Business-blogger

Business-blogger mit täglichen Nachrichten und Themenbeiträgen von Industrie-und Handelskammern (IHK ) aus Deutschland und Österreich.

Freitag, 27. März 2020

Corona-Hilfsgelder müssen schnellstens bei Betrieben ankommen

Handwerkskammer Dresden Präsident Jörg Dittrich: "Unnötige bürokratische Hürden sind in der jetzigen Zeit existenzbedrohend." - Nachdem heute der Bundesrat dem milliardenschweren Corona-Hilfspaket zugestimmt hat, kann der Bund wie geplant Milliarden ausgeben, um die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern. Dazu erklärt Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden: "Das Wichtigste ist nun, dass die Hilfsgelder so schnell wie möglich bei den betroffenen Betrieben ankommen. Die Unternehmen benötigen sofort finanzielle Hilfen und müssen zeitnah darauf zugreifen können. Unnötige bürokratische Hürden sind in der jetzigen Zeit existenzbedrohend.
Verwaltungen und Banken sind aufgefordert die Gelder so schnell wie irgend möglich an die Unternehmen weiterzureichen und mit entsprechenden Prozessen dafür zu sorgen, dass Werkstätten, Läden und Betriebe nicht auf der Strecke bleiben. Denn bleiben die finanziellen Hilfen aus, werden die wirtschaftlichen Folgen irreparabel sein und Firmen schließen müssen."
Handwerkskammer Dresden
Am Lagerplatz 8
01099 Dresden

Dienstag, 24. März 2020

Lücken bei Corona-Direkthilfen für den Mittelstand und bürokratische Hürden bei KfW-Krediten!


Unternehmerinnen begrüßen Soforthilfeprogramme, sehen aber Lücken bei Direkthilfen für den Mittelstand und bürokratische Hürden bei KfW-Krediten. Die von der Bundesregierung und den Bundesländern vorgestellten und bereits eingesetzten Soforthilfen, die direkte Zuschüsse für Unternehmen enthalten, sind ein wichtiger Schritt. Die Unternehmerinnen begrüßen, dass sie auch Kleinstunternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen sowie Solo-Selbständigen und Angehörigen der Freien Berufe mit bis zu zehn Beschäftigten zugutekommen. Es kommt nun darauf an, den Unternehmen die Mittel schnell und unbürokratisch zur Verfügung zu stellen. Aktuell ist noch nicht absehbar, ob die von der Bundesregierung vorgesehenen maximalen Zuschüsse in Höhe von 15.000 Euro an Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigen für drei Monate reichen. Es stellt sich aus Sicht des VdU auch die Frage, warum diese Zuschüsse bei der Steuerveranlagung für die Einkommens- oder Körperschaftsteuer im kommenden Jahr gewinnwirksam berücksichtigt werden sollen. Eine Nothilfe ist für ein Unternehmen kein Gewinn!
Im Programm der Bundesregierung klafft eine Lücke bei den Hilfsmaßnahmen für den Mittelstand. Für Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten werden die angekündigten Liquiditätshilfen in Form von KfW-Krediten nicht ausreichen. Bisher haben nur einzelne Bundesländer unterschiedliche finanzielle Soforthilfen in Form von Zuschüssen auch für Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten in Aussicht gestellt. Im Programm der Bundesregierung sind direkte Zuschüsse für den Mittelstand (ab zehn Beschäftigte) nicht enthalten.
Die angekündigten KfW-Krediten mit höherer staatlicher Risikoübernahme von bis zu 90 Prozent sind ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings stellt das Beantragungs- und Genehmigungsverfahren über die Hausbanken nach wie vor einen unsicheren Zeitrahmen dar. Die Unternehmerinnen mahnen an, dass dieser Prozess weiter verschlankt und beschleunigt werden muss, da vielen Unternehmen die Zeit davonrennt. Eine Lösung wäre die direkte Prüfung und Auszahlung durch die KfW. Auch wenn Kredite vorübergehend für Liquidität sorgen, bleibt ungewiss, ob die Wirtschaftslage nach der akuten Krise eine Rückzahlung der Kredite ermöglicht.
Kredite sind generell ein Schuldenrisiko. Kleine und mittlere Unternehmen brauchen jetzt Kredite mit eingeschränkter Tilgungspflicht, die sie in den Folgejahren nur dann zurückzahlen müssen, wenn das Einkommen der Selbständigen bzw. der Gewinn des Unternehmens über einer bestimmten Grenze liegen. Auch längere Laufzeiten für laufende Kredite von Unternehmen wären eine wichtige Maßnahme, um die Tilgung auf einen Zeitpunkt zu verschieben, zu dem die Unternehmen wieder wirtschaftlich betrieben werden können. Eine schnelle Liquiditätshilfe wäre das Aussetzen der Vorauszahlungen der Unternehmenssteuern sowie der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge.
Die Erleichterungen bei Bezug und Dauer des Kurzarbeitergeldes sind richtig. Die Unternehmerinnen weisen aber darauf hin, dass diese Erleichterungen keine Anwendung finden in Kleinstbetrieben, in denen mehrheitlich Minijobber tätig sind, und zwar nicht nur in der Gastronomie und Eventbranche, weil kein Kurzarbeitergeld für Minijobber gewährt wird. Eine Ausweitung des Kurzarbeitergelds für Minijobber ist daher dringend geboten. Außerdem weist der Verband darauf hin, dass in Teilzeit beschäftigte Alleinerziehende mit 67 Prozent ihres Einkommens aus dem Kurzarbeitergeld oft nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
Die vom Bund angekündigten Ermessensspielräume der Finanzbehörden bei der Gewährung von Steuererleichterungen für betroffene Unternehmen sind Kannregelungen und schaffen keine Rechtssicherheit. Die Unternehmerinnen erwarten mit Sorge, dass Behörden weiterhin restriktiv agieren und Anträge mehrheitlich ablehnen. Hier muss Rechtssicherheit für die Unternehmen geschaffen werden.
Für Selbständige, Freiberufler, kleine und mittlere Unternehmen drängt die Zeit. Noch vor 14 Tagen waren von den Auswirkungen der Corona-Pandemie nur rund die Hälfte der Unternehmerinnen des VdU betroffen. Die erneute Mitgliederbefragung von letzter Woche zeigt, dass mittlerweile rund 90 Prozent der Unternehmerinnen die Auswirkungen spüren, und zwar in einem deutlich stärkeren Maße. Die Zahl der Betriebsschließungen ist auf 17 Prozent gestiegen, mehr als die Hälfte muss Stornierungen von Aufträgen in Kauf nehmen. Angesichts der rasanten Entwicklungen appellieren die Unternehmerinnen an die Politik schnell und unbürokratisch zu handeln.
Über den VdU
Im Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) sind rund 1.800 Unternehmerinnen organisiert. Die Unternehmerinnen erwirtschaften zusammen einen Jahresumsatz von 85 Milliarden EUR und beschäftigen über 500.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Seit 65 Jahren setzt der VdU sich erfolgreich dafür ein, dass die Stimme der Unternehmerinnen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft angemessen Gehör findet.
Verband deutscher Unternehmerinnen e. V.
Glinkastraße 32
10117 Berlin

Donnerstag, 12. März 2020

Corona-Test war negativ – trotzdem ansteckend!


DGP – Anfänglich wurde vermutet, dass das neue Coronavirus nur über die Atemwege übertragen wird und so Lungenentzündungen auslöst. Entsprechend wurde die molekulare Diagnose mit Mundabstrichen (oral) durchgeführt. Kliniker in Wuhan warnen nun aber, dass die Ansteckung nicht nur über Atmung und Tröpfcheninfektion, sondern auch über fäkale Routen erfolgen kann. Orale Proben wären zudem nicht ausreichend, um infektiöse Patienten zu erkennen, und sollten durch serologische Tests ergänzt werden. - Coronaviren (CoV) gehören zur Unterfamilie der Orthocoronavirinae in der Familie Coronaviridae und der Ordnung Nidovirales. Das humane Coronavirus (SARS-CoV) verursachte das schwere akute respiratorische Syndrom (SARS) und wurde damit 2003 weltweit sichtbar. Das neue mit SARS verwandte Coronavirus (SARS-CoV-2) ist aktuell weltweit aktiv und für bestimmte Risikogruppen lebensbedrohlich. - Anfänglich wurde vermutet, dass das neue Coronavirus nur über die Atemwege übertragen wird und so Lungenentzündungen auslöst. Entsprechend wurde die molekulare Diagnose mit Mundabstrichen (oral) durchgeführt. Typische Symptome sind Fieber, Krankheitsgefühl, Kurzatmigkeit und in schweren Fällen Lungenentzündung. Die Erkrankung COVID-19 wurde daher anfangs auch „unidentifizierte virale Pneumonie“ genannt.
 Ist das Coronavirus wirklich nur in Atmungsorganen aktiv?
Auf Basis dieses Verständnisses wurde auch angenommen, dass Patienten nach zweimaliger negativer Mundabstriche nicht weiter infektiös sind und entlassen werden können. Allerdings werden viele Coronaviren über die oral-fäkale Route, durch Infektion des Verdauungssystems, übertragen. Ob auch COVID-19-Patienten das Virus in anderen als den Atmungsorganen tragen, wie beispielsweise im Verdauungstrakt, und somit auch andere Übertragungswege in Frage kommen, untersuchten Kliniker in Wuhan.
Spielt die oral-fäkale Route durch Infektion des Verdauungssystems bei COVID-19 eine Rolle?
In den Patientenproben zeigten sich virale RNA in analen Abstrichen und in Blutproben. In späteren Stadien der Erkrankung waren mehr positive Proben aus dem Verdauungstrakt als aus dem Mundraum zu verzeichnen. Dies deutet auf eine tatsächlich große Bedeutung der Übertragung über die oral-fäkale Route. Da rein oral in späteren Erkrankungsstadien nicht unbedingt positive Nachweise vorliegen, aber Patienten trotzdem infektiös sein können, ist auch ein weiterer Punkt dieser Studie kritisch: Die Experten demonstrierten in ihrer Untersuchung, dass ein serologischer Test die Detektionsrate infektiöser Menschen deutlich verbessern kann.
Oraler Test negativ, Patienten trotzdem infektiös: Serologische Tests empfohlen
Die Experten warnen auf der Basis ihrer Ergebnisse, dass die Ansteckung nicht nur über Atmung und Tröpfcheninfektion, sondern auch über fäkale Routen erfolgen kann. Da der Virusnachweis im Verdauungstrakt in späten Erkrankungsstadien zu sehen war und zu diesem Zeitpunkt häufig im oralen Abstrich keine virale RNA gesehen werden konnte, ist Handhygiene ist offenbar besonders wichtig zum Schutz vor Infektion mit dem Coronavirus. Ob Patienten noch infektiös sind, muss demnach mit unterschiedlichen, auch serologischen Proben geklärt werden.

Virtuelles Screening nach Wirkstoffen gegen das Coronavirus

Die Universität Basel arbeitet mit an der weltweiten Suche nach einem Wirkstoff gegen das momentan grassierende Coronavirus: Forschende der Gruppe «Computational Pharmacy» haben bisher fast 700 Millionen verschiedene Substanzen an einem spezifischen Angriffspunkt des Virus virtuell getestet – mit dem Ziel, dessen Vermehrung zu blockieren. Wegen der momentanen Notlage werden erste Ergebnisse der Tests anderen Forschungsgruppen sofort zur Verfügung gestellt.

Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Markus Lill am Departement Pharmazeutische Wissenschaften hat in den letzten Wochen ihre computergestützten Methoden eingesetzt, um nach möglichen Wirkstoffen gegen das momentane Coronavirus zu suchen, ebenso gegen zukünftige ähnliche Epidemien. Dabei haben die Wissenschaftler mehr als 680 Millionen Substanzen an einem wichtigen Protein des Virus, der zentralen Protease, rein virtuell getestet.

Durch dieses «Virtuell Screening» wurden bereits einige interessante Substanzen Identifiziert, die das Potenzial haben, das kritische Enzym des Virus zu blockieren – und damit dessen weitere Vermehrung. «Auch wenn die vollständige Entwicklung eines Wirkstoffs gegen das momentane Coronavirus die Dauer der momentanen Epidemie wahrscheinlich übersteigen dürfte, ist es wichtig, Wirkstoffe für zukünftige Coronaviren zu entwickeln. So können ähnliche Gesundheitsnotstände wie der momentane im Keim erstickt werden», sagt Forschungsgruppenleiter Lill.

Testergebnisse öffentlich

Im Anbetracht der aktuellen Notlage hat sich die Gruppe zu einem eher untypischen Vorgehen entschlossen, indem sie nämlich die Testergebnisse sofort als Open Source der Öffentlichkeit in Form eines Preprints zur Verfügung stellt. Die Publikation wurde in den ersten 48 Stunden schon mehr als 3000 Mal konsultiert.

Die Basler Forschenden hoffen nun, dass weltweit eine grössere Anzahl an Forschungsgruppen ihre Vorschläge aufnimmt, sie am Virus testet und weiterführende Studien einleitet. Normalerweise würden für das Wirkstoffdesign die interessanten Moleküle zusammen mit andern Gruppen experimentell getestet, bevor die Ergebnisse patentiert und publiziert werden. Der Hauptfokus von anderen laufenden Studien zum Coronavirus liegt momentan auf der Verwertbarkeit von existierenden antiviralen Medikamenten oder der Neuausrichtung von anderen Medikamenten.

Weiterführende Links

Welche Symptome und Komplikationen verursacht das Coronavirus?

In einer Studie aus der renommierten Fachzeitschrift The Lancet beschreiben Wissenschaftler die Charakteristika von 41 Personen, die sich in Wuhan mit dem Coronavirus infizierten. Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die wichtigsten Daten sowie die Symptome und Komplikationen der Personen.
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Psychische Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs in China

Bei etwa der Hälfte der befragten Menschen in China hatte der Coronavirus-Ausbruch mittelstarke bis starke psychologische Auswirkungen. Dies war besonders bei Frauen, Studenten, Personen mit bestimmten Symptomen und Personen mit einem schlechten Gesundheitszustand der Fall. Gesundheitsinformationen und Vorsorgemaßnahmen schienen hier hilfreich zu sein.
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Zeit zwischen Krankheitssymptomen von Virus-Überträgern und -Empfängern
Wissenschaftler untersuchten, wie viel Zeit zwischen dem Krankheitsbeginn des Virus-Überträgers und dem Krankheitsbeginn des Virus-Empfängers vergeht (Serienintervall). Ihren Schätzungen zufolge lag das mediane Serienintervall zwischen 4,0 und 4,6 Tagen.
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