal für langfristig niedrigere Strompreise hätten wir uns eine deutliche Senkung der Stromsteuer gewünscht, die auch über den Zeitraum von zwei Jahren hinaus verlässlich erhalten bleibt.
Das ist zu teuer!
·         Neben den breit angelegten steuerlichen Verbesserungen findet sich auch ein teures Sammelsurium im Konjunkturpaket, das offenbar parteipolitischen Wünschen geschuldet ist. „Die hohe Anzahl von 57 Einzelmaßnahmen macht deutlich, dass die Regierung lieber mit der Gießkanne vorgeht, als sich auf konzentrierte und gezielte Wachstumsimpulse zu fokussieren“, kritisiert Holznagel.
·         Vor allem wurden zahlreiche staatliche Daueraufgaben wie Digitalisierungsprojekte, Klimamaßnahmen oder eine forcierte Verwaltungsmodernisierung in das Paket aufgenommen, welche die Neuverschuldung in die Höhe treiben, obwohl sie aus dem laufenden Etat finanziert werden sollten. Das Konjunkturpaket legt Versäumnisse der Politik aus den vergangenen Jahren offen – weil die Schuldenbremse für dieses Jahr ausgesetzt ist, werden diese Versäumnisse jetzt mithilfe neuer Schulden kaschiert und damit die Steuerzahler belastet. Die Politik greift in die Schuldenkiste, um Standard- und Wunschprojekte durchzuboxen – damit öffnet sie Mitnahme-Effekten Tür und Tor!
Das fehlt!
·         „Aus der Sicht der Steuerzahler fehlt im Maßnahmenpaket der komplette und schnellere Soli-Ausstieg“, kritisiert Holznagel. „Jetzt bleibt der Solidaritätszuschlag weiterhin ein Fall für das Bundesverfassungsgericht.“
Und das fordert der Bund der Steuerzahler!
„Viele Maßnahmen zielen in die richtige Richtung. Sie müssen sich aber in der Praxis beweisen“, betont BdSt-Präsident Reiner Holznagel. „Deshalb halten wir es für zwingend notwendig, dass die Bundesregierung in jeweils kurzen Zeitabständen prüft, ob die Ziele mit dem Konjunkturprogramm tatsächlich übereinstimmen. Weil die Belastungen vor allem für den Bundeshaushalt enorm sind, muss die Politik sehr sorgfältig mit dem Steuergeld umgehen – das ist sie den kommenden Generationen schuldig.“
Bund der Steuerzahler Deutschland e.V.

vbw zufrieden mit Konjunkturpaket der Bundesregierung
Brossardt: „Befreiungsschlag zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie“ - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zeigt sich zufrieden mit den Entscheidungen des Koalitionsausschusses für das Konjunkturpaket der Bundesregierung zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in Höhe von 130 Milliarden Euro. „Mit der befristeten Mehrwertsteuersenkung und der Stärkung der öffentlichen Nachfrage etwa durch den Solidarpakt werden Konjunkturimpulse gesetzt, die man jetzt braucht. Dass Konjunkturimpulse mit Zukunftsinvestitionen verbunden werden, macht das Konjunkturpaket rund. Die Überbrückungshilfe in Höhe von 25 Milliarden Euro für in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckende Unternehmen ist eine echte Hilfe. Das schafft zusätzliche Liquidität für kleine und mittlere Unternehmen und sichert deren Überleben“, kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw hält auch die Vorschläge für erweiterte Regelungen zu Verlustrückträgen für einen sinnvollen Mechanismus zur Unternehmenssicherung. „Die Verrechnung der jetzt entstandenen Verluste mit Gewinnen aus den Vor- bzw. Folgejahren senkt die Steuerbelastung der Unternehmen. Das erhält die dringend notwendige Liquidität im Betrieb und schafft Spielräume für Innovationen in die Zukunft“, so Brossardt. In diesem Zusammenhang begrüßt die vbw die steuerlichen Investitionsanreize durch erweiterte degressive Abschreibungsmöglichkeiten und die Ausweitung der steuerlichen Forschungsförderung. „Wir begrüßen auch, dass bis Ende 2021 die Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent gedeckelt werden. Das friert die Lohnzusatzkosten ein und sichert so die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Das gilt auch für die Deckelung der EEG-Umlage“, so Brossardt.
„Alles in allem hat der Koalitionsausschuss einen sehr teuren, aber gelungenen Kompromiss erarbeitet. An der ein oder anderen Stelle hätten wir uns aber noch mehr Mut für dringend notwendige Reformen gewünscht. Die Corona-Pandemie ist aus wirtschaftlicher Sicht noch lange nicht überstanden“, so Brossardts Fazit.
ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Max-Joseph-Straße 5
80333 München

Konjunkturpaket Bund: Krisenbewältigung und Zukunftssicherung
Der Koalitionsausschuss in Berlin hat ein Konjunkturpaket zur Bekämpfung der Corona-Folgen beschlossen. Der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT), Rainer Reichhold, erklärt dazu: „Das Konjunkturpaket verknüpft schnell wirksame Maßnahmen zur Krisenbewältigung und Konjunkturstärkung mit Investitionen zur Zukunftssicherung. Es setzt wichtige, branchenunabhängige Impulse wie die Absenkung der Mehrwertsteuer zur Ankurbelung des privaten Konsums und die Entlastung von Betrieben durch sozialversicherungs- und steuerrechtliche Erleichterungen. Dieser ganzheitliche Ansatz ist eine bemerkenswerte Antwort auf die Corona-Krise – wenngleich aus baden-württembergischer Sicht eine stärkere Unterstützung des Kfz-Gewerbes und der Industrie wünschenswert gewesen wäre.
Nach wie vor ist Liquiditätssicherung das Gebot der Stunde, um Insolvenzen an sich gesunder Unternehmen zu vermeiden und auf diese Weise Arbeitsplätze zu erhalten. Die Ausweitung der steuerlichen Verlustverrechnung ist hierfür ein richtiger Baustein, genau wie die Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Betriebe mit massiven Umsatzeinbrüchen. Für das arbeitsintensive Handwerk ist zudem besonders die Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent eine gute Nachricht. Dies gilt zwar grundsätzlich auch für die Absenkung der EEG-Umlage, allerdings hätten wir uns gewünscht, dass dies nicht nur über den Ausgleich mit Steuermitteln erfolgt.
Mit den finanziellen Unterstützungen für Unternehmen, die trotz der Corona-Krise ihr Ausbildungsplatzangebot in diesem Jahr aufrechterhalten oder gar erhöhen, sendet die Koalition das ganz wichtige Signal, dass berufliche Ausbildung dringend weiter stattfinden muss. Zur Fachkräftesicherung und zur Stärkung der dualen Ausbildung müssen wir unbedingt die Ausbildungsinfrastruktur aufrechterhalten. Zentrales Element hierbei sind die Bildungsstätten des Handwerks. Diese sind als anerkannte Lernorte für die qualitative breite Ausbildung unverzichtbar und müssen gesichert werden – zum einen über den Ersatz der durch Corona ausgefallenen Einnahmen – aber auch über eine zukunftssichere ausreichende Finanzierung. Hier ist sicherlich auch die Landesregierung gefragt.
Da die Kommunen ein sehr wichtiger Wirtschaftspartner und Auftraggeber des Handwerks sind, sind die umfänglichen finanziellen Hilfestellungen für sie sehr positiv zu werten. Wir setzen darauf, dass diese nun ihre Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben umsetzen oder sogar ausbauen - und so die heimische Wirtschaft ebenfalls unterstützen.
So lobenswert das Konjunkturpaket in den meisten Punkten ist, so ist jedoch noch vieles unklar und wenig detailliert. Die Politik muss die Beschlüsse so schnell wie möglich konkretisieren und umsetzen. Denn viele Betriebe stehen angesichts der Krise vor einem Berg aufgelaufener Verbindlichkeiten, etwa durch die Stundung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Es darf keine verzögerte Insolvenzwelle geben.“
Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.
Heilbronner Straße 43
70191 Stuttgart

Ergebnis Koalitionsausschuss zu Corona-Folgen
Mang: „Maßnahmenbündel erscheint geeignet, um Wirtschaftsabschwung zu dämpfen. Wir brauchen dauerhaft ein Belastungsmoratorium bei Steuern und Abgaben.“ - „Das Maßnahmenbündel des Bundes über 130 Mrd. Euro erscheint geeignet, um den Abschwung in Deutschland zu dämpfen und um das Wirtschaftswachstum mittelfristig zu erhöhen. Gut, dass neue Belastungen der Betriebe vermieden wurden. Wir brauchen aber dauerhaft ein Belastungsmoratorium bei Steuern und Abgaben“, sagte Wolf Mang, Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände in einer ersten Reaktion zum Ergebnis des Koalitionsausschusses von CDU/CSU und SPD.

Mang begrüßte die „Vielzahl der Maßnahmen“ im so genannten Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket. Er nannte beispielhaft einzelne Instrumente: „Die Senkung der Mehrwertsteuer, die Erweiterung des steuerlichen Verlustrücktrags, die Erhöhung der degressiven Abschreibung, die Verringerung  der EEG-Umlage sowie die neuen Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Unternehmen sind richtige Ansätze, um Liquidität in den Unternehmen zu halten und um kurzfristige Impulse für Konsum und neue Investitionen zu geben.“

Zudem lobte Mang das Vorhaben, die Handlungsfähigkeit der Kommunen als Auftraggeber für öffentliche Investitionen durch Finanzhilfen von Bund und Ländern zu sichern. „Es ist wichtig für die Konjunktur und für das mittelfristige Wachstum, dass Städte und Gemeinden weiter investieren - also weiter Projekte planen und beschließen, Ausschreibungen tätigen und auch Rechnungen zeitnah bezahlen. Schulen, Schwimmbäder, Straßen und Brücken müssen weiter saniert oder neu gebaut werden. Es darf hier keine Corona-Pause geben.“

Das vom Koalitionsausschuss vereinbarte „Zukunftspaket“ über 50 Milliarden Euro enthalte nach Ansicht von Mang „viele gute Impulse“, um den Wirtschaftsstandort Deutschland strukturell zu modernisieren und Wachstumskräfte zu stärken. „Ich freue mich, dass die steuerliche Forschungszulage ausgeweitet wird und die Förderungen von zukunftsträchtigen Techniken erhöht werden. Wichtig ist, dass der Bund in vielen Gebieten einen Digitalisierungsschub plant und so Voraussetzungen für das Wachstum von morgen verbessert. Bei all dem muss die Politik mehr als bisher gewährleisten, dass die Förderung möglichst technologieneutral erfolgt.“ Mang bekräftigte das VhU-Anliegen, dass ein stetiger Aufwuchs der öffentlichen Investitionen in Bund, Land und Kommunen eine politische Daueraufgabe bleibe: „Es darf kein konjunkturelles Strohfeuer geben.“

Dass die Koalition die „Chance zur vollen Abschaffung des Soli“ verpasst habe, bezeichnete Mang als Fehler. Nun bestehe die Gefahr, dass dauerhaft viele Leistungsträger und insbesondere die Unternehmen 10 Mrd. Euro pro Jahr zu viel an Steuern zahlen müssen: „Dabei wäre der Einstieg in eine Senkung der Unternehmensbesteuerung auf maximal 25 Prozent wichtig, damit Deutschland als Investitions- und Produktionsstandort attraktiver wird.“

Mang sagt, dass im Zuge der Umsetzung der Maßnahmen ein klarer und verbindlicher Plan zur Tilgung der neuen Schulden vereinbart werden müsse, indem festgelegt werden müsse, bis wann der gesamtstaatliche Schuldenstand wieder auf 60 Prozent zurückgeführt werden muss. Die im Koalitionspapier erwähnte Berechtigung der EU-Kommission, Kredite über 500 Mrd. Euro aufzunehmen, lehnte Mang erneut aus Gründen der Generationengerechtigkeit und als Schritt hin zu einer Haftungs- und Schuldenunion ab.

Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU)




Koalition legt mit Konjunkturpaket guten Start hin
„Das vom Koalitionsausschuss vorgelegte Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket ist ein gelungener Aufschlag, um alle Branchen bei der Überwindung der Folgen der Corona-Krise zu unterstützen. Dass der Bund in allen Bereichen prüft, inwieweit geplante Aufträge und Investitionen jetzt vorgezogen werden können, begrüßen wir sehr“, sagt Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. „Allerdings darf es nicht nur bei einer Prüfung bleiben“, ermahnt Babiel. „Gerade jetzt muss die Bundesregierung für eine schnelle Umsetzung von Infrastrukturprojekten sorgen. Um Einbrüche zu vermeiden und Entlassungen zu verhindern, ist es essenziell, dass die öffentlichen Investitionen in unsere Infrastruktur auf Ebene von Bund, Ländern und Kommunen in voller Höhe erhalten bleiben und umgesetzt werden“, so Babiel weiter.
Die BAUINDUSTRIE hatte unter anderem in ihrem Papier „Die BAUINDUSTRIE nach Corona - Eine stabile Baukonjunktur stärkt die deutsche Wirtschaft“ als Lösungen vorgeschlagen, die Stabilisierung der kommunalen Haushalte, die konsequente Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur, die umfassende Digitalisierung und personelle Aufstockung der öffentlichen Verwaltung, die Entbürokratisierung von Wirtschaft und Verwaltung sowie die Beschleunigung der energetischen Gebäudesanierung als Beitrag gegen den Klimawandel umzusetzen. All dies findet sich im Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket wieder. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entbürokratisierung des Fördersystems und dessen Weiterentwicklung für den Glasfaser-Breitbandausbau. Ohne den deutschlandweiten Ausbau geht es auch nur schleppend mit der Digitalisierung voran.
„Die BAUINDUSTRIE ist gewappnet, den erforderlichen konjunkturellen Aufschwung nach der Krise erfolgreich zu gestalten und ihren Teil zur wirtschaftlichen Erholung in Deutschland und Europa beizutragen. Nun muss das Konjunkturprogramm an Fahrt gewinnen“, betont Dieter Babiel abschließend.
BAUINDUSTRIE
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Kurfürstenstraße 129 - 10785 Berlin