Business-blogger

Business-blogger mit täglichen Nachrichten und Themenbeiträgen von Industrie-und Handelskammern (IHK ) aus Deutschland und Österreich.

Montag, 28. Dezember 2020

Trotz Corona: 15 neue „Digital Scouts“ erfolgreich qualifiziert.


Erstmals vollständig digital wurde in diesem Jahr die Workshop-Reihe zur Qualifizierung von „Digital Scouts“ durchgeführt und erfolgreich abgeschlossen. Teilgenommen haben 15 Unternehmensvertreter aus unterschiedlichen Branchen, die sich wichtige Wissensstände und Erkenntnisse erarbeiteten, um neue „Wege zur Digitalisierung für KMU“ zu beschreiten. Kompetent und abwechslungsreich präsentiert von den Mitarbeitern des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Siegen wurden Themen wie Change 4.0, Prozessmodellierung, Agiles Projektmanagement, Anforderungsanalyse und digitale Umsetzungsprojekte beleuchtet.

Roger Schmidt, Leiter des Referats Technologie, Umwelt der IHK Siegen: „Erfreulich ist die ausgesprochen positive Resonanz. Gleichwohl zeigte sich, dass den Teilnehmenden das persönliche Kennenlernen, der soziale Kontakt und das Netzwerken in Präsenz merklich fehlten.“ Gerade der informelle Austausch in den Pausen oder bei einem gemeinsamen Essen erweise sich immer wieder als besonders wertvoll. Auch Marc Gerbracht vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen hebt hervor, dass es gerade bei diesen Gelegenheiten häufig zu Anstößen für gemeinsame Projekte komme: „Sehr gerne hätten wir die Workshops in Präsenz durchgeführt, jedoch hat uns die Corona-Pandemie zum digitalen Format gezwungen, was am Ende gut gelang.“

Optimistisch schauen die Organisatoren in die Zukunft. Ab Mitte des kommenden Jahres beginnt die Neuauflage der Qualifizierungsreihe, die sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen richtet, die erste Schritte zur Digitalisierung machen wollen. Aufgabe der „Digital Scouts“ ist, Digitalisierungsansätze zu finden und die entsprechenden Prozesse im Betrieb voranzutreiben. Die Grundidee der Veranstaltungen: Jeder im Unternehmen, der ein grundsätzliches Interesse an Digitalisierung und Innovation hat, kann „Digital Scout“ werden: vom Geschäftsführer über den Betriebsleiter, IT-Leiter, Qualitätsmanager und Bereichsleiter bis hin zum Angestellten aus verschiedenen Bereichen.

Weitere Informationen: www.ihk-siegen.de (Seiten-ID: 3130)
Ansprechpartner: Roger Schmidt (IHK), 0271 3302-263, roger.schmidt@siegen.ihk.de.


Industrie- und Handelskammer Siegen
Koblenzer Straße 121
57072 Siegen

 

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Metall- und Elektro-Industrie Unternehmen brauchen Entlastung - Flächentarif steht vor Bewährungs­probe


17.12.2020 - Tarifrunde 2021: 1. Tarifverhandlung M+E MITTE  - Verhandlungsführer Heger: „Der Flächentarif steht vor einer Bewährungs­probe: Die Unternehmen brauchen Entlastung, Planungssicherheit und Instrumente zur Gestaltung des Strukturwandels.“  - Die Verhandlungsgemeinschaft M+E MITTE und der IG Metall Bezirk Mitte haben Corona-bedingt in kleiner Kommission und virtuell für die rund 380.000 Beschäftigten der Metall- und Elektro-Industrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland verhandelt und sich nach der 1. Runde erwartungsgemäß ohne Ergebnis getrennt. Beide Parteien setzen die Verhandlungen am 27. Januar fort. - Johannes Heger, M+E MITTE-Verhandlungsführer und Geschäftsführender Gesellschafter der Heger-Gruppe in Enkenbach-Alsenborn, verdeutlichte die Zielsetzungen der Arbeitgeber für die Tarifrunde 2021: „Der Mix aus Strukturwandel, Rezession und Corona sorgt bei der weit überwiegenden Zahl der M+E-Unternehmen für eine schlechte Wirtschaftslage. Das nimmt uns den Verteilungsspielraum für die Entgeltforderung der Gewerkschaft. Die Unternehmen versuchen, ihre Belegschaften möglichst komplett an Bord zu halten, obwohl der Druck im erneuten Lockdown zunimmt. Gleichzeitig müssen die Unternehmen wegen des Strukturwandels den Weg für Investitionen in ihre Zukunft frei machen.

In dieser schwierigen Gemengelage brauchen wir einen Tarifabschluss, der zumindest 2021 keine neuen Kostenbelastungen bringt, Möglichkeiten zur Kostenentlastung schafft und den Unternehmen einen Instrumentenkoffer an die Hand gibt, auf den die Betriebsparteien bei der Umstellung auf digitale und klimaneutrale Produktionsprozesse zurückgreifen können. Das stellt den Flächentarifvertrag und die Tarifpartner vor eine Bewährungsprobe.“

Die harten Fakten der aktuellen Lage in der deutschen M+E-Industrie sind: Mindestens 15 Prozent weniger in der Produktion gegenüber Vorjahr, die Auftragseingänge sind in den ersten Monaten um 43 Prozent eingebrochen, in der 2. Jahreshälfte hat es sich wieder etwas verbessert, ohne die gerissenen Lücken aufzufüllen. Leider sind die Geschäftsaussichten durch die weltweit immer wieder aufflackernden Infektionswellen erneut verschlechtert - auch in vielen wichtigen Kundenmärkten. Insgesamt waren in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland 170.000 M+E-Beschäftigte in Kurzarbeit. Aber die Produktivität sank um 7 Prozent und die Lohnstückkosten stiegen um 11 Prozent. „Wir dürfen die Mehrzahl der Betriebe beim Entgelt nicht durch den Abschluss überfordern. Die Einbrüche in den M+E-Branchen reichen von minus 9 Prozent in der Produktion bei Elektrotechnik, bis minus 30 Prozent in der Autoindustrie. Die Tarifpartner müssen eine Lösung finden, die dieser Spreizung Rechnung trägt und den Betriebsparteien darüber hinaus Möglichkeiten zur gemeinsamen Gestaltung der Zukunft bietet“, so der Verhandlungsführer.

Erst dann, wenn die M+E-Industrie wieder auf den Wachstumspfad von 2017/18 vor Rezession und Corona zurückgekehrt ist, „können wir von Wachstum reden“, so Heger weiter. “Ein solches echtes Wachstum werden wir 2021 nicht erzielen. Ob wir ab 2022 in der M+E-Industrie dann den Wachstumspfad wieder erreicht haben, wissen wir derzeit noch nicht. Darum ist zumindest im nächsten Jahr eine allgemeine Entgelterhöhung in der Fläche nicht denkbar. Nicht, weil wir es den Belegschaften nicht gönnen, sondern weil der weit überwiegende Anteil unserer Mitgliedsunternehmen sie nicht stemmen könnte.“

Als „realitätsfremd“ bezeichnete Heger die Forderungen der IG Metall nach einem Volumen von plus 4 Prozent, das von Unternehmen mit Beschäftigungsproblemen auch für eine Viertagewoche mit Teilentgeltausgleich verwendet werden kann. „4 Prozent bleiben 4 Prozent. Die Forderung wird nicht dadurch geringer, dass man einen Teil davon zur Finanzierung einer Arbeitszeitabsenkung verwenden soll.“

Die “Verhandlungsgemeinschaft M+E MITTE”
M+E Mitte spricht und handelt in Tarifverhandlungen für die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie Hessens (HESSENMETALL), der Pfalz (PFALZMETALL), Rheinland-Rheinhessens (vem.die arbeitgeber) und des Saarlandes (ME Saar). In den drei Bundesländern umfasst die M+E-Industrie rund 1.400 Unternehmen mit 380.000 Beschäftigten“. M+E MITTE verhandelt mit der IG Metall Bezirksleitung Mitte.

HESSENMETALL
Verband der Metall- und Elektro-Unter¬nehmen Hessen e. V.
Emil-von-Behring-Straße 4
60439 Frankfurt

 

Unternehmerinnen-Umfrage zur Corona-Pandemie - Nachfragerückgang und Umsatzeinbrüche in der Krise.


17. Dezember 2020  - Unternehmerinnen kämpfen mit Nachfragerückgang und Umsatzeinbrüchen, Personalabbau geringer als im Rest der deutschen Wirtschaft. -  Der VdU fordert mehr Planungssicherheit für Unternehmen durch bessere Informationen zu möglichen Krisenszenarien und appelliert an die Politik, jetzt Rahmenbedingungen zu schaffen, die KMU unterstützen, sicher aus der Krise zu kommen. Knapp die Hälfte der frauengeführten Unternehmen hat nach der aktuellen Umfrage des VdU unter seinen Mitgliedern als Folge der Corona-Pandemie mit einer gesunkenen Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen zu kämpfen (46 Prozent). Bei 28 Prozent kam es zu Stornierungen bereits abgeschlossener Aufträge durch Kunden. Daneben sind bei 21 Prozent Mitarbeiter*innen ausgefallen. Bei der Umsatzentwicklung für 2020 sind die Unternehmerinnen weitaus pessimistischer als noch im Sommer. Gingen im Juli 55 Prozent der Befragten davon aus, dass der Umsatz ihrer Unternehmen in diesem Jahr im Vergleich zu 2019 sinken wird, sind es Anfang Dezember 65 Prozent, die einen Umsatzrückgang erwarten.

Rund ein Viertel befürchtet Umsatzeinbrüche von über 50 Prozent. Es zeigt sich aber auch, dass ein Drittel der frauengeführten Unternehmen weiterhin gut durch die Krise kommt und keine negativen Veränderungen verzeichnet. - Angesichts der niedrigen Nachfrage sowie des anhaltenden Umsatzrückgangs schmilzt das Eigenkapital der Unternehmerinnen in den kommenden sechs Monaten weiter (37 Prozent), sie befürchten trotz staatlicher Hilfen Liquiditätsengpässe (27 Prozent) und eine höhere Belastung durch Fremdkapital, z.B. aus Krediten (14 Prozent). Über alle Branchen hinweg kämpfen vier Prozent gegen eine Insolvenz in den kommenden Monaten. Die Finanzierungssorgen schmälern die Investitionsmöglichkeiten der Unternehmerinnen in der Phase des Restarts nach der Krise. Bereits jetzt mussten sie geplante Investitionen verschieben oder streichen (40 Prozent). Um die Liquidität ihrer Unternehmen zu sichern, fordern die Unternehmerinnen, den steuerlichen Verlustrücktrag auszuweiten (40 Prozent), Abschreibungsmöglichkeiten zu verbessern (35 Prozent) und allgemeine steuerliche Entlastungen (15 Prozent). Diese Maßnahmen würden Unternehmen mit einem soliden Geschäftsmodell dabei unterstützen, ihre Resilienz zu steigern.

Die Unternehmerinnen haben in den letzten Monaten alles dafür getan, ihre Unternehmen zu erhalten und Entlassungen zu vermeiden. Dabei haben sie agil und kreativ auf die Anforderungen der andauernden Krise reagiert: über die Hälfte der Befragten haben die Digitalisierungsprozesse in ihren Betrieben verstärkt (55 Prozent), sie bauten die Online-Präsenz, den -Vertrieb sowie die -Kundengewinnung aus (50 Prozent) oder stellten das bisherige Geschäftskonzept um (38 Prozent). Die Unternehmerinnen kritisieren die hohe bürokratische Belastung, die sie in vielen Bereichen bremst. Rund 72 Prozent fordern mehr Bürokratieentlastung. Außerdem erwarten sie, dass die Politik die Digitalisierung u.a. im Bereich der digitalen Infrastruktur und der digitalen Verwaltung vorantreibt (68 Prozent).

Die frauengeführten Unternehmen nutzen mobiles Arbeiten überall da, wo es möglich ist. Drei Viertel plant auch nach der Corona-Pandemie mobiles Arbeiten zu ermöglichen. 65 Prozent wollen, dass ihre Mitarbeiter*innen sowohl am festen Arbeitsplatz im Unternehmen als auch mobil, z.B. im Homeoffice, arbeiten. 57 Prozent der Unternehmerinnen, die dieses Mischmodell favorisieren, begründen ihre Entscheidung mit den guten Erfahrungen der letzten Monate. Die frauengeführten Unternehmen, die vollständig am festen Arbeitsplatz arbeiten werden, tun dies mehrheitlich (91 Prozent), weil mobiles Arbeiten in ihrem Unternehmen aufgrund der Geschäftsprozesse, Produkte oder Dienstleistungen nicht möglich ist. Ein gesetzlicher Anspruch der Arbeitnehmer*innen auf ein Gespräch mit den Arbeitgeber*innen über die Möglichkeit des mobilen Arbeitens ist vor diesem Hintergrund völlig unnötig und verkennt die Realität in den Unternehmen. Was die moderne Arbeitswelt braucht, ist ein verlässlicher Rechtsrahmen für u.a. den Arbeitsschutz, den Datenschutz, den Unfallschutz, die Arbeitszeit sowie die Kostenübernahme durch den/die Arbeitgeber*in (35 Prozent) für das mobile Arbeiten sowie eine Flexibilisierung der Arbeitszeitregelung (36 Prozent).

Die anhaltende Pandemie wirkt sich aber auch zunehmend kritisch auf die Beschäftigungsverhältnisse in den Unternehmen aus. Zwar ist der Anteil derjenigen, die in ihren Betrieben Kurzarbeit nutzen, bei einem Drittel geblieben und hat sich seit dem Sommer nicht verändert. Allerdings haben seit Juli fünf Prozent mehr Unternehmerinnen betriebsbedingt Mitarbeiter*innen kündigen müssen (insgesamt 13 Prozent). Im Vergleich zur gesamten deutschen Wirtschaft, in der laut DIHK-Umfrage aus dem November bereits 24 Prozent der Unternehmen Personal abbauen mussten, haben frauengeführte Unternehmen damit bisher weniger häufig Mitarbeiter*innen entlassen müssen. Ein signifikanter Teil der Unternehmerinnen verzeichnet keine negativen Auswirkungen auf die Beschäftigungsverhältnisse in ihren Betrieben (31 Prozent) oder haben neue Mitarbeiter*innen eingestellt (17 Prozent).

Knapp die Hälfte der Unternehmerinnen hat die bisherigen Wirtschaftshilfen von Bund und Ländern in Anspruch genommen. Dabei sind aktuell die Soforthilfen der Länder sowie das Kurzarbeitergeld die wichtigsten Hilfen. Mehr als ein Drittel der Unternehmerinnen benötigen keine Hilfen, und 15 Prozent greifen auf die eigenen Rücklagen zurück.

Im Vergleich zur gesamten deutschen Wirtschaft nutzen die befragten Unternehmerinnen die Überbrückungshilfe II und die November- und/oder Dezemberhilfen weniger häufig. Die Überbrückungshilfe II haben bisher sieben Prozent der Unternehmerinnen bewilligt bekommen oder bereits erhalten. Für 26 Prozent der Unternehmerinnen kommt die Beantragung der November- und/oder Dezemberhilfen in Frage, da sie direkt oder indirekt vom Lockdown betroffen sind. Das Antragsverfahren für die Novemberhilfe durch einen prüfenden Dritten über das Onlineportal der Bundesregierung bewerten die Unternehmerinnen insgesamt mit der Note 3. Betroffene Unternehmen müssen rascher Hilfen erhalten. Ein Nachjustieren beim komplexen und bürokratischen Antragsverfahren ist daher dringend nötig.

Die Corona-Pandemie wird uns noch eine Weile begleiten. Die Unternehmerinnen fordern insgesamt mehr Planungssicherheit durch beispielsweise bessere Informationen zu möglichen Krisenszenarien und -maßnahmen (49 Prozent). Bei allen Maßnahmen muss die Balance zwischen einem effizienten Gesundheitsschutz und dem gemeinschaftlichen Interesse an einer Fortführung der wirtschaftlichen Aktivitäten gewahrt bleiben.

Im Vergleich zur Umfrage im Juli sind die Unternehmerinnen des VdU mit der Arbeit der Bundesregierung in der Corona-Pandemie aktuell deutlich unzufriedener: Während im Sommer drei Viertel die Arbeit der Großen Koalition als gut oder sehr gut bewerteten, tun dies jetzt nur noch knapp die Hälfte. Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen schneiden aktuell noch schlechter ab: Während in der letzten Umfrage noch 40 Prozent der Bundesregierung dafür die Note 2 gaben, sprechen sich nun lediglich 30 Prozent für eine gute Bewertung aus. Aktuell bewertet ein Drittel die Maßnahmen als ausreichend bis ungenügend.

Das Vorhaben der Großen Koalition, dass in Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern künftig mindestens ein Mitglied eine Frau sein soll, befürworten 67 Prozent der befragten Unternehmerinnen. Sie sehen in der Vorstandsquote für Frauen zwar einen Eingriff in die unternehmerische Freiheit, da freiwillige Verpflichtungen aber bisher kaum Veränderungen in der operativen Führung großer Unternehmen gebracht haben, könne die Quote ein Baustein für bessere gesetzliche und strukturelle Rahmenbedingungen sein, die Frauen nicht mehr benachteiligen. Ein Drittel der Befragten lehnt die Vorstandsquote hingegen ab und fordert, dass Unternehmen freiwillig bessere Rahmenbedingungen für Frauen schaffen müssen bzw. ist der Ansicht, dass qualifizierte Frauen es heute auch ohne regulatorische Eingriffe in Führungspositionen schaffen.
 

Über die VdU-Umfrage

Seit Beginn der Corona-Krise hat der Verband bereits zum sechsten Mal rund 1.800 Unternehmerinnen online befragt. Im Befragungszeitraum vom 3. bis zum 10. Dezember 2020 haben 250 Unternehmerinnen geantwortet.

Die Antworten verteilen sich auf folgende Branchen: Beratung (28 %), sonstige Dienstleistungen (24 %), Handel (12 %), Industrie (9 %), Gesundheitswirtschaft sowie Kultur- und Kreativwirtschaft (je 5 %), Baugewerbe sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (je 4 %), Gastgewerbe (3 %), Tourismuswirtschaft (2 %), IT (2 %) sowie Verkehr und Lagerei (1 %).

Nach Unternehmensgrößen verteilen sich die Antworten wie folgt: Soloselbständige (20 %), 1-5 Beschäftigte (34 %), 6-19 Beschäftigte (20 %), 20-99 Beschäftigte (20 %), 100-249 Beschäftigte (4 %), mehr als 250 Beschäftigte (2 %).

 

Über den VdU - Im Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) sind rund 1.800 Unternehmerinnen organisiert. Die Unternehmerinnen erwirtschaften zusammen einen Jahresumsatz von 85 Milliarden EUR und beschäftigen über 500.000 Mitarbeiterin*innen in Deutschland. Seit über 65 Jahren setzt der VdU sich erfolgreich dafür ein, dass die Stimme der Unternehmerinnen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft angemessen Gehör findet.

Verband deutscher Unternehmerinnen e.V.
Glinkastraße 32
10117 Berlin

 

Mittwoch, 16. Dezember 2020

Einblicke in den Beruf des Informationselektronikers - Zweiter 360-Grad-Film zu Ausbildungsberuf.


16.12.2020: Machen sich Jugendliche ein Bild von ihrem zukünftigen Beruf, liegen Traum und Wirklichkeit mitunter weit auseinander. Um Einblicke in die verschiedenen elektrohandwerklichen Berufsbilder zu geben und zu zeigen, was Auszubildende hier erwartet, hat der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) nun einen zweiten Film für die Ausbildungsreihe „Dein erster Tag“ aufgelegt. In ihm wird Rauf, Informationselektroniker im vierten Ausbildungsjahr, begleitet. Bereits im Frühjahr 2020 hatte die elektrohandwerkliche Organisation ein erstes Video an den Start gebracht, das den Beruf des/der Elektronikers/-in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik vorstellt.Ein(e) Informationselektroniker/-in programmiert Software, bringt Kommunikationstechnik ins Laufen und repariert auch mal Hardware. Welche Tätigkeiten dieser vielseitige Ausbildungsberuf umfasst, zeigt „Dein erster Tag“. Der zweite Film des ZVEH zu einem elektrohandwerklichen Ausbildungsberuf fängt mit der 360-Grad-Kamera Szenen des beruflichen Alltags von Azubi Rauf ein und kann von Schulen und Innungsbetrieben im Rahmen der Berufsinformation eingesetzt werden.

Berufsinformation mit „Dein erster Tag“

Die Ausbildungsvideos von „Dein erster Tag“ (www.deinerstertag.de) sind für den Einsatz in Schulen, aber auch in Unternehmen gedacht und sollen Jugendlichen, die auf Berufssuche sind, eine Orientierung bieten. Das Angebot reicht von Berufen aus dem Handwerk über kaufmännische und soziale bis hin zu kreativen Berufen – von „A“ wie Anlagenmechaniker bis „Z“ wie Zöllner. Das Besondere daran: Die Filme sind mit 360-Grad-Kamera gedreht, sodass sie auch über eine Virtual-Reality-Brille abgespielt werden können, und geben dem Betrachter das Gefühl, hautnah dabei zu sein.

Szenen aus dem Berufsalltag

Auch bei dem neuen Film des ZVEH, der bei der auf IT-Technologie spezialisierten Firma W. H. Müller GmbH & Co. KG in Frankfurt gedreht und von Fachleuten des ZVEH begleitet wurde, steht ganz der Auszubildende im Mittelpunkt, in diesem Fall Rauf (23 Jahre). Der Informationselektroniker muss an diesem Tag einen Computer für einen Kunden konfigurieren, ein Netzwerk überprüfen, den vorbereiteten PC bei einem Kunden installieren sowie die Sicherheitstechnik vor Ort überprüfen. Was das für Rauf bedeutet und wie sein Arbeitstag mit diesen Aufträgen aussieht, zeigt „Dein erster Tag“.

Kundenorientierung ist wichtig

Dabei macht der Zuschauer nicht nur Bekanntschaft mit Raufs Ausbilder Bryan Treberg und dem gemeinsamen Vorgesetzten. Er kann dem Auszubildenden auch bei seinem Kundeneinsatz über die Schulter schauen. Eine Erkenntnis dabei: Informationselektroniker/-innen müssen nicht nur ein Faible für IT haben, technisches Know-how mitbringen und Fingerspitzengefühl besitzen. Sie sollten auch Spaß am Umgang mit Menschen haben. Denn Kundenkontakte wie der Besuch bei Unternehmen und Privatleuten oder die Beratung am Telefon machen, neben dem Planen, Installieren und Reparieren von Anlagen der Kommunikationstechnik sowie dem Installieren, Programmieren, Einrichten und Testen von Software, einen wichtigen Anteil an der Arbeit in diesem elektrohandwerklichen Beruf aus.

Serviceorientierung ist daher eine wichtige Eigenschaft, die künftige Informationselektroniker/-innen mitbringen sollten. Ebenfalls in das Aufgabengebiet des/der Informationselektronikers/-in gehören das Implementieren von Sicherheitstechnologien, das Installieren und Integrieren von Datenschutzkonzepten oder auch die Installation, Inbetriebnahme und Wartung von Kommunikationsanlagen, Netzwerktechnik oder Glasfaserleitungen. Ein vielseitiger Beruf also, und genau das zeigt „Dein erster Tag“ mit Rauf.

Einsatz in Schulen

Eingesetzt wird der Film hauptsächlich in Schulen, im Rahmen der Berufsorientierung. Über das Projekt „Dein erster Tag“ (www.deinerstertag.de/schulen) können Schulen VR-Brillen mit den 360-Grad-Filmen kostenlos ausleihen. Damit lernen junge Menschen auf sehr visuelle Weise Berufswege und Unternehmen kennen, zu denen sie sonst keinen Zugang hätten. Aktuell nutzen knapp 3.000 Schulen dieses Angebot.

Video für die Nachwuchswerbung einsetzen

Landesinnungsverbände, Innungen und Innungsbetriebe können den Film auch ganz direkt für ihr Nachwuchsmarketing und ihre Ausbildungsbörsen nutzen. Er kann sowohl über eine VR-Brille abgespielt als auch in den eigenen Internetauftritt integriert werden.

Für jeden elektrohandwerklichen Beruf ein Film

Rechtzeitig zur Neuordnung der Ausbildungsberufe im Sommer 2021 möchte der ZVEH alle fünf elektrohandwerklichen Berufe – neben dem/der Informationselektroniker/-in und dem/der Elektroniker/-in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik sind das der/die Elektroniker/-in Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik, der/die Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik sowie der ganz neue Beruf des/der Elektronikers/-in für Gebäudesystemintegration – über „Dein erster Tag“ präsentieren. Teil drei zum/zur Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik ist daher bereits in Planung.

„Auch unser zweiter Ausbildungsfilm zeigt Jugendlichen, die auf der Suche nach einem passenden Beruf sind, auf unterhaltsame Weise, was einen Auszubildenden zum Informationselektroniker erwartet“, so Hans Auracher, ZVEH-Vizepräsident und zuständig für das Ressort „Kommunikation & Berufsbildung“: „Ganz besonders wichtig war uns dabei, die große Bandbreite zu zeigen, die dieser Ausbildungsberuf – so wie alle elektrohandwerklichen Berufe – bietet. Unseren Innungsfachbetrieben gibt ,Dein erster Tag‘ wiederum ein gutes Instrument an die Hand, um Bewerber und potentielle Interessenten auf einen Ausbildungsplatz in ihrem Unternehmen aufmerksam zu machen.“

Der 360-Grad-Film ist auch im E-Zubis-Kanal auf YouTube zu sehen: www.youtube.de/ezubis

 

Alle Angebote und Hilfen zur Berufswerbung der E-Handwerke finden Innungsbetriebe unter www.arge-medien-zveh.de/marketingpool.

Schulen und Lehrer finden Unterrichtsmaterial zum Thema Elektronik und Berufsorientierung unter www.lehrer-online.de/e-handwerk.

 
Der ZVEH: Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vertritt die Interessen von 50.164 Unternehmen aus den drei Handwerken Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau. Mit 510.977 Beschäftigten, davon 44.746 Auszubildende, erwirtschaften die Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 66,1 Milliarden Euro. Dem ZVEH als Bundesinnungsverband gehören 12 Landesverbände mit 320 Innungen an.

 

Bild: ArGe Medien im ZVEH

Zentralverband der Deutschen Elektro- und
Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)
Lilienthalallee 4
60487 Frankfurt am Main

 

Dienstag, 15. Dezember 2020

Betrieben steht im Corona-Katastrophenjahr buchstäblich das Wasser bis zum Hals.


Zum bevorstehenden Lockdown sagt IHK-Präsidentin Beatrice Kramm: „Die nächsten Wochen werden für uns alle eine harte Prüfung. Der Schutz von Leben und die Abwehr eines Kollapses unseres Gesundheitssystems haben Vorrang, mit der Verhängung des Lockdowns allein ist es aber nicht getan. Wenn die massiven Einschränkungen ihr Ziel erreichen sollen, müssen Politik in Bund und Land jetzt zum einen die Einhaltung der Regeln konsequent kontrollieren und bei Verstössen umgehend und streng sanktionieren. Zum anderen benötigen die betroffenen Betriebe umgehende und unbürokratische Unterstützung. Berlin muss dabei bereit sein, besonders betroffenen Unternehmen, die durch das Förderraster der Bundeshilfen fallen, zügig mit zusätzlichen Zuschussprogrammen zu helfen.

Viele Betriebe und Soloselbständige können nicht mehr lange auf versprochene Gelder warten, weil ihnen nach diesem Katastrophenjahr buchstäblich das Wasser bis zum Hals steht. Die Berliner Wirtschaft hat 2020 grosse Opfer gebracht und muss weitere Opfer bringen für die Bekämpfung dieser Pandemie. Und die Frage muss an dieser Stelle erlaubt sein, warum zum Beispiel umfassende Schutzmassnahmen bei besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen nicht schon viel früher umgesetzt wurden. Möglicherweise wäre uns dann zumindest ein Teil der jetzigen Massnahmen erspart geblieben. So aber gehen wir in den zweiten harten Lockdown und ich kann nur an alle appellieren: Halten Sie sich die Regeln, lassen Sie uns solidarisch sein, damit 2021 ein besseres Jahr wird.“

 

 

IHK Berlin | Fasanenstraße 85 | 10623 Berlin

 

Sonntag, 13. Dezember 2020

Das Licht im Herzen erhellt die dunklen Zeiten mit Corona.


Zeit der Stille

Christus sagt, ich komme Dich zu trösten.
Ich will an Deiner Seite sein, um Kraft
und Hoffnung zu schenken.

Ich bin das Licht, dass Dein Herz erleuchtet
und führe Dich an meiner Hand, wenn
Finsternis nach Deiner Seele greift.

Christus spricht, an jedem Tag, zu jeder Stunde.
Du kannst ihn hören, wenn Du willst.
Wende Dich ab vom Lärm des Tages,
der Ohr und Herz mit Nichtigkeit umfängt.
Der Herr spricht leise, er fordert nicht, er
zwingt nicht, er verführt nicht.

Friede und Liebe ist seine Botschaft.
In Deinem Herzen wirst Du sie finden,
wenn Du der Stille Raum schaffst.
Dort ist das Leben und dort wirst Du
ihn hören und sehen.
Gelobt sei  Jesus Christus. Amen

(jh.)

 

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Neues Pilotprojekt zur Fachkräfteeinwanderung gestartet.


Die Bundesagentur für Arbeit und die DIHK Service GmbH starten mit „Hand in Hand for international Talents“ ein neues Projekt, um gezielt Fachkräfte aus Brasilien, Indien und Vietnam für Deutschland zu gewinnen. - Trotz der Pandemie und der damit verbundenen Situation am Arbeitsmarkt bleibt Fachkräftesicherung ein wichtiges Thema. Denn auch jetzt bleiben in verschiedenen Berufen Fachkraftengpässe bestehen und könnten sich in der Zukunft weiter verstärken, auch im Industrie- und Dienstleistungssektor. Die BA arbeitet für eine faire, für alle Seiten gewinnbringende Migration mit verschiedenen Partnern zusammen. Gemeinsam mit der DIHK Service GmbH startet heute mit einer virtuellen Auftaktveranstaltung das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Projekt „Hand in Hand for international Talents“.

Das Projekt unterstützt Unternehmen in den Zielregionen dabei, ausländische Fachkräfte in IHK-Berufen mit hohen Fachkräftebedarfen z.B. Telekommunikationstechniker oder Softwareentwickler zu finden. Das Besondere dabei ist, dass einerseits, in Berufen und Ländern wie Brasilien, Indien und Vietnam rekrutiert wird, für die bisher keine Erfahrungen bestehen. Andererseits beschreiten die Partner dafür erstmals einen gemeinsamen Weg. Die IHK-Organisation mit den Auslandshandelskammern (AHK), den Industrie- und Handelskammern (IHK), und der IHK-FOSA (Foreign Skills Approval) und die BA mit den Arbeitgeberservices (AGS) und ihrer Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) bringen ihre umfassende Expertise ein, um den komplexen Zuwanderungsprozess von der Bewerbersuche im Ausland bis zur nachhaltigen Integration im Betrieb zu gestalten.

Dieser läuft in mehreren Schritten ab:

-              Zuerst werden Bewerberinnen und Bewerber in den Zielländern und potenzielle Unternehmen in Deutschland gewonnen.

-              Die Bewerberinnen und Bewerber werden an die Unternehmen vermittelt.

-              Im gesamten Verfahren von Spracherwerb, Visaerteilung, Anerkennung (des Berufsabschlusses), und eventuell nötiger Anpassungsqualifizierung bis zur erfolgreichen Integration im Betrieb werden Unternehmen und Bewerber eng begleitet.

Ziel ist es, jetzt die erforderlichen Netzwerke, Strukturen und Prozesse aufzubauen und zu erproben. So kann unmittelbar und schlagkräftig agiert werden, sobald der Bedarf an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt wieder deutlich steigt.

Das Projekt beginnt in den Pilotregionen Düsseldorf, Erfurt, Lübeck, Reutlingen und Rostock.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.zav.de/Hand-in-Hand

foto:BA

 

Bundesagentur für Arbeit

Regensburger Strasse 104

D-90478 Nürnberg

 

Sonntag, 29. November 2020

IHK: Wasserstoff nimmt in Südthüringen an Fahrt auf


Die 9. Regionale Energiekonferenz Südwestthüringen fand am 25. November statt. Die drei Veranstalter, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen, die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen und das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen, hatten sich kurzfristig entschieden, die als Präsenzveranstaltung geplante Konferenz in einer Onlineversion anzubieten. Positiver Nebeneffekt: die Treibhausgas-Emissionen der Veranstaltung betrugen nur noch ein Fünftel gegenüber dem letzten Jahr. Die öffentliche Diskussion um den Brennstoff der Zukunft nimmt Fahrt auf. Zu den großen Hoffnungsträgern gehört der Energieträger Wasserstoff. Lokale Akteure in Südthüringen sind Vorreiter bei der Erprobung und Anwendung von Wasserstofftechnologien.

So erzeugen die Wasserwerke Sonneberg heute schon grünen Wasserstoff im Klärwerk Heubisch. Mittels Elektrolyse entstehen Wasser- und Sauerstoff. Der Sauerstoff wird direkt ins Klärbecken geleitet, wo er in der biologischen Reinigungsstufe im Belebungsbecken dazu beiträgt, das Abwasser zu reinigen. Der Wasserstoff soll einerseits an einer Tankstelle für Brennstoffzellenautos zur Verfügung stehen. Andererseits kann er rückverstromt werden. Auch die Thüringer AG (TEAG) arbeitet an der Erhöhung des Anteils von Wasserstoff in Gasnetzen sowie der Nutzung von Überschuss-Strom für die Wasserstoffherstellung.

Auf der 9. Regionalen Energiekonferenz Südwestthüringen waren sich Referenten und die etwa sechzig Teilnehmer einig: Der Prozess, Wasserstoff in die Anwendung zu bringen, hat begonnen.

Ansprechpartnerin für eine Beratung zum Thema Wasserstoffprojekte ist Dr. Janet Nußbicker-Lux unter Tel. +49 3681 362-174 oder nussbicker-lux@suhl.ihk.de.


Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Hauptgeschäftsstelle
Bahnhofstraße 4 – 8 • 98527 Suhl

Mittwoch, 25. November 2020

Corona: Ansteckungsgefahr in der ersten Woche am höchsten


Die Analyse konnte sehen, dass die Virusausscheidung in respiratorischen Proben und Stuhlproben verlängert sein könnten, die Dauer für aktive Viren jedoch mit 9 Tagen vergleichsweise kurz ist. Bei SARS-CoV-2 kam es in der ersten Woche der Erkrankung zu einem Höhepunkt der Virusausscheidung. Die richtige Einschätzung der Infektiosität ist für die Bekämpfung der Corona-Pandemie entscheidend. SARS-CoV-2 ist eng verwandt mit SARS-CoV und MERS-CoV. Ein systematischer Review und eine Meta-Analyse aus Großbritannien untersuchte jetzt die Viruslast, die Virusausscheidung und die Infektiosität der drei Viren. Die Wissenschaftler untersuchten wie lange die Viren in verschiedenen Körperflüssigkeiten nachweisbar sind und wie lange sie aktiv waren.

 

Vergleich von SARS-CoV-2, SARS-CoV und MERS-CoV

 

Der systematische Review mit Meta-Analyse durchsuchte die Datenbanken MEDLINE, Embase, Europe PubMed Central, medRXIV, bioRxiv sowie diverse graue Literatur nach Literatur zwischen 2003 und dem 6. Juni 2020. Die Wissenschaftler schlossen Fallserien, Kohortenstudien und randomisierte kontrollierte Studien zu SARS-CoV, SARS-CoV-2 und MERS-CoV ein. Zwei Wissenschaftler werteten die Daten unabhängig voneinander aus.

 

Die Auswertung umfasste 70 Studien (5 340 Teilnehmer) zu SARS-CoV-2, 8 Studien (1 858 Teilnehmer) zu SARS-CoV und 11 Studien (799 Teilnehmer) zu MERS-CoV.

 

Keine aktiven Viren nach Tag 9 der Erkrankung

 

SARS-CoV-2-RNA war durchschnittlich 17 Tage (95 % KI 15,5 bis 18,6; 43 Studien; 3 229 Teilnehmer) in den oberen Atemwegen nachweisbar, 14,6 Tage (95 % KI 9,3-10; 7 Studien; 260 Individuen) in den unteren Atemwegen, 17,2 Tage (95 % KI 14,4 bis 20,1; 13 Studien; 586 Individuen) in Stuhlproben und 16,6 Tage (95 % KI 3,6 bis 29,7; 2 Studien; 108 Individuen) im Serum. Die höchste Dauer der Virusausscheidung betrug 83 Tage in den oberen Atemwegen, 59 Tage in den unteren Atemwegen, 126 Tage in Stuhlproben und 60 Tage im Serum. Die gepoolte, durchschnittliche Dauer der Virusausscheidung war positiv mit dem Alter assoziiert (Steigungsparameter der Regressionsanalyse 0,304; 95 % KI 0,115 bis 0,493, p = 0,0016). Keine Studie zeigte aktive Viren nach Tag 9 der Erkrankung – trotz hoher Viruslast. Die Viruslast von SARS-CoV-2 in den oberen Atemwegen schien in der ersten Woche der Erkrankung ihren Höhepunkt zu haben. Bei SARS-CoV war dies nach 10 bis 14 Tagen und bei MERS-CoV nach 7 bis 10 Tagen der Fall.

 

Die Analyse konnte sehen, dass die Virusausscheidung in respiratorischen Proben und Stuhlproben verlängert sein könnte, die Dauer für aktive Viren jedoch mit 9 Tagen vergleichsweise kurz ist. Bei SARS-CoV-2 kam es in der ersten Woche der Erkrankung zu einem Höhepunkt der Virusausscheidung. Die richtige Einschätzung der Infektiosität ist für die Bekämpfung der Corona-Pandemie entscheidend.

Kurz & fundiert

 

  • Nachweis von SARS-CoV-2-RNA in oberen und unteren Atemwegen, Stuhlproben und im Blut über mehrere Wochen bis Monate
  • Keine Studie zeigte aktive Viren nach Tag 9 der Erkrankung – trotz hoher Viruslast
  • Höhepunkt der Viruslast von SARS-CoV-2 in den oberen Atemwegen in der ersten Woche der Erkrankung

 

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Sonntag, 22. November 2020

Elektronischer IHK-Adventskalender unterstützt heimische Gastronomie.


22.11.2020 - Die IHK Siegen unterstützt die heimische Gastronomie in der schwierigen Phase der Corona-Pandemie mit einer besonderen Aktion. In einem virtuellen Adventskalender verlost die Kammer in der Vorweihnachtszeit vom 1. bis 23. Dezember täglich einen Restaurantgutschein im Wert von 100 € auf ihren Social-Media-Profilen. An Heiligabend winkt sogar ein 200-€-Wertgutschein. „Mit dem Adventskalender tun wir etwas für unsere Gastronomen, verschönern unseren Followern die Adventszeit, zeigen ständige Präsenz auf den Social-Media-Kanälen und geben den Abonnenten zugleich einen Einblick hinter die Kulissen der IHK-Arbeit“, erläutert Ann-Kristin Spies, Social-Media-Leiterin der Kammer, die die Idee für diese Initiative hatte. Jeden Tag öffnet sich demnach auf den Profilen der IHK ein Adventskalender-Türchen, hinter dem eine bekannte Unternehmerpersönlichkeit, ein Prüfer aus dem IHK-Ehrenamt oder ein Mitarbeiter der Geschäftsstellen in Siegen und Olpe erscheint und sich mit den jeweiligen Tätigkeiten vorstellt.

Zu den Unternehmern, die sich im Adventskalender präsentieren, gehören beispielsweise Walter Viegener (Viega Holding GmbH & Co. KG), Jost Schneider (Walter Schneider GmbH & Co. KG), Rainer Dango (Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH) oder Wolfgang Keller (Autohaus Keller GmbH & Co. KG). Als Prüfer ist u.a. Kai Böcher (Vetter Industrie GmbH) dabei. Am 24. Dezember schließlich erwartet die Besucher des Adventskalenders ein Weihnachtsgruß von IHK-Präsident Felix G. Hensel (Gustav Hensel GmbH & Co. KG). Ann-Kristin Spies: „Der Gewinner entscheidet jeweils selbst, in welchem Lokal er den Gutschein einlösen möchte. Jedes Restaurant kann dabei aber nur einmal ausgewählt werden. Wenn ein Türchen geöffnet ist, kann jeder Besucher mit einem ,Like´ in den Lostopf gelangen. Über das Kommentieren oder Teilen des tagesaktuellen Beitrages können die Gewinnchancen für den Gutschein sogar verdoppelt werden.“ Der glückliche Gewinner wird jeweils am nachfolgenden Tag ausgelost und um Mitteilung gebeten, in welchem Restaurant seiner Wahl er den Gutschein einlösen möchte.


IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener verbindet mit der Aktion im Netz eine weitere Hoffnung: „Für die reichlich gebeutelten Gastronomiebetriebe ist das Jahresende meist die umsatzstärkste Zeit. Wir dürfen sie gerade jetzt nicht vergessen. Deswegen hoffen wir nicht nur auf viele Mitmacher, sondern auch auf etliche Nachahmer aus der heimischen Wirtschaft.“ Zahlreiche Unternehmen hätten in den letzten Jahren komplett auf Weihnachtspräsente verzichtet und stattdessen soziale, kulturelle und karitative Projekte mit finanziellen Spenden bedacht. Klaus Gräbener: „Dies ist uneingeschränkt zu begrüßen. Es wäre aus unserer Sicht jedoch schön, wenn das eine oder andere Unternehmen durch Restaurant-Gutscheine oder sonstige Unterstützungsformate auch das notleidende Gastgewerbe bei den Weihnachtspräsenten in den Blick nimmt. Dies wäre zugleich ein Signal der praktischen Solidarität in der Wirtschaft.“


Weitere Informationen zur Registrierung sowie zu den Teilnahmebedingungen, zum Ablauf und zum Datenschutz finden sich unter www.ihk-siegen.de/gewinnspiel.


Industrie- und Handelskammer Siegen

Koblenzer Straße 121
57072 Siegen

 

Die heimische Wirtschaft ist in Zukunft zwingend auf leistungsfähige Autobahnen angewiesen.


22.11.2020 Autobahn GmbH Thema im IHK-Ausschuss: „Es geht darum, das Autobahnnetz in der Region voranzubringen, die Kapazitäten zu steigern, Innovationen zu ermöglichen und die Straßen und Brücken zukunftsfähig zu machen. Das geht nur gemeinsam!“ Der Austausch mit Unternehmen, Behörden und Bürgern ist Elfriede Sauerwein-Braksiek (i. Bild ) hierzu besonders wichtig. Daran ließ die Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes gegenüber heimischen Unternehmern im Industrie- und Verkehrsausschusses der IHK Siegen keinen Zweifel. Die gelernte Bauingenieurin und ehemalige Direktorin des Landesbetriebs Straßenbau NRW hatte beeindruckende Zahlen im Gepäck: Ab 1. Januar wird die neue Gesellschaft demnach mit ihren deutschlandweit 280 Standorten und zehn Niederlassungen für die Planung, den Bau, den Betrieb und die Erhaltung der Bundesautobahnen verantwortlich sein. Die Niederlassung Westfalen wird dann rd. 1.400 km Autobahn betreuen und für 2.330 Brücken und 11 Tunnel zuständig sein. „Unser Wirkungskreis erstreckt sich über Teile Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens und Hessens. Das stellt uns vor Herausforderungen: Wir müssen die Strukturen von drei Straßenbauverwaltungen berücksichtigen und haben es nicht nur mit einer zunehmend veralteten Bausubstanz, sondern auch mit einer sehr unterschiedlich strukturierten Region zu tun“, hob Elfriede Sauerwein-Braksiek hervor.

In den vergangenen Monaten habe das 35 Köpfe starke Team erfolgreich Aufbauarbeit geleistet. Mit Beginn des neuen Jahres erhöhe sich die Belegschaft auf ca. 1.200 Mitarbeiter. Am Ende soll die Niederlassung mehr als 1.400 Stellen zählen. Auf den augenzwinkernden Hinweis von Teresa Mason-Hermann (Krah Elektronische Bauelemente GmbH), dass damit ein Mitarbeiter pro Autobahnkilometer zur Verfügung stünde, erläuterte die Straßenbaumanagerin, dass der Großteil des Personals auf die Autobahnmeisterein entfalle. Eine der größten Hürden im Aufbau der Niederlassung sei die Gewinnung von Fachpersonal gewesen, um das in Zeiten des Fachkräftemangels auch die Landesbehörden werben würden. „Hier stehen wir bei aller guten Zusammenarbeit naturgemäß in einem Konkurrenzverhältnis“, so Sauerwein-Braksiek.

Zu den anspruchsvollsten Aufgaben gehöre die Erneuerung von 60 Talbrücken im Zuge der A45, darunter der Lennetalbrücke, der Talbrücke Rinsdorf und der Siegtalbrücke. In diesem Zusammenhang wünsche sie sich eine Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den IHKs entlang der Sauerlandlinie, die sich im sogenannten ‚Masterplan A45‘ für den Ausbau der Autobahn einsetzen. In der anschließenden Diskussion, in die sich auch Markus Schwope (Leopold Schäfer GmbH) und Michael Kröhl (Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG) einbrachten, erläuterte Elfriede Sauerwein-Braksiek unter anderem die Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien, etwa in der Koordination von Baustellen, im Straßenbau oder durch die Anforderungen für autonomes Fahren. „Gemeinsam mit allen Planungs- und Umsetzungsbeteiligten besprechen wir derzeit, wie Innovationen und Beschleunigungsfaktoren besser berücksichtigt werden können.“ Auch hier zahle sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aus, zeigte sich die Autobahn-Chefin überzeugt.

„Die heimische Wirtschaft ist in Zukunft zwingend auf leistungsfähige Autobahnen angewiesen. Wir sind das industrielle Herz Nordrhein-Westfalens. Für uns ist es ein wichtiges Signal, dass der Autobahn GmbH an der Kontinuität im Informationsaustausch liegt. Wir sehen, dass sich hier eine Menge tut und sind augenscheinlich auf einem guten Weg“, fasste Walter Viegener (Viega Holding GmbH & Co. KG) zusammen. Der Ausschussvorsitzende bedankte sich ausdrücklich bei seinem Gast und warb eindringlich dafür, miteinander im Gespräch zu bleiben.

Weiteres Thema der Ausschusssitzung waren die Perspektiven für den Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G im heimischen Wirtschaftsraum, die Stefan Glusa, Geschäftsführer der TelekommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH, beleuchtete. Frank Rottstock von der Bodenbörse Süd-Sauerland GmbH (BBS) berichtete über die erheblichen Kapazitätsengpässe bei der Deponierung von Erdaushub in der Region. Die aktuellen Entwicklungen bei den Großraum- und Schwertransporten erläuterte Hans-Peter Langer (IHK Siegen).

Industrie- und Handelskammer Siegen
Leitung Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Koblenzer Straße 121
57072 Siegen

 

Freitag, 20. November 2020

Kalender 2021 - Neue Motivkalender zum kostenlosen Download für Handwerker und Gewerbebetriebe.


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Die Kalendarien enthalten alle Feiertage.

Viel Spass mit den neuen Kalendern.


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Einen Adventskalender für 2020 gibt es in Kürze.

 

Sonntag, 1. November 2020

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Die Kalendarien enthalten alle Feiertage.


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Donnerstag, 29. Oktober 2020

Saarkonjunktur im Bann des Corona-Infektionsgeschehens


IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen zu den Auswirkungen des aktuellen Infektionsgeschehens auf die saarländische Wirtschaft und den Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage: „Die Rekordanstiege der Corona-Infektionen verheißen nichts Gutes für die Saarwirtschaft. Nachdem die Unternehmen während der Sommermonate wieder Hoffnung auf eine Normalisierung ihrer Geschäfte geschöpft haben, drohen ihnen jetzt weitere Rückschläge. Sie berichten in der Oktober-Umfrage der IHK Saarland zur Konjunktur zwar von besseren Geschäften und günstigeren Aussichten als im September. Sowohl der IHK-Lageindikator (+4,6 Punkte) als auch der IHK-Erwartungsindikator (+2,5 Punkte) sind gestiegen und liegen erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie im positiven Bereich. Doch die Angaben dürften inzwischen überholt sein, da die Umfrage vor der aktuellen Verschärfung des Infektionsgeschehens stattgefunden hat. Unter diesen Umständen ist es wenig sinnvoll, die Ergebnisse der Umfrage im Detail zu erläutern.

Angesichts der zweiten Corona-Welle begrüßen wir, dass die Bundesregierung die Überbrückungshilfen für die Unternehmen vereinfacht hat und bis zur Mitte des kommenden Jahres verlängern will. Positiv ist auch, dass künftig nicht nur Fixkosten erstattet werden, sondern auch ein fiktiver Unternehmerlohn zur Begleichung der privaten Lebensführung eingeführt werden soll. Mit Blick auf die Sicherung des Unternehmensbestands wäre es zudem angebracht, wenn die Bundesregierung einen neuen Anlauf zur Ausweitung der Verlustverrechnung der Betriebe starten würde.“

IHK Saarland
Franz-Josef-Röder-Straße 9 | 66119 Saarbrücken 

Freitag, 9. Oktober 2020

Anspruch auf 24 Tage Homeoffice geht an der betrieblichen Wirklichkeit vorbei.



09.10.2020 - VhU zum Vorschlag eines Rechtsanspruchs auf Homeoffice:  Pflicht zur Arbeitszeiterfassung ist unnötige Bürokratie. Die hessische Wirtschaft hat einen gesetzlichen Anspruch auf 24 Tage Homeoffice im Jahr zurückgewiesen. Der Vorschlag von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sei inhaltlich willkürlich und im betrieblichen Alltag nicht zu bewältigen. „Wo der Arbeitseinsatz des Mitarbeiters erfolgt, muss der Unternehmerfreiheit vorbehalten bleiben. Diese ist nicht umsonst durch das Grundgesetz geschützt“, so Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU). Der geplante gesetzliche Anspruch störe außerdem freiwillige und sinnvolle Absprachen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Daher bleibe die hessische Wirtschaft bei ihrer Forderung: Nur einvernehmlich könne entschieden werden, in welchen Bereichen mobiles Arbeiten Sinn mache.

 

Die hessische Wirtschaft kritisiert außerdem, dass das geplante Gesetz die Belegschaft spalte: in Arbeitsplätze mit der Möglichkeit zum Homeoffice und ortsgebundene Arbeitsplätze. Außerdem verpflichte es Unternehmen, die Arbeitszeit der Arbeitnehmer aufzuzeichnen. Im Gesetz ist vorgesehen, dass bei nur einem Tag Homeoffice in der Woche die gesamte wöchentliche Arbeitszeit, also auch die der übrigen Tage, aufzuzeichnen ist. „Das widerspricht eindeutig dem deutschen Arbeitszeitgesetz und ist unnötige Bürokratie“, so Pollert. „Die Arbeitszeit ist im Homeoffice ohnehin schwierig zu erfassen: Arbeitet ein Mitarbeiter, der die Waschmaschine ausräumt und dabei über ein berufliches Problem nachdenkt, oder befindet er sich in der Pause? Wir brauchen endlich ein modernes Arbeitszeitgesetz, das solche Probleme löst und zur modernen Lebensrealität passt.“ Eine Wochenbetrachtung der Arbeitszeit würde die Nutzbarkeit des Homeoffices deutlich verbessern. Gleiches gelte für eine Definition von geringfügigen Tätigkeiten, die die elfstündige Ruhezeit nicht unterbrechen.

VhU
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V.
Emil-von-Behring-Straße 4
60439 Frankfurt

 

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Konjunkturklima: Bessere Stimmung bei nach wie vor angespannter Lage


02.10.2020 -   „Die heimische Wirtschaft kehrt langsam wieder auf den Wachstumspfad zurück. Die Stimmung ist deutlich besser als im Frühjahr, obwohl die aktuelle Geschäftslage bei zahlreichen Unternehmen weiterhin angespannt bleibt, insbesondere in der Industrie. Aus dem Schneider sind wir daher noch lange nicht.“ Mit diesen Worten kommentiert IHK-Präsident Felix G. Hensel die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage, an der sich 543 Unternehmen mit mehr als 38.000 Beschäftigten aus Industrie, Bauwirtschaft, Handel und Dienstleistungen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe beteiligten. Der Konjunkturklimaindex – er ergibt sich aus Lagebeurteilung und Erwartung - steigt um 27 Punkte auf einen Wert von 92, bleibt aber weiter deutlich unter dem langfristigen Mittelwert der letzten 20 Jahre (106). Auch der Lagesaldo verbessert sich um 19 Punkte. Die negativen Einschätzungen überwiegen aber weiterhin. 23 % der Betriebe aus Siegen-Wittgenstein und Olpe berichten von guten Geschäften, 34 % von schlechten. Die Erwartungen sind jedoch insgesamt deutlich optimistischer als im Frühjahr.

23% der Unternehmen blicken positiv in die Zukunft, 28 % sind pessimistisch. Der Saldowert steigt um 34 Punkte. Felix G. Hensel: „Die Sommermonate brachten eine konjunkturelle Erholung bei uns und in zahlreichen Ländern weltweit. Die Auftragseingänge steigen, die Produktion nimmt langsam wieder Fahrt auf. Wir werden aber nicht von heute auf morgen aus dem Tal herauskommen. Es wird nach unserer Einschätzung sehr lange dauern, zumal die Risiken wie Corona oder Brexit auf der Tagesordnung bleiben.“ Etwa die Hälfte der Unternehmen aus Siegen-Wittgenstein und Olpe rechnet frühestens ab dem zweiten Halbjahr 2021 mit einer Rückkehr zur normalen Geschäftstätigkeit. Jedes fünfte Unternehmen sieht sogar erst das Jahr 2022 als realistisch an. Dieser Weg könnte sich für einige Firmen noch als sehr steinig erweisen. IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „Die pandemiebedingten Umsatzeinbußen belasten die Liquidität etlicher Unternehmen. Zahlreiche Firmen werden im laufenden Geschäftsjahr rote, wenn nicht sogar tiefrote Zahlen schreiben. Wir werden mit Insolvenzen rechnen müssen. Schließlich berichten 18 % der regionalen Betriebe von Liquiditätsengpässen und ein Viertel von Rückgängen des Eigenkapitals.“

Die Auswirkungen auf die Beschäftigungsentwicklung und die Investitionsneigung sind offenkundig. Derzeit gehen 33 % der Unternehmen von einer geringeren Mitarbeiterzahl aus - unwesentlich weniger als im Frühjahr. Die Investitionsneigung verbessert sich ebenfalls nur marginal. 37 % der Unternehmen wollen weniger, nur    14 % mehr investieren. Klaus Gräbener: „Nur wer an seine eigene Zukunft glaubt, der investiert auch. Sollte sich der vom Institut der deutschen Wirtschaft prognostizierte Rückgang der Investitionen um 20 % in diesem Jahr tatsächlich bewahrheiten, muss einen das doch sehr besorgen, vor allem mit Blick auf die heimische Industrie.“ Dort verbessert sich zwar – getragen von optimistischen Geschäftserwartungen – das Konjunkturklima, die Lageeinschätzung bleibt aber angespannt. 41 % der befragten Betriebe beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage als schlecht, nur 15 % als gut. Dagegen sind die Erwartungen positiver. 26 % der Industrieunternehmen sehen optimistisch in die Zukunft, 31 % sind pessimistisch. Große Teile der heimischen Industrie befinden sich weiterhin in äußerst schwierigem Fahrwasser. Die Lage ist nur unwesentlich besser als im Frühjahr. Die Erträge haben sich bei mehr als der Hälfte der Industrieunternehmen im letzten halben Jahr zum Teil deutlich verschlechtert. IHK-Konjunkturexperte Stephan Häger: „Bleibt dies so, haben wir ein Problem. Schließlich ist beinahe jeder zweite sozialversicherungspflichtig Beschäftigte direkt in den Industrieunternehmen oder in deren Umfeld tätig. Gut, dass sich die Auftragsbücher zumindest in Teilen der Industrie langsam wieder füllen.“ Die Auftragssalden für das In- und Ausland klettern zwar um mehr als 30 Punkte, bleiben aber deutlich im negativen Bereich. Jedes zweite Industrieunternehmen meldet sinkende Auslandsaufträge, nur 16 % steigende. Klaus Gräbener: „Der Export stottert nach wie vor deutlich vernehmbar. Das Auslandsgeschäft war über Jahre hinweg unser Wachstumsmotor, heute erweist es sich als Achillesferse. Bereits in den ersten sieben Monaten brachen die Auslandsumsätze der regionalen Industrieunternehmen um 19 % ein. Verfestigt sich dieser Trend, werden die Unternehmen am Ende des Jahres allein im Ausland etwa 1,3 Mrd. € weniger umsetzen als 2019. Eine gute wirtschaftliche Lage fühlt sich anders an.“

Der Bausektor kommt bisher nahezu unbeschadet durch die Corona-Krise. 63 % der befragten Baubetriebe geben eine gute Lage an, nur 8 % eine schlechte. Felix G. Hensel: „Die Bauwirtschaft brummt weiter. Die Auslastung ist bei den meisten Unternehmen äußerst gut. 77 % geben eine Spitzenauslastung von über 85 % an. Vermehrt wird jedoch von Auftragsrückgängen der öffentlichen Hand und der Wirtschaft berichtet. Die Unsicherheiten über nachgelagerte Auswirkungen der Corona-Krise drücken daher erheblich auf die Stimmung.“ 42 % der Baubetriebe erwarten in den kommenden Monaten schlechtere Geschäfte, 8 % bessere. Ein Drittel rechnet für das kommende Jahr mit einem Umsatzrückgang.

Im Einzelhandel verbessern sich sowohl die Lageeinschätzung als auch die Erwartungen. 26 % berichten von einer guten Geschäftslage und 33 % von einer schlechten. Die Stimmung im Einzelhandel hellt sich auf. In den letzten beiden Monaten stiegen die Einzelhandelsumsätze und die Konsumstimmung kontinuierlich, allerdings mit erheblichen Unterschieden zwischen den Branchen. Möbel, Einrichtungsgegenstände, Fahrräder und Outdoorartikel laufen gut, Schuhe und Bekleidung eher nicht. Stephan Häger: „Der eigentliche Corona-Gewinner ist ohnehin der Online-Handel. Die Freude am Einkaufen will sich bei den Innenstadtkunden offensichtlich nicht so recht einstellen. Man spart lieber, als das verfügbare Einkommen auch auszugeben. Die Blockade in den Köpfen hat die kostspielige Mehrwertsteuersenkung jedenfalls nicht gelöst.“

Die Stimmung im Großhandel verbessert sich ebenfalls. Der Lagesaldo steigt um 37 Punkte. 29 % der Großhändler bewerten ihre Lage als gut, 24 % als schlecht. Bei den Erwartungen überwiegen noch leicht die pessimistischen Einschätzungen. Der Saldowert der Geschäftserwartungen steigt um 30 Punkte aber ebenfalls deutlich.

In der Dienstleistungsbranche hat sich gegenüber dem Frühjahr die konjunkturelle Stimmung deutlich verbessert. 28 % der befragten Dienstleistungsunternehmen aus Siegen-Wittgenstein und Olpe melden eine gute Geschäftslage, 29 % eine schlechte. Der Lagesaldo steigt um 40 Punkte. Auch die Erwartungen sind wieder deutlich optimistischer. 21 % gehen von zukünftig besseren Geschäften aus, 23 % von schlechteren. Stephan Häger: „Vor allem das Gastgewerbe blickt jedoch mit großer Sorge Richtung Herbst, wenn die Außenbereiche nicht mehr so genutzt werden können, wie noch im Sommer. In zahlreichen Gaststätten haben sich durch die Corona-Auflagen die Sitzplätze um bis zu 50 % reduziert.“ Zudem ist für viele problematisch, dass der Umsatz mit Geschäftsreisenden nahezu komplett eingebrochen ist. Auch Tagungen sind unter Corona-Regeln schwierig, große Feiern oder Veranstaltungen unmöglich.


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